Bundesliga: Vorschau, 4. Spieltag:Derby, Derby, Derby

Hamburg, Ruhrpott, Niedersachsen: brisante Duelle überall. Dazu ein neuer Bayern-Chef, Podolskis Länderspiel-Reise und Teufels-Rambazamba in der Pfalz.

Vorschau

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Eintracht Frankfurt - TSG 1899 Hoffenheim

Quelle: ddp

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Eintracht Frankfurt - SC Freiburg (Freitag, 20.30 Uhr)

Das spricht für Frankfurt: Die Eintracht ist noch immer bepackt mit der ungläubigen Glückseligkeit vom vergangenen Wochenende, als Frankfurt völlig überraschend, anstatt entsprechend des Spielverlaufs mindestens drei Treffer zu kassieren, mit einem 4:0 von Borussia Mönchengladbach zurückkehrte. Weitere positive Nachrichten: Abwehrchef Chris (rechts im Bild) ist nach seiner Leistenoperation wieder fit und rückt in die Startelf. Dort kann er gleich zeigen, wie fit er tatsächlich schon wieder ist: Er bekommt es mit dem Führenden der Torschützenliste zu tun: Cissé.

Das spricht für Freiburg: Allein die Aussicht, etwas Großes zu schaffen, kann eine Mannschaft beflügeln oder lähmen, wie man will. Freiburg jedenfalls könnte mit einem Erfolg in Frankfurt der beste Saisonstart aller Zeiten gelingen. Das scheint zumindest Freiburgs Trainer Dutt so richtig anzustacheln. Der sagt: "Natürlich möchten wir jedes Spiel gewinnen." Hat das jemals ein Freiburg-Trainer gesagt? Zum Gelingen würde beitragen, wenn Freiburgs bester Stürmer Cissé seinen bisherigen vier einen fünften oder sechsten Saisontreffer hinzufügt.

ebc

Football Supporters

Quelle: Bongarts/Getty Images

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1. FC Kaiserslautern - TSG Hoffenheim (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Kaiserslautern: Wer Bayern zu Hause schlägt, muss doch vor Hoffenheim keine Angst haben! Ivo Ilicevic (zwei Saisontore) kehrt nach Verletzungspause zurück, Srdjan Lakic (drei Tore, vier Vorlagen) trifft ohnehin. Dazu wird die traditionsbewusste Fanschar in Kaiserslautern beim ersten Bundesliga-Duell gegen den neureichen Nachbarn einen fürchterlichen Teufels-Rambazamba veranstalten.

Das spricht für Hoffenheim: Vorsah und Simunic werden bereits zum besten Abwehrduo der Liga ausgerufen, Torwart Starke hält Bälle von 14-Millionen-Stürmer Huntelaar, Tobias Weis zweikämpft wieder durchs Mittelfeld, Salihovic versenkt Freistöße - die Liga schielt wieder respektvoll auf Hoffenheim. Und Abwehrmann Vorsah sagt im Kicker: "Drei Siege sind mir nicht genug." Statistik: Bislang gab es zwei Duelle mit Kaiserslautern, in der Zweitliga-Saison 2007/08: Beide gewann Hoffenheim.

hum

Europa League - VfB Stuttgart - Young Boys Bern

Quelle: dpa

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VfB Stuttgart - Borussia Mönchengladbach (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Stuttgart: Endlich ein Erfolg: 3:0 gegen Bern (im Bild das Tor zum 3:0 von Tasci), nach drei Niederlagen in der Bundesliga. Das gibt den neu zusammengestellten Schwaben Mut nach den vielen Abgängen (Lehmann, Khedira, Hleb, Hilbert, Rudy). Der Negativlauf ist gestoppt und da Stuttgart seit mehreren Jahren eine "Laufmannschaft" ist, kann nun nur ein positiver Lauf beginnen. Apropos Lauf: Stuttgart hat die vergangenen acht Spiele gegen Gladbach nicht verloren. Außerdem verlor Gladbach vor einer Woche 0:4 gegen Frankfurt.

