Bundesliga:Bremen rutscht ins Schlamassel

SV Werder Bremen v 1. FSV Mainz 05 - Bundesliga

Er verzweifelte wieder mal: Bremens Coach Florian Kohfeldt.

(Foto: Getty Images)

Plötzlich ist der Nordklub wieder mitten im Abstiegskampf: Beim 0:1 gegen flinke Mainzer wirkt Werder arg verwundbar. Wolfsburg ist auf Champions-League-Kurs - Gladbach vergibt spektakulär den Sieg.

Nach der sechsten Niederlage in Serie wird es für Werder Bremen im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga wieder richtig eng. Die Grün-Weißen verloren am Mittwochabend das Kellerduell gegen den FSV Mainz 05 mit 0:1 (0:1) und stellten damit einen Negativrekord in ihrer Club-Geschichte auf. Die Mainzer blieben dagegen zum sechsten Mal nacheinander ungeschlagen und zogen in der Tabelle an den Bremern vorbei.

Werder hat nun nur noch vier Punkte Vorsprung auf Hertha BSC auf dem Relegationsplatz, allerdings haben die Berliner auch noch zwei Nachholpartien zu bestreiten. Nachdem sich die Norddeutschen in der vergangenen Spielzeit erst in der Relegation hatten retten können, droht ihnen nun erneut ein Zittern bis zum Saisonende. Die Mainzer sind dank des Siegtreffers von Adam Szalai (16. Minute) dagegen auf dem besten Weg zum Klassenerhalt. Eine beeindruckende Leistung des neuen Trainers Bo Svensson.

Die Bremer begannen extrem aggressiv und versuchten die Mainzer früh unter Druck zu setzen. Werder-Coach Florian Kohfeldt hatte vor der Partie ein aktives Auftreten seiner Mannschaft versprochen und diese hielt Wort. Allerdings wurden bei allem Elan die großen spielerischen Defizite der Grün-Weißen deutlich. Seit Jahren fehlt es den Norddeutschen an einem Spielgestalter mit gehobener Qualität. So sah die Aufstellung mit Josh Sargent hinter den beiden Spitzen Milot Rashica und Niclas Füllkrug zwar offensiv aus - richtig gefährlich wurden die Hausherren im ersten Durchgang aber kaum.

Stattdessen gingen die Mainzer nicht unverdient mit einer Führung in die Kabine. Nachdem Bremens Verteidiger Milos Veljkovic bei einem Konter der Mainzer ausgerutscht war, scheiterte Karim Onisiwo zunächst noch an Werder-Torwart Jiri Pavlenka, doch Szalai staubte zur Führung ab. Der Bremer Schwung war damit erst einmal dahin. Zwar scheiterte Füllkrug noch einmal an FSV-Torwart Robin Zentner (31.), die Mainzer hatten die Partie nun aber weitgehend im Griff und hätten durch Leandro Barreiro sogar erhören können. Pavlenka parierte aber stark (38.).

Kurz vor der Pause gelang Werder dann aber scheinbar doch der Ausgleich. Nach einer Ecke parierte Zentner einen Füllkrug-Kopfball, hatte den Ball dann aber nicht vollkommen unter Kontrolle. Beim Versuch, den Ball zu klären, schoss Barreiro den Bremer Sargent an, von wo das Spielgerät ins Tor prallte. Doch nachdem Schiedsrichter Marco Fritz sich die Szene noch einmal auf dem Bildschirm angeschaut hatte, entschied er auf Foulspiel gegen Zentner. Eine höchst umstrittene Entscheidung, die Kohfeldt an der Seitenlinie ausflippen ließ. Nach dem Seitenwechsel entwickelte sich ein packender Schlagabtausch. Szalai hämmerte den Ball kurz nach der Pause an die Latte, Onisiwo scheiterte an Pavlenka. Für Werder vergab der insgesamt unglücklich agierende Rashica. Bremen drängte in der Schlussphase auf den Ausgleich, Mainu brachte die Führung aber über die Zeit.

Wolfsburg gewinnt klar, Gladbach vergibt 2:0-Führung

Der lange so begeisternde VfB Stuttgart verliert auf den letzten Metern den Schwung. Die Schwaben unterlagen am Mittwochabend dem VfL Wolfsburg mit 1:3 (0:2) und kassierten die dritte Niederlage in der Fußball-Bundesliga in Serie. Xaver Schlager (13. Minute), Torjäger Wout Weghorst (29.) und Yannick Gerhardt (65.) trafen für die Gäste, die damit auf dem besten Weg in Richtung Champions League sind.

Die von zahlreichen Personalproblemen geplagten Stuttgarter können dagegen ihre verbliebenen Mini-Hoffnungen auf den Europapokal wohl endgültig ad acta legen. In einem von zahlreichen Top-Chancen geprägten Spiel fehlten dem Team von Trainer Pellegrino Matarazzo vor allem zwei Dinge: defensive Stabilität und offensive Effizienz. Passend dazu verschoss Philipp Förster (26.) einen Handelfmeter, selbst den Nachschuss setzte der Mittelfeldspieler unbedrängt über das Tor. Nur Gonzalo Castro traf in der Nachspielzeit.

Gladbach könnte Europa verpassen

Borussia Mönchengladbach hat nach einem seltsam lethargischen Auftritt den sicher geglaubten Sieg und wichtige Punkte im Rennen um einen Europacup-Platz verschenkt. Trotz einer Zwei-Tore-Führung verlor der diesjährige Champions-League-Teilnehmer am 30. Spieltag der Fußball-Bundesliga 2:3 (2:0) bei der zuletzt schwächelnden TSG Hoffenheim.

Gladbach liegt vier Zähler hinter einem Europa-League-Rang. Der kroatische Vizeweltmeister Andrej Kramaric (48. und 65.) sowie Ihlas Bebou (60.) trafen für die Kraichgauer, die nach fünf Begegnungen ohne Sieg wieder einen Dreier einfahren konnten. Alassane Plea (25.) und Valentino Lazaro (45.+1) waren für die Borussia erfolgreich.

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