BVB in der Einzelkritik:Klares Ziel, großes Kino

Der als Nationalspieler gehandelte Eric Durm agiert nur nach vorne richtig zackig. Marco Reus leistet sich einen Zwist mit Keeper Weidenfeller. Und Robert Lewandowski beweist erneut, dass er dem Team sehr fehlen wird. Der BVB beim 2:0 gegen Wolfsburg in der Einzelkritik.

Von Felix Meininghaus, Dortmund

1 / 12

BVB in der Einzelkritik:Roman Weidenfeller

Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg

Quelle: dpa

Der als Nationalspieler gehandelte Eric Durm agiert nur nach vorne richtig zackig. Marco Reus leistet sich einen Zwist mit Keeper Weidenfeller. Und Robert Lewandowski beweist erneut, dass er dem Team sehr fehlen wird. Der BVB beim 2:0 gegen Wolfsburg in der Einzelkritik.

Roman Weidenfeller: Seit der Routinier für ein Spiel pausieren musste, weil ihm sein Kollege Marco Reus bei einem Befreiungsschlag eine schmerzhafte Prellung am Unterarm zugefügt hatte, läuft es wie geschmiert. Zu null gegen Real, zu null gegen Bayern - es gibt durchaus schlechtere Arbeitsnachweise, als gegen die beiden besten Offensivreihen der Welt sauber zu bleiben. Gegen Wolfsburg brachte Weidenfeller mit orangen Schuhen Farbe ins Spiel, sonst agierte er gewohnt sachlich und souverän - außer zum Schluss, als er sich wegen einer Szene vor dem Sechzehner ordentlich mit Reus in die Haare kriegte. Ganz stark aber, wie er in der ersten Hälfte den Schuss von de Bruyne meisterte.

2 / 12

BVB in der Einzelkritik:Lukasz Piszczek

Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Lukasz Piszczek: Dortmunds rechter Außenverteidiger bekam es mit seinem früheren Mitspieler Ivan Perisic zu tun, der sich in den vergangenen Wochen in bestechender Form präsentiert hatte. In der Defensive löste der Pole seine Aufgabe befriedigend, Perisic kam nur selten zur Entfaltung. Nach vorne leistete sich Piszczek allerdings viele Ungenauigkeiten und konnte nur wenig von seiner Power zeigen. Das kann er besser, aber vielleicht war diesmal auch nicht mehr nötig.

3 / 12

BVB in der Einzelkritik:Mats Hummels

Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Mats Hummels: Nach dem Sieg in München klagte Mats Hummels über muskuläre Beschwerden. Aber in der Form der letzten Wochen ist er unverzichtbar, und deshalb lief der Nationalspieler auf. Das war auch gut so, denn in der turbulenten ersten Halbzeit behielt Hummels die Übersicht, als die Wolfsburger das Dortmunder Tor berannten. Der Verteidiger hielt dem Druck stand und fand darüber hinaus Zeit, immer wieder Angriffe zu inszenieren. Eine starke Leistung.

4 / 12

BVB in der Einzelkritik:Sokratis

Real Madrid v Borussia Dortmund - UEFA Champions League Quarter Final

Quelle: Getty Images

Sokratis: Neulich haben sie Sokratis ein Mikro in die Hand gedrückt und ihn singen lassen: "Lass das mal den Papa machen, der Papa macht das gut." Der Clip istbei Youtube ein Renner. Ob der Grieche weiß, was er da singt, und ob er Stromberg kennt? Egal! Seinen Job als Manndecker verrichtete er mal wieder gewohnt couragiert und kompromisslos. So kennen sie ihn im Pott. Sie wissen schon: "Lass das mal den Papa machen..."

5 / 12

BVB in der Einzelkritik:Eric Durm

Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Eric Durm: Als Vertreter von Marcel Schmelzer ist Erik Durm die Entdeckung der Saison. Neulich agierte der 21-Jährige gegen Arjen Robben so stark, dass Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus prompt forderte, Bundestrainer Löw solle den Dortmunder Überraschungsprofi mit zur WM nehmen. Gemach, so weit ist es noch lange nicht, und sollte es wirklich so kommen, könnte der Youngster erneut auf Kevin De Bruyne treffen. Der Belgier zeigte Durm in einigen Szenen, dass er noch einiges zu lernen hat. Immerhin: Wenn es nach vorne ging, agierte der gelernte Stürmer wesentlich zielgerichteter.

6 / 12

BVB in der Einzelkritik:Sebastian Kehl

VfL Wolfsburg's Gustavo Dias challenges Borussia Dortmund's Kehl during German soccer cup semi-final match in Dortmund

Quelle: REUTERS

Sebastian Kehl: Der Kapitän hält vor den Spielen in der Kabine regelmäßig die Ansprache, auch sonst gilt er beim BVB als Vordenker. Für seine eigene Karriere hat der Routinier neulich geurteilt, es sei "noch zu früh, eine Bilanz zu ziehen". Der ehrgeizige Mittelfeldspieler will mit der Borussia noch was gewinnen. Zum Beispiel den DFB-Pokal. Könnte klappen mit einem Sebastian Kehl, der im Herbst seiner Karriere richtig Spaß daran hat, den Malocher zu geben und sich voll reinzuhängen. Da war ihm sogar egal, dass er kurzzeitig ziemlich schmerzverzerrt am Boden lag.

