Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Zehn Spiele, zehn Siege - Bayern dominiert im Basketball

Die Münchner setzen eine erstaunliche Serie fort. Bundestrainer Löw erklärt seine Pläne auf der Torwart-Position. Ajax ist stark in Form vor dem Duell mit Bayern.

Meldungen in der Übersicht

Basketball, Bundesliga: Der FC Bayern bleib in der BBL weiterhin ungeschlagen an der Spitze. Durch das souveräne 82:66 am Sonntag bei Science City Jena hat der Titelverteidiger mit 20:0-Punkten die Tabellenführung vor Verfolger ALBA Berlin (16:2) erneut verteidigt. Mit einem starken zweiten Viertel (26:13) sorgten die Bayern in Jena schnell für klare Verhältnisse. Auch wenn die Gastgeber den Rückstand nach dem Seitenwechsel noch einmal auf neun Punkte verkürzen konnten, war der Sieg des deutschen Meisters nie in Gefahr. Der Serbe Vladimir Lucic war für die Münchner mit 14 Punkten bester Scorer. Ein überragender Rickey Paulding hat die EWE Baskets Oldenburg zu einem 98:78 bei den Telekom Baskets Bonn geführt. Der US-Amerikaner erzielte 32 Punkte, 20 davon im dritten Viertel. Oldenburg (14:4) bleibt durch den Auswärtserfolg in der Spitzengruppe.

Fußball, Holland: Ajax Amsterdam hat eine erfolgreiche Generalprobe für das Champions-League-Duell mit Bayern München absolviert. Der niederländische Fußball-Rekordmeister gewann das Duell in der Eredivisie beim PEC Zwolle am Samstagabend mit 4:1 (2:1). Nur mit einem Heimsieg gegen die Bayern kann sich Ajax am kommenden Mittwoch noch den Sieg in der Champions-League-Gruppe E sichern.

Nationalmannschaft, Neuer: Die Verjüngungskur in der deutschen Fußball-Nationalmannschaft macht vor Manuel Neuer halt. Neuer-Rivale Marc-Andre ter Stegen sei zwar "genauso Weltklasse mittlerweile", sagte Bundestrainer Joachim Löw im Aktuellen Sportstudio des ZDF, aber "falls nichts Außergewöhnliches passiert, sollte Manuel Neuer unsere Nummer eins sein bis zur EM, absolut". Ter Stegen (26) werde "sicher im nächsten Jahr in Spielen seine Chance bekommen, er ist auf einem sehr, sehr guten Niveau, hat herausragend gespielt", sagte Löw. Neuer (32) aber "ist unser Kapitän und wahnsinnig wichtig für unsere Spieler und die Mannschaft. Ich möchte die Leistung von Marc nicht schmälern, aber Manu wird bis 2020 eingeplant sein als Nummer eins."

Das Tischtuch zwischen Löw (58) und Mesut Özil (30) dagegen scheint zerschnitten. "Ich war wahnsinnig enttäuscht, dass er mich nicht persönlich informiert hat", sagte Löw erneut über Özils Rücktritt aus der DFB-Auswahl, "jeder weiß, dass ich immer gesprächsbereit bin, da gehören aber zwei dazu." Bisher habe es "kein Signal" von Özil gegeben. "Ich hätte es mir anders gewünscht, aber wenn es jetzt so sein muss, dann ist es so", meinte Löw. Den Umbruch in seiner Elf will er nicht um jeden Preis durchziehen. "Ich plane mit allen, die gut sind", sagte Löw über eine mögliche Rückkehr von ehemaligen Stützen wie Jerome Boateng, machte den Stars aber Druck. "Nach wie vor ist es so, dass sie für Deutschland spielen können, wenn sie die Form haben", sagte er über Boateng, Mats Hummels oder Thomas Müller, "zuletzt hatten sie sie nicht".

