BVB in der Einzelkritik:Sokratis ist die Krise fremd

Grimmig, aber sehr torgefährlich verrichtet der Grieche sein Tagwerk. Henrikh Mkhitaryan bleibt ein Rätsel - und Marco Reus wird an diesem Abend ausschließlich sportlich bewertet. Der BVB beim 4:1 gegen Galatasaray in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Dortmund

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Roman Weidenfeller

Borussia Dortmund v Hannover 96 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Zuletzt wie die gesamte Dortmunder Mannschaft mit diversen Tiefen, zeigte Roman Weidenfeller in München nach langer Zeit mal wieder das Prädikat, das man in den vergangenen Jahren von ihm gewohnt war: überragend. Dass er daran gegen Galatasaray nicht anknüpfen konnte, lag nicht an ihm, sondern am Gegner. Für Torhüter ist es schwer zu glänzen, wenn sie kaum etwas zu tun bekommen.

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Lukasz Piszczek

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Quelle: AFP

"Bin ich hier im Stadion oder auf der Wiese im Kurpark", wird sich Lukasz Piszczek während der ersten Hälfte gefragt haben. Über seine rechte Seite lief gar nichts, und seine Flankenläufe sparte sich der Pole, weil er offenbar die Anweisung hatte, nach hinten abzusichern. Ganz ohne Erinnerungswert wollte Piszczek die 90 Minuten dann doch nicht verstreichen lassen: Brillant sein Zuspiel auf Reus vor dem 1:0.

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Neven Subotic

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Quelle: AFP

Auch der Serbe ist zum Sinnbild der Dortmunder Krise geworden. Seit er von seinem Kreuzbandriss genesen ist, ringt Neven Subotic um Sicherheit, in München war er an beiden Gegentreffern beteiligt. Dennoch durfte der taumelnde Manndecker gegen Galatasaray von Beginn an ran, weil sich Mats Hummels verletzt abgemeldet hatte. Subotic begann das Spiel gleich mit einem Fehlpass, der nichts Gutes ahnen ließ. Wurde dann seine Aktionen stabiler.

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Sokratis

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Quelle: AP

Krise? Gibt es in Dortmund eine Krise? Wer Sokratis Papasthopoulos betrachtet, kann davon nichts erkennen. Stoisch und mit grimmiger Miene verrichtet der Grieche seinen Job und räumt hinten auf. Mit diesem Arbeitsethos kann man jedes Tal durchschreiten. Sokratis agierte wie ein Fels in der Brandung der Ägäis und hätte noch dazu fast für die Dortmunder Führung gesorgt. Doch der Kopfball des Griechen klatschte an die Latte. Macht nichts, sagte sich Sokratis und nutzte seine zweite Möglichkeit zum Torerfolg.

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Erik Durm

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Quelle: AP

Schaute vor dem Spiel ganz genau auf den Spielberichtsbogen: Sein Gegenspieler hieß diesmal nicht Arjen Robben. Was für ein Glück. Verbrachte in Anwesenheit von Hamit Altintop ein deutlich geruhsameren Abend als zuletzt in München.

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Henrikh Mkhitaryan

Borussia Dortmund v Galatasaray AS - UEFA Champions League

Quelle: Bongarts/Getty Images

Der Mann aus Armenien bleibt ein Rätsel. Kann am Ball alles, doch oft weiß er das komplett zu verbergen. So wie gegen Galatasaray, als mal wieder Mkhitaryans Schatten auflief. Am Techniker lief das Spiel vorbei, und wenn er den Ball hatte, dribbelte er sich fest. Wie gut er es kann, zeigte er in seinem lichten Moment, als er Kagawa den Ball mit der Hacke auflegte.

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Sven Bender

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Quelle: AFP

Dortmunds Kampfmaschine arbeitete im Mittelfeld mit gedrosselter Leistung, weil die Angriffe von Galatasaray ausblieben. Und da Sven Bender die Bälle meist frühzeitig an das Kreativpotential übergibt, war sein Anteil am Dortmunder Spiel überschaubar.

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Shinji Kagawa

Borussia Dortmund v Hannover 96 - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

Dortmunds Japaner agierte stets bemüht, aber nicht brillant. Immerhin: Kagawa tat viel, um den tödlichen Pass zu spielen oder selbst erfolgreich zum Abschluss zu kommen, was ihm mit einem Schlenzer Mitte der Halbzeit beinahe gelang. Seine besten Auftritte - so der Eindruck - hat Kagawa in dieser Champions-League-Saison noch vor sich.

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Sebastian Kehl

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Quelle: AFP

Wer hätte gedacht, dass der ehemalige Kapitän im offiziell letzten Jahr seiner Karriere eine solche Bedeutung erlangen würde. Auf dem Platz, aber als krisenerprobter Kämpe auch daneben. Bei der Pressekonferenz vor dem Spiel hinterließ er einen ruhigeren und gefestigteren Eindruck als sein Chef Jürgen Klopp. Auch auf dem Feld ordnete Kehl die Reihen. Selbst als ihm der gegnerische Kapitän schmerzhaft auf den Fuß trat, zeigte Kehl keine Regung.

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Marco Reus

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Quelle: AFP

Die meisten in Menschen sind all der Debatten über die berufliche Zukunft von Marco Reus längst überdrüssig. Beschränken wir uns auf das sportliche Wirken des Nationalspielers: Reus agierte quirlig, laufstark und torgefährlich. Es war kein Zufall, dass ihm die Dortmunder Führung gelang. Schön für die Dortmunder, dass sie diesen Spieler noch bis zum Saisonende haben. Wie gesagt: Den Rest ersparen wir uns.

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Quelle: AFP

Beim Hinspiel in Istanbul rollte der Sprinter über Galatasaray hinweg und erzielte zwei Tore. Das ging dieses Mal nicht so leicht, weil der Gegner gelernt hatte und wesentlich weniger Räume ließ. Und so war Aubameyang weitgehend isoliert und konnte seine gefährlichen Sturmläufe kaum ansetzen. Als er mal auf rechts auf und davon zog, war das so schnell, dass auch die eigenen Mitspieler nicht hinterherkamen.

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Einwechselspieler

Borussia Dortmund's Immobile reacts after scoring a goal during their German soccer cup match against FC St. Pauli in Hamburg

Quelle: REUTERS

Ciro Immobile: Dortmunds Königstransfer kam in der Schlussphase ins Spiel. Und wie: Als es nach dem Anschlusstreffer eng zu werden drohte, schloss der Italiener einen Konter eiskalt zum 3:1 ab. Damit nicht genug: Wenig später schoss Immobile seinem Gegner den Ball so an die Wade, dass er ins Tor sprang. Das nennt man effektive Chancenverwertung.

Ilkay Gündogan: Weil Jürgen Klopp im Moment allergrößten Wert darauf legt, hinten sicher zu stehen und Stabilität in die Aktionen zu bekommen, hängt Gündogan ein wenig hintendran. Zaubern ist im Moment nicht. Gündogan durfte eine halbe Stunde mitmachen, setzte aber kaum Akzente.

Adrian Ramos: Durfte auch noch ein paar Minuten mitkicken, musste aber nichts mehr zeigen.

© Süddeutsche.de/ebc
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