7 / 12

BVB in der Einzelkritik:Kevin Großkreutz

Borussia Dortmund - VfL Wolfsburg

Quelle: dpa

Kevin Großkreutz: Der Dortmunder Junge hatte schon immer ein besonderes Gespür für die Wechselwirkung zwischen Rasen und Tribüne. "Wenn Fans und Mannschaft eine Einheit bleiben", sagte der Dauerläufer, "werden wir ins Pokalsfinale einziehen und wieder nach Berlin fahren." Die Kooperation klappte, oben tobte das Volk, unten rannte sich Großkreutz die Lunge aus dem Leib. Als er im Strafraum freigespielt wurde, vergab Großkreutz allerdings überhastet.

8 / 12

BVB in der Einzelkritik:Milos Jojic

VfL Wolfsburg's Malanda-Adje and Borussia Dortmund's Milos Jojic fight for the ball during German soccer cup semi-final match in Dortmund

Quelle: REUTERS

Milos Jojic: Dortmunds Wintertransfer durfte gegen Real zum ersten Mal von Beginn an ran und machte direkt ein tolles Spiel. Als Belohnung gab es nun im Halbfinale des Pokals erneut ein Platz in der Startelf. Der Serbe rechtfertigte das Vertrauen mit einer tollen Vorstellung: Ständig unterwegs, quirlig, ballsicher. Das riecht nach weiteren Schichten über die vollen 90 Minuten. Und in Berlin rennt es sich ja auch schön.

9 / 12

BVB in der Einzelkritik:Marco Reus

Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Marco Reus: Als Bundestrainer Löw seine Akteure vor fünf Wochen anzählte und ihnen ins Stammbuch schrieb, mehr Professionalität walten zu lassen, hat er bestimmt auch Marco Reus gemeint. Und siehe da, seitdem zeigt der blonde Flitzer wieder all sein Können. Sieben Tore in den letzten fünf Spielen - Reus präsentierte sich zuletzt in Weltklasseform. Auch wenn er gegen Wolfsburg mal ausnahmsweise nicht traf, war Reus wieder enorm gefährlich, bereitete das zweite Tor von Lewandowski vor - und geriet am Ende noch mit Keeper Weifenfeller aneinander, als man sich über eine Aktion in der Defensive stritt.

10 / 12

BVB in der Einzelkritik:Henrikh Mkhitaryan

Borussia Dortmund's Mkhitaryan is congratulated by Grosskreutz  after scoring goal against WfL Wolfsburg during German soccer cup semi-final match in Dortmund

Quelle: REUTERS

Henrikh Mkhitaryan: Tragischer Held, Versager, Ritter der traurigen Gestalt - der Armenier hat nach dem Champions-League-Aus gegen Real, bei dem er beste Möglichkeiten liegen ließ, viel zu hören bekommen. Gegen die Bayern traf er und wirkte danach wie befreit. Und gegen Wolfsburg? Der Brustlöser gegen die Münchner wirkte nach, Mkhitaryan wirbelte und traf zum 1:0. War da was gegen Madrid? Kann sein, aber das ist längst vergessen. Als der Mittelfeldspieler vom Feld ging, gab es stehende Ovationen. Von wegen tragischer Held.

11 / 12

Borussia Dortmund v VfL Wolfsburg - DFB Cup

Quelle: Bongarts/Getty Images

Robert Lewandowski: Borussia ohne Lewandowski geht nicht? Geht doch! In München kam der Dauer-Toremacher erst ins Spiel, als schon 3:0 stand und alles gelaufen war. Das ändert aber nichts an der Ausnahmestellung des Polen. Gegen Wolfsburg lief er wieder von Beginn an auf, geizte jedoch mit seiner gewohnten Klasse. So viele Bälle verspringen dem Edeltechniker sonst nicht. Viele Stockfehler, allerdings war es ganz großes Kino, wie Lewandowski das 2:0 erzielte.

12 / 12

BVB in der Einzelkritik:Oliver Kirch

Borussia Dortmund v Real Madrid - UEFA Champions League Quarter Final

Quelle: Bongarts/Getty Images

Oliver Kirch: Der Mann, der gegen Madrid so famos aufgespielt hatte, kam in der Schlussphase für Mkhitaryan, um das Mittelfeld zu verdichten. Den Auftrag erfüllte Kirch solide.

Pierre-Emerick Aubameyang: Der Sprinter kam fünf Minuten vor Spielende für Lewandowski, weil Wolfsburg alles nach vorne warf und sich riesige Räume boten, um den Turbo einzuschalten. Doch dafür müssen dann auch die Laufwege stimmen. Dortmunds Rennwagen braucht ganz offenbar noch ein Navi.

Julian Schieber: Kam kurz vor Schluss, darf auch mit nach Berlin.

© SZ.de/jbe
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: