Süddeutsche Zeitung

Bundesliga-Gerüchte:FC Bayern wirbt um Lars Bender

Leverkusens Boss Wolfgang Holzhäuser ist wegen Bayern-Anfrage bezüglich Lars Bender verärgert. Der Brasilianer Fagner steht vor Wechsel zum VfL Wolfsburg, Carolina Klüft verpasst die Olympischen Spiele, Thomas Bach wird Fackelträger in London. Der AC Mailand nimmt nach dem Ibrahimovic-Wechsel bereits gekaufte Dauerkarten zurück.

in Kürze

FC Bayern, Lars Bender: Bayer-Geschäftsführer Wolfgang Holzhäuser ist offensichtlich sauer auf den ehemaligen Leverkusener Trainer Jupp Heynckes. Der Coach von Bayern München hatte öffentlich sein Interesse an Fußball-Nationalspieler Lars Bender bekundet, der noch bis 2017 bei Bayer Leverkusen unter Vertrag steht, und sich damit den Unmut von Holzhäuser zugezogen. "Ich will keinen Ärger mit den Bayern, aber ich bin verärgert und sehr verwundert, dass Jupp Heynckes das Thema Bender indirekt öffentlich gemacht hat", sagte Holzhäuser der Bild am Sonntag und stichelte in diesem Zusammenhang gegen den früheren Bayer-Trainer: "Ich bin erstaunt, dass Jupp Heynckes jetzt plötzlich SMS schreiben kann." Heynckes hatte erklärt, dass Defensivspieler Bender eine Alternative für den vom FCB umworbenen Javi Martinez sein könne, falls dieser dem Rekordmeister eine Absage erteilt: "Vorausschauend habe ich Lars Bender bei der EM schon eine SMS geschrieben, als er das Tor (beim 2:1 gegen Dänemark, Anm. d. Red.) gemacht hat: 'Prima Leistung. Guter Einstand. Glückwunsch.' Vielleicht trägt das ja Früchte." Holzhäuser bestätigte, dass Bayern beim Werksklub wegen Lars Bender angefragt hat. "Wir haben letzte Woche eine Anfrage des FC Bayern bekommen. Aber ich habe direkt gesagt, dass wir ihn nicht abgeben werden. Wir haben mit den Bayern vereinbart, das Thema nicht öffentlich zu machen. Und dass der Spieler nicht angesprochen wird."

Fußball, VfL Wolfsburg: Der brasilianische Fußballprofi Fagner Conserva Lemos ist offenbar auf dem Weg zum Bundesligisten VfL Wolfsburg. Sein Arbeitgeber Vasco da Gama aus Rio de Janeiro bestätigte bereits den Wechsel des 23 Jahre alten Rechtsverteidigers, der in der Saison 2007/2008 als damals noch 18-Jähriger Reservist beim niederländischen Topklub PSV Eindhoven war. "Ich habe mit den beteiligten Personen gesprochen, und es ist eine unumkehrbare Situation. Fagner hat sich festgelegt, und wir müssen seinen Wunsch respektieren", erklärte Vasco-Präsident Roberto Dinamite, der den ehemaligen Junioren-Nationalspieler gerne gehalten hätte. Fagners Berater, Carlos Leite, der 80 Prozent an den Verkaufsrechten hält, zog aber offenbar einen Wechsel seines Klienten nach Deutschland vor. Eine Bestätigung des Transfers vonseiten des VfL steht allerdings noch aus.

Olympia, Carolina Klüft: Die frühere Siebenkampf-Königin Carolina Klüft kann bei den Olympischen Spielen in London nicht starten. Zwei Wochen vor Beginn der Leichtathletik-Wettbewerbe zog sich die 29 Jahre alte Schwedin am Sonntag eine Oberschenkel-Verletzung zu. Beim Meeting im finnischen Kuortane musste die dreimalige Siebenkampf- Weltmeisterin ihren Weitsprung-Wettkampf schon nach dem ersten ungültigen Versuch beenden. Wie bei den Sommerspielen 2008 in Peking wollte Klüft auch in London im Weitsprung antreten. "Es wird keine Olympischen Spiele für 'Carro' geben", sagte ihr Trainer Oscar Gidewall am Sonntag nach dem bitteren Aus.

Olympia, Fackelträger: Thomas Bach gehört in London zu den prominenten Fackelläufern. Der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes wird am Donnerstag als Läufer mit der Nummer 161 im Stadtteil Westminster an den Start gehen. Bach ist bereits zum vierten Mal Fackelträger. Er hatte das olympische Feuer schon 2004 in Berlin auf dem Weg nach Athen getragen, 2008 in Peking und 2010 in Vancouver. "Der Fackellauf ist für mich fast so emotional wie eine Siegerehrung", sagte Bach, der bei den Spielen 1976 im kanadischen Montreal Gold mit der Florett-Mannschaft gewann. "Zusammen mit vielen erfolgreichen Athletinnen und Athleten und Olympiasiegern eingeladen worden zu sein, ist mir eine große Ehre." Der Streckenabschnitt des 58 Jahre alten Sportfunktionärs ist rund 275 Meter lang.

