Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Zoff bei Schalke 04 zwischen Naldo und Ibisevic

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Bei Schalke geraten ein Stürmer und der Co-Trainer aneinander. Norwegens Fußballmeister ist ein Klub aus dem ganz hohen Norden. Ein deutscher Basketballer wechselt zu den Denver Nuggets.

Meldungen im Sportticker

Bundesliga, S04: Beim krisengebeutelten FC Schalke 04 hat eine Auseinandersetzung auf dem Platz für ein vorzeitiges Trainingsende gesorgt. Stürmer Vedad Ibisevic und Co-Trainer Naldo sind am Sonntag während der Einheit aneinandergeraten. Dies berichtet der TV-Sender Sky. Zu Handgreiflichkeiten kam es aber nicht, dennoch mussten sie von Profis des Fußball-Bundesligisten getrennt werden. Auslöser sollen lautstarke Anweisungen des Ex-Profis Naldo gewesen sein. Das Training wurde daraufhin am Tag nach der 0:2-Pleite gegen den VfL Wolfsburg abgebrochen. Zuvor soll es nach dem Bericht schon in der Kabine zum Disput zwischen Cheftrainer Manuel Baum und Spielern gekommen sein, die sich über ihre Auswechslung an Vortag geärgert hätten. Ein Clubsprecher wollte auf Anfrage "so etwas generell nicht kommentieren". Für die Schalker war die Niederlage am Samstag bereits die 24. Liga-Partie nacheinander ohne Sieg. Aber die Fans, die derzeit nicht zu den Spielen dürfen, wollen zumindest über den Nachrichtendienst Twitter ihre Solidarität zeigen. Anhänger sind aufgerufen, einen Video-Clip mit einer "positiven Botschaft im Schalke Trikot" zu drehen und zu senden. Die Initiatoren wollen zeigen, "dass wir Fans weiterhin in dieser schwierigen Situation zur Mannschaft stehen."

Fußball, Norwegen: Kapitän Patrick Berg und Innenverteidiger Marius Lode feierten ausgelassen die erste norwegische Meisterschaft des FK Bodö/Glimt, doch ihre Party hatte einen gravierenden Schönheitsfehler. Weil das Duo nach dem Coronafall in der norwegischen Fußball-Nationalmannschaft noch in Quarantäne war, stieg seine Fete auf dem Hotelbalkon. Der Rest des um kurz vor Mitternacht eigens vorgefahrenen Teams tanzte unten auf der Straße, trotz niedriger Temperaturen teilweise oberkörperfrei. Berg und Lode prosteten den Kollegen mit Goldpokälchen, Bierdose und Champagner zu und schwenkten gelbe Meisterschals. "Da hätten wir dabei sein können. Mit nackten Oberkörpern. Stattdessen stehen wir hier mit Mund-Nasen-Schutz", sagte einer wehmütig. Der zweimalige Pokalsieger Bodö holte den Titel mit dem 2:1 bei Strömsgodset IF fünf Spieltage vor Saisonende erstmals in der 104-jährigen Klubgeschichte. Zum ersten Mal feierte damit ein Klub aus einer Stadt nördlich des Polarkreises die norwegische Meisterschaft. Sogar die New York Times berichtete über das "Must-See-Team".

Basketball, NBA: Nationalspieler Isaiah Hartenstein kommt in der nordamerikanischen Profiliga offenbar bei den Denver Nuggets unter. Wie mehrere Medien übereinstimmend berichten, soll der 22-Jährige einen Kontrakt über zwei Jahre unterschreiben. Bis zum Sommer hatte Hartenstein bei den Houston Rockets unter Vertrag gestanden. In seiner Zeit bei den Rockets kam er zum Großteil in der G-League für das Farmteam Rio Grande Valley Vipers zum Einsatz und gewann 2019 als MVP der Finalserie den Titel in der Entwicklungsliga. In der abgelaufenen Saison wurde Hartenstein 23-mal in der NBA eingesetzt und kam dort durchschnittlich auf 4,7 Punkte und 3,9 Rebounds.

Fußball, Thomas Tuchel: Der frühere Bayern-Profi Juan Bernat sieht bei Paris St. Germain keine Spannung zwischen Klubführung und Trainer Thomas Tuchel. "Nein, das sind Gerüchte", sagte der derzeit verletzte Verteidiger der französischen Nachrichtenagentur AFP: "Das sind Sachen, die außerhalb besprochen werden, ich messe ihnen nicht viel Wichtigkeit bei." Der Spanier bezeichnete die Stimmung in der Gruppe als "sehr gut". Tuchel, der am Dienstag (21.00 Uhr/Liveticker SZ.de) mit PSG gegen RB Leipzig in der Champions League spielt, gilt in Paris nicht mehr als unumstritten.

Nach dem verlorenen Königsklassen-Finale im August könnte ihn trotz gewonnener Meisterschaft und Pokalsieg ein Gruppenphasen-Aus in dieser Saison den Job kosten. Bernat, der nach Kreuzbandriss erst im neuen Jahr wieder einsatzfähig sein wird, sieht aber noch keine Probleme. "Alles, was uns gefehlt hat, war die Champions League", sagte Bernat: "Wir haben es nicht geschafft, aber die Gruppe ist und bleibt eng zusammen." Der Außenspieler, der von 2014 bis 2018 bei Bayern München gespielt hatte, lobte Tuchel indessen für seine Arbeit: "Er war derjenige, der mich fragte, ob ich hierher kommen will. Er hat mir von Beginn an vertraut und das versuche ich, auf dem Feld zurückzugeben."

