2. Bundesliga: Unbeugsame Dresdner

Künstler und Torschütze: Andreas Lambertz, hier artistisch in Aktion, erzielte das Dresdner 2:2.

(Foto: imago)

An einem nostalgietrunkenen Abend in Berlin-Köpenick überzeugt Aufsteiger Dynamo auch gegen Union. Die Sachsen zeigen beim 2:2-Remis erneut Comeback-Qualitäten.

Dass sie ihn in der Alten Försterei "nicht feindlich empfangen" würden, sagte Uwe Neuhaus später, sei ihm klar gewesen. Sieben Jahre hatte er dort als Trainer des 1. FC Union Berlin gewirkt, wobei dies viel zu technisch klingt im Lichte der Begrüßung, die ihm zuteil wurde:. "Fuß!-ball!-gott!!!", brüllte das mit 22 022 Zuschauern ausverkaufte Stadion, als Unions Stadionsprecher seinen Namen rief - und die Inbrunst, die in den Berliner Abendhimmel entwich, legte nahe, dass sie Neuhaus immer noch für einen der Ihren halten. Ist er aber nicht. Neuhaus, 56, ist jetzt Trainer der SG Dynamo Dresden, seit 2015 schon. Doch wer weiß, ob auch ihm selbst nach diesem Fan-Schrei das in Köpenick längst geflügelte Wort vom "emotionalen Neuanfang" durch den Kopf schoss, das Unions Präsident Dirk Zingler 2014 formuliert hatte, als die Trennung von Neuhaus verkündet worden war. Diesen Neuanfang, das war ein Fazit des nostalgietrunkenen Montagabends, haben sie bei Union nicht wirklich hinbekommen.