Hoeneß nach dem Topspiel:"Wir werden nächstes Jahr das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern"

Borussia Dortmund - Bayern München

Die Delegation von Bayern München angeführt von Karl-Heinz Rummenigge (l) und Präsident Uli Hoeneß geht nach dem Spiel über den Rasen.

(Foto: dpa)
  • Nach der 2:3-Niederlage im Topspiel gegen den BVB gibt sich Bayern-Präsident Uli Hoeneß versöhnlich.
  • Er sei nicht so enttäuscht wie noch bei der 0:3-Heimniederlage gegen Borussia Mönchengladbach.
  • Der Präsident schließt Wintertransfers aus - kündigt aber größere Maßnahmen im kommenden Sommer an.

Uli Hoeneß hat Neuverpflichtungen in der Winterpause beim FC Bayern ausgeschlossen. "Nein, wir werden sicherlich keine Aktivitäten am Transfermarkt machen", sagte der Präsident des Fußball-Rekordmeisters am Sonntag im TV-Sender Sky. Der 66-Jährige war gefragt worden, ob die Münchner angesichts der Personalsituation und nach dem Bundesliga-Spitzenspiel in Dortmund (2:3) sieben Punkten Rückstand auf den BVB vor der Rückrunde nochmal nachlegen müssen. Bereits im Sommer war der Transfer des inzwischen 18 Jahre alten kanadischen Talents Alphonso Davies für den Januar fixiert worden.

Hoeneß erinnerte daran, dass die Verletzten Kingsley Coman und Thiago bald zurückkommen: "Wir bekommen Coman zurück noch vor Weihnachten und auch Thiago kann in zwei, drei Wochen wieder spielen." Bei Weltmeister Corentin Tolisso sprach er von einem Comeback im Februar. Thiago und Tolisso fehlen im Mittelfeld, Coman auf dem Flügel und auch in der Außenverteidigung hat Bayern nur wenige Alternativen.

Hoeneß sagt: "Wenn wir jetzt noch zwei, drei Spieler holen würden, alle sind gesund und Nationalspieler sitzen auf der Tribüne, dann hätten wir jedes Wochenende das Theater, dass die Journalisten nicht zu denen gehen, die zwei Tore geschossen haben, sondern zu denen, die auf der Tribüne sitzen." Er habe nicht das Gefühl, dass der Trainer "ein Problem hat, eine vernünftige Mannschaft aufzustellen".

Die Bayern hatten sich schon vor dieser Saison auf dem Transfermarkt auffallend zurückgehalten und nur Nationalspieler Leon Goretzka neu verpflichtet. Dafür kündigte Hoeneß für 2019 einen Umbau des Kaders an: "Wir werden nächstes Jahr, wenn der zweite Schritt des Umbruchs kommt, sicherlich das Mannschaftsgesicht ziemlich verändern."

Hans-Joachim Watzke hat allerdings keine Sorgen, dass Borussia Dortmund nach der Rückkehr an die Spitze der Fußball-Bundesliga wieder Leistungsträger an den FC Bayern verliert. "Dass im nächsten Jahr einer von unseren Jungs das Trikot von Bayern München trägt, würde ich ausschließen. Wir haben da ein bisschen vorgesorgt. Bei uns gibt es keine Ausstiegsklausel", sagte der BVB-Geschäftsführer beim TV-Sender Sky.

"Zu Zeiten von Robert Lewandowski und Mario Götze konnten wir uns noch nicht wehren", kommentierte Watzke mit Bezug auf die Transfers der beiden Stars vor wenigen Jahren. Götze hatte zur Saison 2013/14 eine Ausstiegsklausel genutzt und war für 37 Millionen Euro nach München gewechselt. Im Sommer 2014 war ihm Torjäger Lewandowski ablösefrei gefolgt.

Das Spitzenspiel bei Borussia Dortmund sah Hoeneß als "Werbung für den Fußball im Allgemeinen und für die Bundesliga ganz besonders". Die 2:3-Niederlage am Vorabend ärgere ihn nicht außergewöhnlich, weil der Titelverteidiger eine starke Leistung gezeigt habe. "Ich bin heute weniger böse, traurig oder niedergeschlagen als vor ein paar Wochen, als wir zuhause gegen Gladbach verloren haben", meinte Hoeneß. Hoeneß sagte nun: "Die Bundesliga macht wieder richtig Spaß. Jetzt sollten die Leute mal glücklich sein, dass es spannend ist."

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