Fußball, MLS: Die Fußball-Profis Julian Gressel und Kevin Kratz haben mit Atlanta United als erste Deutsche den Meistertitel in der nordamerikanischen Profiliga MLS gewonnen. Atlanta setzte sich im Finale 2:0 (1:0) gegen Portland Timbers durch und gewann bereits im zweiten Jahr des Bestehens erstmals den MLS-Cup. "Ich bin in den letzten zwei Jahren eine bessere Person und ein viel besserer Spieler geworden. Wenn ich später mal zurückschaue, waren das vielleicht die beiden wichtigsten Jahre meiner Fußballkarriere", sagte Mittelfeldspieler Gressel (24). Die Tore vor der MLS-Rekordkulisse von 73.019 Zuschauern im Mercedes Benz Stadium in Atlanta erzielten Rekordtorjäger Josef Martinez (39.) und Franco Escobar (54.). "Das ist für die Stadt, für die Fans. Es war eine außergewöhnliche Stimmung. Es ist unglaublich", sagte Gressel.

"In erster Linie ist es enorm für die Stadt", sagte United-Torwart Brad Guzan nach dem ersten großen Profisport-Titel für die Hauptstadt des US-Bundesstaates Georgia seit die Baseballer der Atlanta Braves 1995 die World Series gewannen. Gressel spielte gegen Portland 90 Minuten durch, Kratz (31) saß die gesamte Spieldauer über auf der Bank. Der Mittelfranke ist der erste Deutsche, der in einem MLS-Meisterschaftsfinale zum Einsatz kam. Der Nachfolger der American Soccer League (NASL), die Franz Beckenbauer mit New York Cosmos dreimal (1977, 1978, 1980) gewinnen konnte, wurde 1994 erstmals ausgetragen.

3. Liga, Krawalle: Nach dem Fußball-Drittligaspiel zwischen dem KFC Uerdingen und Hansa Rostock (2:1) ist es zu schweren Krawallen bei der Abreise der Gäste-Anhänger am Duisburger Hauptbahnhof gekommen, der Zugverkehr musste eingestellt werden. Erst gegen 18.30 Uhr konnte der Fahrbetrieb wieder aufgenommen werden. Bei den Auseinandersetzungen am Hauptbahnhof in Duisburg gab es einen Schwerverletzten. Dieser wurde in ein Krankenhaus eingeliefert, es bestehe jedoch "derzeit keine Lebensgefahr", hieß es vonseiten der Polizei. Die Duisburger Polizei entsandte eine Hundertschaft zur Unterstützung der Bundespolizei. "Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft hat die Duisburger Polizei eine Ermittlungskommission eingesetzt, die klären soll, was genau sich auf dem Bahnsteig zugetragen hat und wie es zu dem Verletzten kam", teilte die Polizei mit. Dazu sollten die Personalien aller auf dem Bahnsteig anwesenden Personen festgestellt und Zeugen befragt werden.

Bereits vor Spielbeginn hatte es Auseinandersetzungen von 80 Rostocker und 80 Krefelder Fans gegeben. Zwei Busse mit Rostockern waren offenbar falsch abgebogen und im Eingangsbereich der Heimfans gelandet. Massiver Polizeieinsatz beendete die Krawalle, die Busse wurden zum Gästeeingang gebracht. Es gab mehrere Leichtverletzte, darunter zwei Polizisten. Im Rahmen eines Ermittlungsverfahrens wegen schweren Landfriedensbruchs sollten die Personalien der Beteiligten an der Schlägerei festgestellt werden. Die etwa 60 Fahrgäste eines Busses waren damit nicht einverstanden. Sie mussten mit zum Polizeipräsidium, um dort die Identitäten festzustellen. Das nahmen etwa 300 Rostocker zum Anlass, das Stadion wieder zu verlassen. Vorher zündeten sie im Gästeblock noch Mülleimer in zwei Toiletten an. Der KFC trägt seine Heimspiele in dieser Saison im Stadion des Zweitligisten MSV Duisburg aus, da die Grotenburg-Arena in Krefeld nicht den Anforderungen genügt.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.4246537
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
Sz.de/sid/dpa/schm
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.