Mit Ousmane Dembélé verbindet man in Deutschland das sonst selten gebrauchte Verb "weggestreikt". In einem spektakulären bis nervigen August 2017 fehlte er unentschuldigt beim Mannschaftstraining und signalisierte mit diversen Handlungen: Ich. will. zum. FC. Barcelona. Den BVB schoss er in der Saison zuvor zum Pokalsieg und hatte eigentlich noch einen Vertrag bis zum Juni 2021. Die Art und Weise, wie Dembélé seinen Wechsel, nun ja, forcierte, führte zu einer Debatte über die Macht der Spieler und Berater im Profifußball, über den Wert von Verträgen und über Moral allgemein. Was damals ein bisschen unterging: Schon zu seiner Zeit bei Stade Rennes fiel Dembélé mit ähnlichen Wechsel-Methoden auf. Man hätte beim BVB also durchaus ahnen können, was kommt.
Vielleicht wussten es Hans-Joachim Watze und Michael Zorc auch. Jedenfalls: Durch die zunächst harte Haltung (und im Wissen, dass der FC Barcelona nach dem Neymar-Deal 222 Millionen Euro auf dem Konto hatte) erzielte Borussia Dortmund allerdings die bis heute höchste Bundesliga-Ablösesumme für einen Spieler. Es heißt, sie könne durch Bonuszahlungen auch noch auf 147 Millionen Euro anwachsen. Und zwei Jahre später weiß man: Der große Durchbruch ist Dembélé in Barcelona nicht gelungen und dem BVB hat der Weggang nicht wirklich geschadet.
Quelle der zum Teil geschätzten Ablösesummen: transfermarkt.de