Die große Unruhe beim FC Bayern schien erstmal verflogen, doch schon ziehen neue Wolken der Unzufriedenheit über München auf. Gerade hat Philipp Lahm seine Kritik an Mitspielern, Trainer und Vereinsführung relativiert, schon schießt der Nächste. Eigentlich ist Luca Toni dafür bekannt, das gegnerische Tor zu treffen, doch nachdem ihm das zuletzt immer seltener gelungen ist, ließ sich der Italiener etwas Neues einfallen - und schoss erstmal gegen den Trainer. Und auch Manager Uli Hoeneß zeigte sich in der Interviewflut der vergangenen Wochen angriffslustig, als er nicht nur Lahm und dessen Berater Roman Grill unter Beschuss nahm, sondern auch Michael Rensing, Piotr Trochowski - und nun auch noch den eigenen Trainer.
So sitzt beim FC Bayern der Verbalcolt recht locker, während die Stürmer weiter an Ladehemmungen leiden. Klose, Toni oder doch Gomez? So lautet die quälende Frage, die sich Louis van Gaal Woche für Woche stellen muss. Doch eigentlich haben die Münchner ein ganz anderes Problem, zumindest wenn man Hoeneß und Beckenbauer glaubt: "Den Unterschied machen Ribèry und Robben", erklärten die Altvorderen zuletzt übereinstimmend. Dass gegen Bayer Leverkusen mindestens die eine Hälfte von Robbèry, die französische, sicher ausfällt, lässt wenig Gutes erhoffen.
Dennoch könnte der Tabellenführer aus Leverkusen als Aufbaugegner dienen - und zur Not als Jungbrunnen: Denn wenn Toni Kroos (Bild) gegen seinen alten Verein eine gute Partie macht, dürfte er nächste Saison mit Sicherheit wieder an der Isar spielen. Dann könnte das bayerische Glück nicht mehr nur von Robbèry abhängen, sondern auch von jenem Jahrhunderttalent, dem Hoeneß schon vor zwei Jahren die "10" fest versprochen hatte, sich dann aber doch auf ein Leihgeschäft einließ. Mittlerweile ist die Rückennummer des Spielgestalters bei den Bayern ohnehin neu vergeben: an Arjen Robben, den niederländischen Teil von Robbèry.
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