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Revierderby:DFL bestraft BVB wegen Verstöße gegen Corona-Bestimmungen

Borussia Dortmund muss wegen Vorfällen nach dem Spiel gegen Schalke 75 000 Euro zahlen. Teammanager Oliver Bierhoff äußert sich zur Debatte rund um die deutsche Nationalmannschaft.

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Bundesliga: Die Deutsche Fußball Liga (DFL) hat eine Geldbuße gegen Borussia Dortmund wegen Verstößen gegen Corona-Bestimmungen nach dem Revier-Derby beim FC Schalke 04 (4:0) ausgesprochen. Der Bundesligist teilte mit, die Strafe von 75 000 Euro zu akzeptieren. "Borussia Dortmund hatte sich bereits am Sonntagmorgen für das Verhalten einiger im Bus sitzender Spieler und vor dem Trainingsgelände feiernder Fans in aller Form entschuldigt", schrieb der Verein.

Vor dem Trainingsgelände der Dortmunder war es am Samstagabend nach der Rückkehr der Mannschaft aus Gelsenkirchen zu einer Ansammlung größerer Fan-Gruppen gekommen. Spieler feierten zudem im Bus ohne Masken und filmten dies. "Es steht außer Frage, dass es sich beim 'Revierderby' um ein besonderes Spiel handelt. Dennoch trägt der Club die Verantwortung dafür, die Einhaltung der Regeln zu kontrollieren und zu überwachen", hieß es in einer DFL-Mitteilung.

Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke hatte die Jubelbilder verteidigt, zugleich aber Fehler eingeräumt. "Stellen Sie sich doch mal vor, die Mannschaft fährt nach dem Triumph heim, die Fans stehen jubelnd draußen und unsere Spieler sitzen wie Wachsfiguren ohne Mimik und Gestik drinnen im Bus", hatte der 61-Jährige Sport1 gesagt. "Dennoch müssen wir uns alle an Regeln halten!"

DFB-Team: Für DFB-Direktor Oliver Bierhoff hatte die 0:6-Niederlage der deutschen Fußball-Nationalmannschaft im vergangenen November in Spanien bei aller Enttäuschung auch etwas Positives. "Das war natürlich eine sehr hitzige, emotionale Diskussion danach, die mich auf der einen Seite ein bisschen gefreut hat, weil sie gezeigt hat, wie viel die Nationalmannschaft den Menschen noch bedeutet", sagte der 52-Jährige im Interview mit RTL/ntv, "aber wir müssen aufpassen, dass das keinen längeren negativen Effekt auf uns hat."

Bierhoff glaubt nicht, dass die anhaltenden öffentlichen Diskussionen die Arbeit von Bundestrainer Joachim Löw in der Vorbereitung auf die Europameisterschaft (11. Juni bis 11. Juli) beeinflussen. "Dafür sind wir zu lange in diesem Geschäft, sodass wir wissen, wie das geht", sagte der Europameister von 1996: "Schauen wir Jürgen Klopp (Teammanager des FC Liverpool, d.Red.) an, der hat vier Jahre eine Erfolgsgeschichte geschrieben und wird jetzt durch den Kakao gezogen. Das weißt du, wenn du in so einer Rolle bist, dass du heftigen Widerstand bekommst."

Bierhoff geht weiter fest davon aus, dass die wegen der Corona-Pandemie um ein Jahr verschobene EURO im zweiten Anlauf stattfinden wird: "Wir wären sechs bis sieben Wochen in einer Blase. Ich glaube, das wäre relativ sicher. Aber man weiß natürlich nicht, wie die Situation im Juni ist."

Nach seinem Kenntnisstand plane die Europäische Fußball Union (Uefa) weiter mit zwölf Stadien. "Es scheint, dass acht Stadien Minimum sein müssen, damit man es auch terminlich und platztechnisch umsetzen kann. Wir planen entsprechend, wissen aber, dass sich das jederzeit wieder ändern kann", erklärte Bierhoff.

Basketball: Die deutschen Basketballer haben die Qualifikation für die Europameisterschaft im kommenden Jahr mit einer weiteren Niederlage abgeschlossen. Das Team von Bundestrainer Henrik Rödl verlor am Montagabend in Podgorica gegen Gastgeber Montenegro nach einer enttäuschenden Vorstellung mit 75:82 (32:45) und beendete die Gruppe mit nur einem Sieg aus sechs Spielen als Tabellenletzter. Bester deutscher Werfer gegen Montenegro war Ismet Akpinar mit 19 Punkten. Kapitän Robin Benzing, der sein 150. Länderspiel bestritt, kam auf 15 Zähler.

Das schwache Abschneiden ist aber sportlich bedeutungslos, weil Deutschland als Co-Gastgeber bereits zuvor für die EM 2022 gesetzt war. Im kommenden Jahr sollen eine Vorrunde in Köln und die Endrunde in Berlin stattfinden. Wegen der Coronavirus-Pandemie war das Turnier um ein Jahr auf 2022 verschoben worden.

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