AC Mailand, Zlatan Ibrahimovic: Nach dem Verkauf von Stürmer Zlatan Ibrahimovic und Abwehrchef Thiago Silva für rund 65 Millionen Euro an Paris St. Germain ist der AC Mailand bereit, unzufriedenen Fans das Geld für die Fußball-Dauerkarten zurückzuerstatten. Dies teilte Milans Geschäftsführer Adriano Galliani mit, nachdem Verbraucherschutzverbände dem Verein mit einer Sammelklage und mit einem Prozess wegen irreführender Werbung gedroht hatten. Der Grund: Milan habe für den Kauf der Dauerkarten mit einem Plakat geworben, auf dem fünf Milan-Spieler abgebildet waren, darunter auch Ibrahimovic und Thiago Silva. "Wir sind zwar vom rechtlichen Standpunkt nicht zur Rückerstattung des Geldes für die Dauerkarten verpflichtet, doch es ist eine Frage des Respekts gegenüber unseren Fans", sagte Milans Rechtsanwalt Leandro Cantamessa. Die Kostenerstattung ist für die Lombarden ein schmerzhafter Schritt. Die Zahl der abgesetzten Abonnementtickets ist ohnehin schon stark rückläufig, was unter anderem auf die Rezession in Italien zurückzuführen ist.

Fußball, SC Freiburg: Der SC Freiburg muss beim Saisonstart in der Fußball-Bundesliga wahrscheinlich auf Johannes Flum verzichten. Der Mittelfeldspieler zog sich im Trainingslager in Österreich einen Muskelfaserriss in der Wade zu und wird dem Sport-Club damit voraussichtlich "vier bis sechs Wochen" fehlen, wie Vereinssprecher Rudi Raschke am Samstagabend in Schruns mitteilte. Der Wechsel von Garra Dembélé zu den Blackburn Rovers ist derweil gescheitert. Der Stürmer, der in Freiburg einen Vertrag bis 2015 besitzt und ausgeliehen werden soll, traf ebenfalls am Samstag wieder im Trainingslager des SC ein. Der Malier hatte beim englischen Premiere-League-Absteiger ein zweitägiges Probetraining absolviert, dort aber offenbar nicht überzeugen können. Noch keine Entscheidung haben die Freiburger über eine mögliche Ausleihe des spanischen Mittelfeldspielers Ezequiel Calvente getroffen.

Fußball, Fortuna Düsseldorf: Stürmer Adriano Grimaldi wechselt von Fußball-Bundesligist Fortuna Düsseldorf zum Drittligisten VfL Osnabrück. Der 21-Jährige, der zuletzt an Zweitliga-Aufsteiger SV Sandhausen ausgeliehen war, erhält bei den Niedersachsen einen Zweijahresvertrag. Grimaldi war erst im vergangenen Sommer von Bundesligist FSV Mainz zur Fortuna gewechselt, konnte sich beim späteren Aufsteiger aber nicht durchsetzen. Der Angreifer bestritt bislang sechs Bundesliga-Einsätze für Mainz und sieben Zweitliga-Einsätze für Düsseldorf.

IOC, Fußball-Korruptionsskandal: Jacques Rogge, Präsident des Internationalen Olympischen Komitees IOC, hat im Korruptionsskandal des Fußball-Weltverbandes ein klärendes Gespräch mit Fifa-Boss Sepp Blatter angekündigt. Seine Organisation werde aber vorerst nicht gegen die Fifa ermitteln, erklärte Rogge am Samstagabend in London. "Wir haben in unserer Exekutive über dieses Thema gesprochen und unsere Ethik-Kommission hat uns empfohlen, die Entscheidung der neuen Ethik-Kommission der FIifa abzuwarten, die in der vergangenen Woche ins Leben gerufen wurde", erklärte Rogge. Blatter, seit 1999 auch Mitglied im IOC, wird vorgeworfen, Kenntnis von der Schmiergeldaffäre um die inzwischen insolvente Schweizer Marketingfirma ISMM/ISL gehabt zu haben. In den veröffentlichten Dokumenten zu diesem Fall wurden Zahlungen in Millionenhöhe an den Ex-Fifa Chef Joao Havelange und Ricardo Teixeira bestätigt.

Fußball, HSV: Der Hamburger SV hat in der Vorbereitung auf die kommende Saison der Fußball-Bundesliga den lukrativen Peace Cup im südkoreanischen Suwon gewonnen und kann sich über eine Prämie von umgerechnet rund 1,2 Millionen Euro freuen. Die Hanseaten kamen im Finale zu einem 1:0 (0:0) gegen den südkoreanischen Rekordmeister Seongnam Ilhwa Chunma. Am Montag kehrt der Bundesligist nach Hamburg zurück, wo am Dienstag (18.00 Uhr) eine Partie anlässlich des 125-jährigen Vereinsjubiläums gegen den spanischen Spitzenklub FC Barcelona auf dem Programm steht.

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