Das spricht für Mönchengladbach: Eine Busfahrt, die ist lustig, eine Busfahrt, die ist schön! Auswärts fühlen sich die Borussia-Spieler bislang sehr viel wohler, als wenn sie nur mit dem Auto zum heimischen Borussia-Park fahren. In Aue im Pokal souverän 3:1, in Leverkusen das sagenhafte 6:3. Da der VfB nach dem Europa-League-Spiel gegen Bern nur 41 Stunden hat, um sich zu erholen, werden hellwache Gladbacher Konterangriffe die müden Schwaben überrollen!

hum

Hannover 96 v Bayer Leverkusen - Bundesliga

Quelle: Bongarts/Getty Images

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VfL Wolfsburg - Hannover 96 (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Wolfsburg: Hmm, wenig. Ein Blick zurück vielleicht: Wolfsburg gewann die vergangenen fünf Niedersachsen-Derbys, die letzte Niederlage ist vier Jahre her (Hannovers Siegtor schoss Brdaric). Und die Tatsache, dass eine solche Millionentruppe mit unbestritten sehr guten Akteuren wie Benaglio, Josué, Diego, Dzeko irgendwann einfach gewinnen muss.

Das spricht für Hannover: Einiges bis viel. Hier ein kleiner Ausschnitt: Höhenflug einer Mannschaft, der niemand etwas zutraute. Zwei junge, unbekannte, gewitzte Spielgestalter im Mittelfeld (Schmiedebach und Stoppelkamp, Bild links), zwei derzeit sehr gefährliche Angreifer (Ya Konan, Abdellaoue). Und einem Wadenbeißer im Mittelfeld, der notfalls ehemalige Nationalspieler in den Krankenstand schickt (Pinto).

hum

Champions League - Werder Bremen - Tottenham Hotspur

Quelle: dpa

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Werder Bremen - FSV Mainz 05 (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Bremen: Werder kann jeden Rückstand aufholen! Gegen Sampdoria fast schon raus, gegen Tottenham eigentlich verloren - und dennoch holten die Bremen in der Champions League noch gute bzw. passable Ergebnisse. Viele Spieler haben sich aber sehr geärgert über den miserablen Start gegen Tottenham, was in Bremen ein sicheres Zeichen dafür ist, dass nun eine gute Leistung folgt. Dazu reift gerade ein phantastischer Dribbler an der Weser heran und scheint einen neuen Leistungssprung zu machen: Marko Marin (Bild, Mitte).

Das spricht für Mainz: Der FSV kann jeden Rückstand aufholen! Ob Wolfsburg oder Kaiserslautern, ob 0:1 oder 0:3, Mainz gewinnt noch. Also wird der FSV gegen stark beginnende Bremer aussichtslos in Rückstand geraten, um nach der Pause mit drei Toren des eingewechselten André Schürrle die Partie umzubiegen.

hum

Thomas Mueller

Quelle: AP

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FC Bayern München - 1. FC Köln (Samstag, 15.30 Uhr)

Das spricht für Bayern: Nun hat es auch Trainer van Gaal bemerkt: "Er ist der Chef, nicht mehr ich." Gemeint ist Thomas Müller, der 21-jährige Teufelskerl aus Pähl bei Weilheim. Und der Chef macht es im Zweifel eben selbst: Das Außenrist-Kunstwerk gegen Rom setzt die Müller-Spiele in München fort. Es gibt viele Gründe, warum Bayern gegen Köln gewinnen wird, der Hauptgrund aber heißt: der Müller mit den dürren Hax'n ("da wächst nix hin")!

