Bundesliga:Viel Kritik an Schiedsrichter Gräfe

Manuel Gräfe

Steht jetzt selbst in der Kritik: Schiedrichter Manuel Gräfe.

(Foto: Peter Kneffel/dpa)

Die früheren Fifa-Referees Krug und Merk sind fassungslos über die Vorwürfe ihres Kollegen. Zweitligist Ingolstadt entlässt Trainer Walpurgis. Formel-1-Pilot Räikkönen bleibt bei Ferrari.

Bundesliga, Schiedsrichter: Hellmut Krug, der frühere Leiter der DFB-Schiedsrichter-Abteilung, hat die harsche Kritik von Referee Manuel Gräfe zurückgewiesen. Im TV-Sender Sky holte Krug am Montagabend zum verbalen Gegenschlag aus: "Wir sind alle irritiert. Zum einen, was den Zeitpunkt angeht, das zum Saisonstart zu machen, zum anderen, was die Inhalte betrifft", sagte der 61-Jährige, der derzeit als Projektleiter für Videobeweis bei der Deutschen Fußball-Liga DFL arbeitet. "Dass ein Schiedsrichter einen Kollegen aus den eigenen Reihen angreift und ihn diskreditiert, das ist für uns unverzeihlich und nicht akzeptabel", sagte Krug.

Der Berliner Referee Gräfe hatte in einem Zeitungsinterview den Aufstieg seines Schiedsrichter-Kollegen und früheren Assistenten Felix Zwayer kritisiert. Krug rügte vor allem die Vorgehensweise von Gräfe. "Wir Referees treffen uns mehrmals im Jahr, deswegen hat uns die Kritik komplett überrascht", sagte er und kündigte Gespräche an: "Wir werden uns zusammensetzen und das aufarbeiten." Den ehemaligen Schiedsrichter-Bossen Krug und Herbert Fandel hatte Gräfe bei der Auswahl und Nominierung der Unparteiischen vorgeworfen, sie hätten sich ihre Liste so zusammengebastelt, wie sie es gewollt hätten.

Auch der frühere Fifa-Referee Markus Merk kritisierte bei Sky Gräfes Attacken: "Das ist unvorstellbar. In keinem Team dieser Welt darf es so etwas geben. Dem Vorgesetzten gegenüber sowieso, aber vor allem, das ist das, was mich am meisten ärgert: die Diskreditierung eines Referee-Kollegen", schimpfte er und erklärte: "Zwayer ist ein Top-Mann, hat in den letzten Jahren Manuel Gräfe in der Fifa-Liste überholt, das kratzt und beißt vielleicht an ihm."

2. Bundesliga, Ingolstadt: Fußball-Zweitligist FC Ingolstadt 04 hat aus seinem Fehlstart die Konsequenzen gezogen und Trainer Maik Walpurgis entlassen. Als Nachfolger soll Schanzer-Urgestein Stefan Leitl die Talfahrt stoppen. Der ambitionierte Bundesliga-Absteiger hatte die ersten drei Saisonspiele verloren und ist Tabellenletzter der 2. Liga. "Nach dem schlechten Start in die Saison fehlt uns die Überzeugung, dass eine Trendwende in der bestehenden Konstellation eingeleitet werden kann", sagte Geschäftsführer Harald Gärtner nach einem einstimmigen Beschluss des FCI-Aufsichtsrates.

Walpurgis (43) hatte den FCI im vergangenen Herbst von Markus Kauczinski übernommen, konnte den Abstieg aus der ersten Liga aber nicht verhindern. Leitl wird am Freitag (18.30 Uhr/Sky) im Kellerduell bei der ebenfalls sieglosen SpVgg Greuther Fürth seinen Einstand geben. Der 39-Jährige übernimmt die Profis interimsmäßig, könnte aber bei entsprechenden Ergebnissen zur festen Lösung werden.Leitl trainiert seit 2014 die U23 der Schanzer in der Regionalliga Bayern. Der frühere Profi, der von 2007 bis 2013 als Profi 182 Spiele für Ingolstadt bestritt, besitzt seit März 2017 die Fußballlehrer-Lizenz.

Formel 1, Ferrari: Sebastian Vettels Rennstall Ferrari hat den Vertrag mit Ex-Weltmeister Kimi Räikkönen (Finnland) verlängert. Der 37-Jährige fährt auch in der nächsten Formel-1-Saison für die Scuderia, wie der Traditionsrennstall fünf Tage vor dem Großen Preis von Belgien (Sonntag, 14.00 Uhr/RTL und Sky) mitteilte. Räikkönen ist seit 2014 zum zweiten Mal in Diensten von Ferrari, 2007 hat er als bislang letzter Pilot den WM-Titel mit den Italienern gewonnen. Auch Vettel soll dicht vor einer Vertragsverlängerung mit Ferrari stehen, die Unterschrift wird publikumswirksam beim Heimspiel in Monza Anfang September erwartet.

Ferrari-Präsident Sergio Marchionne hatte nach dem Doppelsieg in Ungarn vor der Sommerpause der Königsklasse jedenfalls keinen Zweifel daran gelassen, wie seine Mannschaft in Zukunft aussehen soll. "Wir haben zwei großartige Piloten, an einen Wechsel habe ich nie gedacht", sagte Marchionne der Gazzetta dello Sport: "Ich glaube, sie wollen bleiben." Und auch Vettel hatte zuletzt stets betont, es werde hinsichtlich seiner Zukunft "keine großen Überraschungen" geben. Der Heppenheimer fährt seit 2015 für Ferrari, er und Räikkönen gelten als gute Freunde.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: