MeinungBVB und Rheinmetall:Eine schwer erträgliche Banalisierung des Rüstungsgeschäfts

Kommentar von Philipp Selldorf

Lesezeit: 2 Min.

Verantwortung übernehmen, indem man Panzerproduzenten neben Pilsbrauereien werben lässt? Der BVB und sein langjähriger Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sind schwer in der Kritik.
Verantwortung übernehmen, indem man Panzerproduzenten neben Pilsbrauereien werben lässt? Der BVB und sein langjähriger Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke sind schwer in der Kritik. (Foto: dpa)

Borussia Dortmund kooperiert künftig mit Rheinmetall, einem Unternehmen, das von Krieg und militärischer Gewalt profitiert. Was ist das ethische Prinzip im Sport noch wert?

Bisher war es bloß eine Geschmacksfrage, ob man einen Mittelstürmer als Bomber bezeichnen sollte, seine Torschüsse als Geschosse oder seine Mannschaft als Truppe. Und wenn Uwe Seeler einem alten Weggefährten nachrief, er sei „menschlich eine Granate“ gewesen, dann war das zwar ein schräges, aber doch auf uweseelersche Weise liebenswürdiges Kompliment. Verbaler Militarismus hatte immer schon einen Platz im Fußball. Als die deutsche Nationalelf 2014 in Brasilien mit kultiviertem Jogi-Löw-Fußball den WM-Pokal gewann, schrieben Medien in aller Welt „Die deutschen Panzer rollen wieder“ und meinten es lobend. Altgediente internationale Fußballmetaphorik. 

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