Bundesliga:Flekkens Flutschfinger leitet BVB-Sieg ein

Bundesliga: Groteskes Geschenk: Mark Flekken rutscht ein harmloser Schuss durch die Hände. Dadurch fand Dortmund in die Partie.

Groteskes Geschenk: Mark Flekken rutscht ein harmloser Schuss durch die Hände. Dadurch fand Dortmund in die Partie.

(Foto: Pressefoto Robin Rudel/Imago)

Borussia Dortmund dreht spät die Partie in Freiburg - weil dem SC-Torwart ein fataler Fehlgriff unterläuft. Und weil drei Dortmunder Joker treffen.

Drei späte Jokertore und ein groteskes Geschenk haben Borussia Dortmund vor einem fast schon traditionell frühen Rückschlag in der Fußball-Bundesliga bewahrt und die Westfalen an die Tabellenspitze gebracht. Die eingewechselten Jamie Bynoe-Gittens (77.), Youssoufa Moukoko (84.) und Marius Wolf (88.) drehten das Bundesliga-Auswärtsspiel am Freitagabend beim SC Freiburg nach einem 0:1-Rückstand noch in einen 3:1 (0:1)-Sieg für den BVB.

Trainer Edin Terzic feierte damit den neunten Sieg in Serie - das ist bisher noch keinem BVB-Coach gelungen, nicht einmal Jürgen Klopp. Zudem setzten sich die Gäste mit der Optimalausbeute von sechs Punkten aus den ersten beiden Liga-Spielen vorübergehend an die Tabellenspitze.

"Freiburg hat uns alles abverlangt, und man muss ehrlich sagen: Bis zum 1:1 waren sie einfach besser", sagte BVB-Innenverteidiger Nico Schlotterbeck nach seiner Rückkehr an alter Wirkungsstätte bei DAZN. "Das ist extrem bitter, wir haben in der ersten Halbzeit wahnsinnig viel investiert", sagte Freiburgs Nationalspieler Matthias Ginter. Der 18-jährige Bynoe-Gittens profitierte bei seinem Ausgleichstor von einem schweren Patzer von SC-Torhüter Mark Flekken, der einen harmlosen Schuss durch die Hände flutschen ließ. Zuvor hatte Michael Gregoritsch (35.) die lange Zeit starken Freiburger vor 34 700 Zuschauern durch eine Kopfin Führung geschossen.

Bundesliga: 1, 2, 3 - wo ist der Ball? Gleich im Dortmunder Tor, denn der Freiburger Stürmer Michael Gregoritsch (in rot) hat den Ball mit einer Kopfball-Bogenlampe Richtung BVB-Winkel bugsiert - zum Verdruss von Mats Hummels (neben Gregoritsch) und Torwart Gregor Kobel.

1, 2, 3 - wo ist der Ball? Gleich im Dortmunder Tor, denn der Freiburger Stürmer Michael Gregoritsch (in rot) hat den Ball mit einer Kopfball-Bogenlampe Richtung BVB-Winkel bugsiert - zum Verdruss von Mats Hummels (neben Gregoritsch) und Torwart Gregor Kobel.

(Foto: Thomas Kienzle/AFP)

Bei den Gästen stand der erst Anfang der Woche verpflichtete Anthony Modeste direkt in der Startelf. Neben Modeste vertraute BVB-Trainer Edin Terzic auch Thorgan Hazard einen Platz in der Startelf an, der Belgier lief offensiv für den verletzten Nationalspieler Karim Adeyemi auf. Freiburgs Trainer Christian Streich schickte die gleiche Anfangself aufs Feld, die am vergangenen Wochenende beim FC Augsburg 4:0 gewonnen hatte. Terzic erhoffte sich von Modeste schon gegen den SC "richtige Impulse". Der Zugang vom 1. FC Köln, der den wegen eines Hodentumors noch monatelang fehlenden Stürmer Sébastien Haller ersetzen soll, vergab jedoch in der 22. Minute seine erste Chance im BVB-Trikot. Vorausgegangen war ein schöner Doppelpass mit Marco Reus.

Eine Weile lang ist Freiburg dem 2:0 näher als Dortmund dem Ausgleich. Doch dann fällt aus heiterem Himmel das 1:1

Die Bindung zu seinen neuen Teamkollegen war also vorhanden - trotzdem geriet Freiburg zunächst nicht stark in Bedrängnis. Die Breisgauer begannen selbst sehr engagiert und störten die Angriffsbemühungen der Gäste mit großer Laufbereitschaft und Aggressivität. Außerdem suchten sie selbst den Weg nach vorne, was zu frühen Chancen führte. Bei einem direkten Freistoß des sehr agilen Vincenzo Grifo war Gregor Kobel noch auf dem Posten (34.), beim Gegentor eine Minute später war der BVB-Torhüter aber machtlos. Gregoritsch, der erneut den Vorzug vor Nils Petersen erhalten hatte, köpfte den Ball nach Vorarbeit von Matthias Ginter gekonnt gegen die Laufrichtung. Mats Hummels kam gegen den Torschützen zu spät.

Nach dem 0:1 geriet die Dortmunder Defensive um Hummels und Nico Schlotterbeck, der vor der Saison aus Freiburg zum BVB gewechselt war, noch stärker unter Druck. Der überforderte Thomas Meunier, der zuvor schon die gelbe Karte wegen eines taktischen Fouls gesehen hatte, erzielte beinahe ein Eigentor zum 0:2 (43.). Nach dem Seitenwechsel erhöhte Dortmund mit jeder Spielminute den Druck und kam auch zu guten Chancen. Die Freiburger verstärkten ihre Defensive und wagten sich etwas seltener nach vorne. Sallai hatte dennoch die gute Möglichkeit zum 2:0 (65.). Doch danach drehte der BVB auf und wurde auf ungewöhnliche Weise belohnt - vom Gegner!

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