Süddeutsche Zeitung

Bundestag:Künftig Haftstrafen bei Manipulation im Profisport

Sportlern, Trainern und Schiedsrichtern drohen bei Wettmanipulationen künftig bis zu fünf Jahre Gefängnis. Mit dem Gesetz, das der Bundestag in der Nacht zum Freitag verabschiedete, wird der Straftatbestand des Sportwettbetrugs neu eingeführt. Dadurch soll eine Gesetzeslücke geschlossen werden, die eine strafrechtliche Verfolgung von Betrugsfällen bei Sportwetten bislang erschwert hatte.

"Weil andere Maßnahmen nicht gegriffen haben, müssen wir auf solche Methoden mit den Mitteln des Strafrechts reagieren", erklärte Justizminister Heiko Maas (SPD). "So sorgen wir dafür, dass der Sport auch künftig nur für das steht, was ihn ausmacht: Integrität und fairen Wettkampf." Schätzungen zufolge werden weltweit jährlich rund 700 Milliarden Euro mit Sportwetten umgesetzt.

Neben dem Sportwettbetrug wird mit der Reform auch der Tatbestand "Manipulation von berufssportlichen Wettbewerben" ins Strafgesetzbuch aufgenommen. Er soll bei Absprachen im Profisport greifen, durch die Spielergebnisse unabhängig von Wetteinsätzen manipuliert werden. Hier müssen die Beteiligten mit bis zu drei Jahren Haft rechnen.Der Deutsche Sportwettenverband (DSWV) begrüßte das neue Gesetz.

Die Wettanbieter seien bei Spielmanipulationen die Hauptgeschädigten, erklärte DSWV-Präsident Mathias Dahms. "Sportwetten sind für die Verbraucher nur dann ein attraktives Freizeitangebot, wenn diese auf die Unverfälschtheit und Glaubwürdigkeit des Sports vertrauen können."

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