Roman Bürki
Hätte es soooooo gerne seinen Kollegen aus der spanischen Liga nachgemacht, die in dieser Spielzeit noch keinen Ball von Cristiano Ronaldo aus dem Netz holen mussten. Blöd für Bürki, dass Ronaldo gedachte, sich in der Champions League selbst dafür zu entschädigen. Gleich zweimal traf Ronaldo und hinterließ Bürki ziemlich geknickt.
Lukas Piszczek
Hat viele Grätschen im Repertoire, seine schönste des Abends war die, als er im eigenen Fünfmeterraum seinen Fuß gerade noch in eine Ronaldo-Flanke warf. Freute sich darüber so sehr, dass er nur wenige Minuten später eine viel zu große Lücke ließ, in die Gareth Bale hineinspazierte - schon führte Real mit 1:0.
Sokratis
Muss sich immer wieder anhören, dass die Abwehr, die er anleitet, also jene des BVB, anfällig für Konter sein soll. Ist selbst ein bisschen anfällig für Ellenbogen, bekam jedenfalls das Gelenk von Bale ins Gesicht, was dem Waliser Gelb und Sokratis einen Brummschädel einbrachte.
Ömer Toprak
Ihn trifft der Konter-Vorwurf ebenso. Hechelte Ronaldo ein paar Mal ganz schön hinterher, so auch vor dem dritten Real-Treffer, als Toprak schon auf dem Hosenboden saß und zusehen musste, wie Ronaldo vollendete. Ist froh, dass es am nächsten Wochenende nur gegen Augsburg geht.
Jeremy Toljan
Absolvierte seine erste echte Champions-League-Partie, und dann ging es, hups, gleich gegen Ronaldo. Versuchte, die Weltmarke auf zwei Beinen nie aus den Augen zu lassen, was ihm schwer fiel. Gestattete außerdem Carvajal eine schöne Chance, als Toljan im Strafraum einfach ansatzlos umfiel. Doch Carvajal war zu verdutzt, als dass er ein Tor hätte schießen können.
Nuri Sahin
Verkörpert das ganze Wagnis, das BVB-Trainer Peter Bosz Spiel für Spiel eingeht: Er lässt Sahin auf der Solo-Sechs agieren, völlig egal ob gegen Köln oder gegen Real Madrid. Und was gegen Köln leicht gelingt, ist gegen Madrid eben umso schwerer. Hätte sich einen Partner an seiner Seite gewünscht, wurde immerhin zeitig ausgewechselt.
Gonzalo Castro
Ständig bemüht, die vielen Lücken zuzulaufen, die der Bosz-Fußball mit sich bringt. Und es waren wirklich viele Lücken gegen Real. Castro hechelte irgendwann; wäre er ein Hund, hätte er wohl die Zunge aus dem Maul baumeln lassen. Hatte immerhin noch Zeit für eine schöne Flanke auf Aubameyang, die dieser zum 1:2 verwertete.
Mario Götze
Auf den vorderen drei Angriffspositionen des BVB ist derzeit kein Platz für Götze, also spielt er dahinter. Zeigte sich taktisch diszipliniert, versuchte die Bälle schön zu verteilen, wirkte jedoch, als hätte er wirklich gerne eine der drei vorderen Angriffspositionen bekleidet. Ist eben noch kein Toni Kroos.
Andrej Jarmolenko
Sein 38. Spiel in der Champions League war mit dem Adverb "glücklos" treffend umschrieben. Jarmolenko narrte mehrfach seine Gegenspieler, blieb vor dem Tor aber ungefährlich. War diesmal kein Unterschiedsfaktor.
Maximilian Philipp
Hätte seinen ersten Champions-League-Startelfeinsatz vielleicht lieber gegen Nikosias Rechtsverteidiger Praxitelis Vouros absolviert als gegen den ausgemachten Hundling Dani Carvajal von Real Madrid. Manchmal fragte man sich, wer hier Stürmer und wer Verteidiger war, so oft rannte Philipp hinter Carvajal her.
Pierre-Emerick Aubameyang
Sein härtester Gegner an diesem Abend stand gar nicht auf dem Platz, sondern sang zeitgleich nebenan in der Westfalenhalle: Helene Fischer. Wer würde wohl mehr Glamour versprühen? Aubameyang tat alles, um die "singende Sagrotan-Flasche" (Zitat Jan Böhmermann) nur wenige hundert Meter Luftlinie entfernt zu übertreffen. Doch während Fischer (seit dem Pokalfinale bei den BVB-Fans högscht beliebt) im Funkenregen dauergrinste, versprühte Aubameyang lange kein Konfetti. In der zweiten Halbzeit traf er zumindest zum zwischenzeitlichen 1:2. Dennoch: Der Sieg ging leider an Frau Fischer.
Julian Weigl
Kam für den erschöpften Sahin. Führte sich mit einem Hieb gegen Ronaldo ein und sah dafür Gelb. Konnte und wollte das nicht verstehen.
Mahmoud Dahoud
Kam für den zunehmend überforderten Toljan. Spielte ziemlich offensiv, grätschte Bale trotzdem einmal als letzter Mann vor dem eigenen Strafraum den Ball weg. Bale fragte sich bis zum Schlusspfiff, wo Dahoud so plötzlich hergekommen war.
Christian Pulisic
Kam für Mario Götze. Spielte die Partie ordnungsgemäß zu Ende.