BVB in der Einzelkritik:Salomonischer Lewandowski

Robert Lewandowski wird von seinen neuen Vereinskollegen ruppig angerempelt. Roman Weidenfeller zeigt Nasen-Glanzparaden. Und Mats Hummels plädiert nun für die Einführung der Torkamera. Der BVB bei der Finalniederlage gegen Bayern in der Einzelkritik.

Von Boris Herrmann, Berlin

BVB in der Einzelkritik

Roman Weidenfeller

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(Foto: dpa)

Robert Lewandowski wird von seinen neuen Vereinskollegen ruppig angerempelt. Roman Weidenfeller zeigt Nasen-Glanzparaden. Und Mats Hummels plädiert nun für die Einführung der Torkamera. Der BVB bei der Finalniederlage gegen Bayern in der Einzelkritik. Roman Weidenfeller: Entschärfte die erste Bayern-Chance von Thomas Müller mit einer seltenen Mischung aus einer Kopf- und einer Nasen-Glanzparade. Wirkte dann zunächst etwas benommen. Konnte aber weitermachen. Entschärfte die zweite Bayern-Chance von Arjen Robben aber sicherheitshalber mit den Händen. Vertraute bei fast allen weiteren Paraden auf diese Methode. Machte damit fast alles richtig. Rettete sein Team in die Verlängerung. Leitete dort aber mit einem verunglückten Abwurf den Münchner Führungstreffer ein. Brachte sich so um die Chance, drei Elfmeter mit dem Kopf und zwei mit der Nase zu halten.

BVB in der Einzelkritik

Lukasz Piszczek

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(Foto: AFP)

Lukasz Piszczek: War eines der Opfer der bayerischen Überraschungsaufstellung. Bekam es auf seiner rechten Abwehrseite mit dem Münchner Linksverteidiger Rafinha zu tun, der diesmal im linken Mittelfeld spielte. Wurde vom Brasilianer in seinem Vorwärtsdrang deutlich eingeschränkt.

BVB in der Einzelkritik

Sokratis

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(Foto: AFP)

Sokratis: Bekam es im Abwehrzentrum immer wieder mit dem Mittelstürmer Arjen Robben zu tun. Ließ sich davon aber nicht sonderlich irritieren. Außer beim Siegtor des Mittelstürmers Robben.

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Mats Hummels

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(Foto: dpa)

Mats Hummels: Freut sich immer, wenn er Franz Hummels genannt wird - in Anlehnung an Beckenbauer. Konnte an diesem Abend neidisch werden, als er sah, dass Javi Martínez auf Bayern-Seite eine Art Beckenbauer-Gedenk-Libero spielte. Kann nur hoffen, dass niemand auf die Idee kommt, den Spanier künftig Franz Martínez zu nennen. Verteidigte hinten trotzdem so gekonnt wie Schwarzenbeck und suchte sich vorsichtshalber vorne noch eine zweite Nische. Versuchte sich als Kopfball-Ungeheuer und darf darauf spekulieren, künftig Horst Hummels genannt zu werden - in Anlehnung an Hrubesch. Einer seiner Kopfbälle hätte als Treffer zählen müssen. Dante angelte dem Ball aus dem Tor. Der Schiedsrichter entschied: noch vor der Linie, doch er war klar dahinter. Plädiert künftig für die Einführung der Torkamera.

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Marcel Schmelzer

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(Foto: REUTERS)

Marcel Schmelzer: Rempelte gleich zu Beginn aus alter Verbundenheit Mario Götze an. Bewarb sich damit um den Tagespreis des Aggressiv-Leaders. Verlor Götze allerdings aus den Augen, als der für Lahm ins zentrale Mittelfeld beordert wurde. Hatte dann niemanden mehr zum anrempeln. Versuchte sich fortan auf sein typisches Spiel zu konzentrieren - hinten emsig, vorne willig. Holte eine der wenigen Dortmunder Ecken heraus. Hatte ganz am Ende keine Kraft mehr, um das 2:0 von Müller zu verhindern.

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Milos Jojic

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Milos Jojic: Entpuppt sich immer mehr als bestes Schnäppchen in der jüngeren BVB-Geschichte. Kostete nur 2,2 Millionen und machte seine Sache - gemessen daran - wieder einmal sehr ordentlich. Fand auch nicht viele offene Räume, sorgte aber immerhin dafür, dass seine Gegenspieler ebenfalls vergeblich suchten. Überzeugte ferner durch den tiefsten Körperschwerpunkt aller eingesetzten Spieler.

