BVB-Freitagsspiel gegen Heidenheim:Dat gibbet do gar nich!

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Was für Zeiten: Im Januar 2004 erzielte Schalkes Ebbe Sand vor den Augen von Christian Wörns das 1:0 in Dortmund - seither hat der BVB kein Heimspiel mehr an einem Freitag verloren. (Foto: Team 2)

Oje, die Partie der Borussia gegen Heidenheim steigt an einem Freitag, den 13. Macht aber nichts, denn Zahlen belegen, dass Dortmund Heimspiele zum Start ins Wochenende besonders gerne mag – es geht sogar um einen Rekord.

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Thank God it’s friday, sagt man im Englischen, wenn das Wochenende naht. Gott sei Dank isset Freitach, sagt man im Ruhrgebiet. In Dortmund sagt man so was seit 20 Jahren aber auch des Fußballs wegen. Dass sich die Borussia wie Bolle auf ein Freitagabendspiel mit Bundesligarekord-Potenzial gegen den Tabellenführer Heidenheim freut, wird nicht einmal dadurch getrübt, dass es ein Freitag, der 13., ist.

Freitags haben die Dortmunder ihren BVB ganz besonders lieb, weil der BVB freitags zu Hause ganz besonders erfolgreich spielt. 27 Siege und neun Unentschieden sind den schwarz-gelben Fußballern in den letzten 36 Bundesliga-Heimspielen am Freitagabend gelungen. Die Borussia ist freitags zu Hause unbesiegt seit dem 30. Januar 2004.

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An jenem Abend damals schien alles auf ein Nullnull hinauszulaufen, als in der vorletzten Minute der gegnerische Stürmer Ebbe Sand das 1:0 erzielte. Für Schalke! Ausgerechnet! Zuvor hatte Schalkes Torwart Frank Rost einen Elfmeter von Jan Koller gehalten (9.) und einen weiteren von Torsten Frings (75.). Zu so was sagt man im Ruhrpott: Dat gibbet do gar nich!

Werder Bremen hat zwischen 1984 und 1991, als es noch viel mehr Freitagsspiele gab, 37 Freitags-Heimspiele nacheinander im Weserstadion nicht verloren. Dortmund kann nun gegen Heidenheim Werders Bundesliga-Rekord einstellen und am Freitag, 27. September, gegen Bochum mit 38 Spielen sogar exklusiv übernehmen.

Was Dortmund nicht schaffen kann: Bremen hat seinen Rekord damals unter einem einzigen Trainer aufgestellt: Otto Rehhagel. Sollte Dortmund den Freitagsrekord knacken, dann hätten daran seit 2004 folgende zwölf Trainer ihren Anteil: Matthias Sammer, Bert van Marwijk, Jürgen Röber, Thomas Doll, Jürgen Klopp, Thomas Tuchel, Peter Bosz, Peter Stöger, Lucien Favre, Marco Rose, Edin Terzic und Nuri Sahin.

Seit 17 Jahren im Amt ist beim Bundesligisten 1. FC Heidenheim der Trainer Frank Schmidt, was bedeutet, dass er das Gefühl bereits kennt, als Tabellenführer nach Dortmund zu reisen. Vor zehn Jahren nämlich hat Heidenheim als Spitzenreiter der dritten Liga bei Borussia Dortmund II gastiert und im kleinen Stadion „Rote Erde“ neben dem Signal-Iduna-Park vor 1724 Zuschauern mit 3:0 gewonnen. Diesmal spielen sie im größten deutschen Stadion vor 81 365 Zuschauern um die Verteidigung der Bundesligaspitze. Der Tabellenführer Heidenheim bedroht Dortmunds 20 Jahre alten Freitagsnimbus – dat gibbet do gar nich!

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