Basketball, NBA: Nach weiteren Personalentscheidungen in der NBA sehen die Chancen von Dennis Schröder auf den Titel mit seinem neuen Club Los Angeles Lakers unverändert gut aus. Der Titelverteidiger um LeBron James einigte sich am Sonntagabend (Ortszeit) nach übereinstimmenden Medienberichten auf eine Zusammenarbeit mit Marc Gasol, der vor zwei Jahren mit den Toronto Raptors die Meisterschaft holte. Der 35 Jahre alte Center aus Spanien ist vor allem in der Defensive noch sehr stark. Die Lakers verabschiedeten dafür den Berichten zufolge JaVale McGee zu den Cleveland Cavaliers und bekamen dafür noch Jordan Bell und Alfonzo McKinnie im Tausch. Schröder hatten die Lakers in der vergangenen Woche in einem Geschäft mit den Oklahoma City Thunder nach Los Angeles geholt. Der Nationalspieler soll dort eine wichtige Rolle übernehmen. Die Boston Celtics um den deutschen Nationalspieler Daniel Theis statteten Jayson Tatum unterdessen mit einem neuen Vertrag aus. Laut ESPN bekommt der 22-Jährige eine Verlängerung um fünf Jahre mit einem Gegenwert von bis zu 195 Millionen US-Dollar (rund 164 Millionen Euro). Tatum ist einer der Schlüsselspieler der Celtics, die in der vergangenen Saison im Finale der Eastern Conference an den Miami Heat gescheitert waren.

Tennis, London: Ohne große Jubelgeste nach dem verwandelten Matchball hat der russische Tennisprofi Daniil Medwedew seinen Sieg bei den ATP Finals hingenommen und dies mit seinem besonderen Stil erklärt. "Im Tennis bin ich wahrscheinlich der Erste. Ich feier meine Siege nicht, das ist einfach mein Ding - und ich mag es", sagte der 24-Jährige nach dem größten Erfolg seiner Tennis-Karriere. Er habe sich dazu im vergangenen Jahr entschieden. "An einem Punkt in der Karriere entscheidet jeder, etwas Besonderes zu machen. Einer feiert besonders, ein anderer applaudiert den Zuschauern", sagte Medwedew. Er habe das während der US Open entschieden, als er "eine schwierige Zeit mit den Zuschauern hatte", dass das sein Ding sein werde.

In einem hochklassigen Endspiel von London hatte sich Medwedew mit 4:6, 7:6 (7:2) 6:4 gegen den Österreicher Dominic Thiem durchgesetzt. "Das war vielleicht einer meiner besten Siege", sagte der Weltranglisten-Vierte. "Das ist ein großer Schub für alle Grand Slams, die kommen." Medwedew blieb beim Saisonfinale der acht besten Tennisprofis des Jahres ohne Niederlage auch in den Gruppenspielen und schaffte es, in einer Woche die Top Drei der Weltrangliste zu besiegen: Novak Djokovic aus Serbien, den Spanier Rafael Nadal und eben Thiem. Mit dem Weltranglistenvierten Medwedew dürfte auch im kommenden Jahr zu rechnen sein. Wann und wie die neue Saison beginnt, ist aufgrund der Coronavirus-Pandemie noch fraglich.

Fußball, Frankreich: Angeführt von Kevin Volland hat die AS Monaco die Siegesserie von Paris Saint-Germain in der französischen Fußballmeisterschaft gestoppt. Nach einer packenden Aufholjagd in der zweiten Halbzeit durften sich die Monegassen von Trainer Niko Kovac am Freitagabend über einen 3:2 (0:2)-Sieg freuen. PSG musste dagegen nach acht Siegen nacheinander die erste Niederlage hinnehmen - und das vor dem wichtigen Heimspiel in der Champions League gegen RB Leipzig am kommenden Dienstag und trotz des Comeback von Neymar.

Nach dem Doppelpack durch Kylian Mbappe (25.,37./Elfmeter) ging PSG mit einem 2:0 in die Pause. Monaco drehte aber nach dem Seitenwechsel auf - allen voran Volland. Der 28 Jahre alte Angreifer, der Anfang September von Bayer 04 Leverkusen ins Fürstentum gewechselt war, erzielte in der 52. den Anschluss- und in der 65. Minute den Ausgleichstreffer im Stade Louis II.

PSG-Trainer Thomas Tuchel brachte nach einer Stunde Neymar, der rund drei Wochen wegen einer Oberschenkelverletzung pausiert hatte. Es half aber nichts. In den Schlussminuten wurde Volland im Strafraum von Abdou Diallo gefoult - Rote Karte für den PSG-Profi und Elfmeter für Monaco, den Cesc Fabregas (84.) zum Siegtreffer verwandelte. In der Tabelle kletterte die AS zunächst auf Rang zwei mit nur noch vier Punkten Rückstand auf PSG.

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