BVB in der Einzelkritik

Nuri Sahin

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(Foto: dpa)

Nuri Sahin: Gab einen der wenigen Torschüsse der Dortmunder in der ersten Halbzeit ab, der allerdings so weit am Tor vorbeitrudelte, dass er nicht als Chance gewertet werden durfte. Konnte in der Zentrale nicht sein gewohntes Spiel aufziehen, das aus klugen, langen Pässen in offene Räume besteht. Fand wenige Räume.

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Kevin Großkreutz

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(Foto: dpa)

Kevin Großkreutz: War im Gegensatz zu Sokratis vom Mittelstürmer Robben sofort irritiert. Erschreckte seine Abwehr mit einem verunglückten Rückpass genau in den Lauf des bayerischen Niederländers. Hatte Glück, dass Weidenfeller auch mit dem Fuß parieren kann. Setzte danach wieder auf seine Kernkompetenzen: nach vorne spielen und in alle Richtungen rennen. Verlor nach Weidenfellers verunglücktem Abwurf allerdings den entscheidenden Zweikampf gegen Jérôme Boateng, der etwas irritierend für alle das 1:0 aus dem linken Mittelfeld heraus vorbereitete.

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Henrikh Mkhitaryan

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(Foto: REUTERS)

Henrikh Mkhitaryan: Wollte den Tagespreis des Aggressiv-Leaders nicht kampflos an Schmelzer abtreten. Rempelte deshalb Sokratis an. Musste sich von dem Griechen erklären lassen, dass man nur dann für diesen Tagespreis in Frage kommt, wenn man Spieler der gegnerischen Mannschaft anrempelt. Wurde folgerichtig nach einer Stunde ausgewechselt.

BVB in der Einzelkritik

Marco Reus

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(Foto: REUTERS)

Marco Reus: Wirkte zunächst etwas irritiert, dass er im Sturmzentrum immer wieder auf den Libero Javi Martínez traf. War noch nicht geboren, als in einem deutschen Stadion letztmals ein Libero mitgewirkt hatte. Musste sich erst einmal an die neue Sportart gewöhnen. Vernachlässigte deshalb zunächst seine Aufgaben im Pressing, Gegen-Pressing sowie im Gegen-Gegen-Pressing. Bekam mehrere Rüffel von Trainer Klopp. Presste dann besser. Schoss in der zweiten Halbzeit einen Freistoß so raffiniert in die Münchner Mauer, dass der Ball von oben auf die Latte ploppte. Wunderte sich mit rund 76 000 weiteren Augenzeugen, dass sich Manuel Neuer dabei gar nicht bewegte. Vergab in der 120. Minute die letzte Dortmunder Chance zum Ausgleich.

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Robert Lewandowski

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Robert Lewandowski: Rempelte in seinem letzten Spiel für den BVB gleich zu Beginn Manuel Neuer an. Das darf er sich bei seinem neuen Verein nicht mehr erlauben! Wurde zur Strafe von seinen neuen Vereinskollegen Martínez und Kroos ein ums andere Mal in ruppige Zweikämpfe verwickelt. Hatte deshalb zunächst ebenfalls wenig Zeit für Pressing, Gegen-Pressing und Gegen-Gegen-Pressing. Hatte aber kurz vor der Pause immerhin die erste Torchance für den BVB. Zielte jedoch in Richtung der regenverhangenen Abendsonne. Machte danach ein salomonisches Spiel, das weder seinem alten noch seinem neuen Arbeitgeber weh tat.

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Oliver Kirch

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(Foto: AFP)

Oliver Kirch: Kam für Mkhitaryan. Rempelte niemanden an. Schoss dafür gleich zur Begrüßung so platziert aufs Tor, dass sich sogar Manuel Neuer zu einer Bewegung veranlasst sah.

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Pierre-Emerick Aubameyang

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(Foto: AFP)

Pierre-Emerick Aubameyang: Überforderte mit seinem langen Namen die Anzeigetafel im Berliner Olympiastadion. Wurde als Pierre-Emerick Aubameya vorgestellt. Hätte sich sein N und sein G spätestens in dem Moment verdient gehabt, als er in der letzten Minute der regulären Spielzeit im eigenen Sechzehner vor dem gut postierten Götze klärte. Schoss in der ersten Minute der Verlängerung denkbar knapp am Pfosten vorbei. Hätte sich hinten mit Doppel-G schreiben dürfen, wenn er getroffen hätte.

BVB in der Einzelkritik

Jonas Hofmann

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(Foto: Bongarts/Getty Images)

Jonas Hofmann (Archivbild): Kam in der Verlängerung. Hatte keine Chance mehr, um sich ein zweites F für seinen Nachnamen zu verdienen.

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