Das spricht für Köln: Der FC wird langsam zum Schreckgespenst der Münchner: Viermal hat Köln in München hintereinander nicht verloren. In der Saison 2008/09 gab es sogar einen 2:1-Sieg - schöne Erinnerungen (auch wenn die Trainer damals noch Klinsmann und Daum hießen und Lukas Podolski noch für den falschen Klub spielte). Apropos Podolski: Vielleicht erklärt ihm Trainer Soldo ja, dass nun ein Länderspiel in einer skurrilen Nation namens Bayern ansteht, Podolski würde es sicher glauben und wie immer bei Länderspielen zwei Tore erzielen.

hum

Fußball - DFB-Pokal - FC St. Pauli - FC Bayern München 0:3

Quelle: picture-alliance/ dpa/dpaweb

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FC St. Pauli - Hamburger SV (Sonntag, 15.30 Uhr)

Das spricht für St. Pauli: Die Stimmung im Stadion am Millerntor. Es ist das erste Mal in der Bundesliga-Geschichte, dass ein Hamburger Derby dort ausgetragen wird. Fans und Spieler werden motivierter sein denn je. Außerdem: Nürnberg hat zuletzt gezeigt, wie man gegen den mit zwei Siegen in die Saison gestarteten HSV punktet. Und: Vielleicht kommt erstmals die neue St. Paulianer Geheimwaffe zum Einsatz: Gerald Asamoah.

Das spricht für den HSV: Der Gegner heißt St. Pauli. Das sollte Motivation genug sein. Außerdem hat der Kiezklub nach seinem Auftaktsieg die letzten beiden Bundesligaspiele verloren. Und: Der HSV hat die alten Männer. Zé Roberto (bisher drei Torvorlagen) und Ruud van Nistelrooy (bisher drei Saisontore) sind gut drauf. Frank Rost genauso. Der 37-jährige Torwart wird am Sonntag seine 400. Bundesliga-Partie bestreiten. Er freut sich schon: "Das Derby auf St. Pauli ist sicher ein perfekter Rahmen für so ein Jubiläum."

Das spricht für eine große Party: siehe oben (auf dem Foto).

dabi

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Quelle: AFP

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Bayer Leverkusen - 1. FC Nürnberg (Sonntag, 17.30 Uhr)

Das spricht für Leverkusen: Das 4:0 vom Donnerstag. Bayer spielte souverän und abgezockt - und ließ Rosenborg Trondheim in der Europa League keine Chance. Dreifacher Torschütze: Patrick Helmes (im Bild). Er scheint nach seiner langen Verletzungspause wieder den alten Torriecher zu entwickeln. Ebenfalls glänzend aufgelegt: Zugang Sidney Sam. Er bereitete zwei Tore vor.

Das spricht für Nürnberg: Die Leistungssteigerung am vergangenen Spieltag (1:1 gegen den HSV). Außerdem: Juri Judt ist dabei, sich als solider Rechtsverteidiger zu etablieren. Und die Leihspieler scheinen sich gut zu integrieren. Mehmet Ekici zeigt bisher gute Leistungen, Julian Schieber und Jens Hegeler haben beide je ein Saisontor auf dem Konto.

dabi

Klaas-Jan Huntelaar

Quelle: AP

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FC Schalke 04 - Borussia Dortmund (Sonntag, 17.30 Uhr)

Das spricht für Schalke: Die Motivation! Man spielt schließlich gegen den traditionellen Lieblings- und Lokal-Gegner. Es geht wie immer um die Vorherrschaft im Ruhrpott, um die Ehre, um das Ausleben des Triumphs im Derby - und vor allem: um die Schadenfreude, mit der man den Gegner und dessen Fans danach wochenlang malträtieren kann. Außerdem: Einer der bisher glücklosen Stürmer Raúl und Huntelaar (Bild) sollte für sein Geld irgendwann mal das Tor treffen.

Das spricht für Dortmund: Die Motivation! Man spielt schließlich gegen den traditionellen Lieblings- und Lokal-Gegner. Es geht wie immer, um die Vorherrschaft im Ruhrpott, um die Ehre, um den Triumph und die Schadenfreude. Außerdem: das Europa-League-Spiel in Lwiw. Auch dort fand sich der BVB in einem Hexenkessel wieder - und gewann das verrückte Spiel durch den 4:3-Siegtreffer in letzter Sekunde. Die Form des 18-jährigen Siegtorschützen Mario Götze spricht für die Dortmunder. Die Form der Schalker Mannschaft ebenso: Schalke hat die letzten vier Spiele verloren.

dabi

© sueddeutsche.de/ebc/hum/dabi
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