Bundesliga:Wenn Trikots Kopfschmerzen auslösen

Eintracht Frankfurt v Bayer 04 Leverkusen - Bundesliga

Javier Hernandez: Verband auch noch zum Trikot abgestimmt

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Kein Wunder, dass es in der Bundesliga nicht läuft: Leverkusen läuft in Blau-Grün auf, Werder Bremen in Brombeerlila. Die fröhlichste aller Farben ist doch eine ganz andere.

Glosse von Benedikt Warmbrunn

"Orange ist die fröhlichste Farbe." Das hat leider keiner der Verantwortlichen von Werder Bremen oder vom Hamburger SV gesagt, nicht einmal irgendwer von Bayer Leverkusen. Gesagt hat das Frank Sinatra. Und Sinatra musste es wissen, er wurde Ol' Blue Eyes genannt, das muss reichen, um als Autorität angesehen zu werden, gerade wenn es um die schwierige Lehre der Farben geht. Frank Sinatra trug in orange Einstecktücher, Poloshirts und Badehosen, und darin sah er immer fröhlich aus. Es könnte also alles so einfach sein.

Wer die großen Verlierer des dritten Bundesliga-Spieltags suchen will, der braucht keine Ergebnisse. Dazu genügt ein Blick auf die Trikots. Leverkusen lief gegen Frankfurt auf in einem Dress, den der Klub angekündigt hatte als "traditionelle Farbkombination aus Blau und Grün", damit solle das Team den "Wurzeln Rechnung tragen und symbolisch in den Farben des Bayer-Konzerns auf Punktejagd gehen". Allerdings leuchteten die Trikots in einem chemischen Blau und Grün, wie sie es vermutlich nicht einmal in den Herbizid-Laboren der Bayer-Verstärkung Monsanto zusammenbrauen können. Manche Betrachter fühlten sich erinnert an eine Packung Aspirin. Andere griffen direkt zu dieser.

Werder Bremen trat in einem Auswärtstrikot an, das im vereinseigenen Fanshop als "frische Brise" angepriesen wird sowie als "einfach stylish". Es ist jedoch brombeerlila, und das hat nichts mit einer Brise oder Style zu tun, und schon gar nichts mit Werder Bremen. Besonders bitter, gerade unter Berücksichtigung der schwierigen Lehre der Farbe, lief der Spieltag jedoch für den Hamburger SV. Der wählte Trikots in wirklich traditionellem Weiß-Rot-Blau. Dennoch klappte nix. Dabei hätte der HSV noch ein Trikot im sogenannten shock pink zur Verfügung. Erinnern soll das an die Oberteile aus der Saison 1976/77, als der Klub den Europapokal der Pokalsieger gewann. In Rosa.

Getragen hatte jenes Trikot auch Felix Magath, bei der Präsentation lächelte er gequält. Inzwischen trainiert Magath Shandong Luneng, meist trägt er eine Krawatte in der Klubfarbe, in orange. Die jüngsten Bilder aus China zeigen einen fröhlichen Mann.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: