Bundesliga:Stichtag 9. Mai für die Bundesliga

Die Ministerpräsidenten Söder (Bayern) und Laschet (NRW) halten Geisterspiele zu diesem frühen Termin für möglich. Kubchefs begrüßen die Idee.

Die Bundesliga ist der Wiederaufnahme des Spielbetriebs einen großen Schritt näher gekommen. Erste hochrangige Politiker machen offenbar den Weg frei für Geisterspiele. Schon vom 9. Mai an könnte in der Bundesliga der Ball wieder rollen, wenn auch ohne Zuschauer. Das deuteten Markus Söder (CSU) und Armin Laschet (CDU), die Ministerpräsidenten von Bayern und Nordrhein-Westfalen, am Montag in der Bild an. Die Sportminister der Länder wollten soweit noch nicht gehen und hatten Mitte Mai als möglichen Wiederbeginn in Betracht gezogen.

Die Zeichen weisen aber offenbar darauf hin, dass die Liga ihre Saison noch beenden kann. "Voraussetzung ist, dass es ein durchdachtes Konzept gibt", sagte Laschet. "Das, was die DFL in diesen Tagen vorgelegt hat, lässt erkennen, dass es Schutzvorkehrungen gibt. Ich könnte mir vorstellen, dass wir zum Zustand der Geisterspiele zurückkehren können." Söder ergänzte: "Wir müssen jetzt aufpassen, dass wir nicht überdrehen oder leichtfertig sind. Spiele mit Zuschauerbeteiligung sind völlig undenkbar. Auch Geisterspiele sind eine Gratwanderung. Es ist denkbar, dass wir vielleicht ab dem 9. Mai frühestens eine solche Geisterrunde spielen können." Auch Bundesgesundheitsminister Jens Spahn will sich dem Gedanken nicht verschließen. "Mit dem Gesamtkonzept sind Geisterspiele sicher wieder möglich", sagte der Minister. Entscheidend sei, dass so das Infektionsrisikos minimiert werde: "Das wäre für Millionen Fußballfans ab dem 9. Mai dann wieder ein Stück Normalität, wenn auch im leeren Stadion."

Die Bundesliga und Zweite Liga pausieren bis mindestens zum 30. April. Am Donnerstag will die Deutsche Fußball Liga über weitere Schritte und eine mögliche Saisonfortsetzung mit Geisterspielen beraten. DFL-Chef Christian Seifert sprach von "positiven Signalen", die von den Politikern ausgesendet wurden: "Das gibt beiden Ligen eine wichtige Perspektive", so Seifert, er warnte aber auch: "Die Politik vertraut uns, und wir und vor allem die Spieler müssen jetzt Vorbild sein."

Kurz zuvor hatte die Sportministerkonferenz am Montag noch mitgeteilt, dass sie Bundesliga-Fußball vor leeren Rängen "nach derzeitigem Diskussionsstand" von Mitte oder Ende Mai an für vertretbar halte. Auf ein genaues Datum legten sich die für den Sport zuständigen Ministerinnen und Minister bei einer Telefonschalte noch nicht fest, hieß es in einer Mitteilung.

Die Aussagen von Söder und Laschet seien "ein sehr positives Signal für die Wiederaufnahme des Spielbetriebes der Bundesliga", erklärte auch der Vorstandsvorsitzende des FC Bayern München, Karl-Heinz Rummenigge: "Es ist wichtig, dass wir mit den rechtlichen und medizinischen Vorgaben der Politiker vorbildlich und sehr seriös umgehen, um das Gesundheitsrisiko zu minimieren." Rummenigge bedankte sich bei der Geschäftsführung der DFL "für ein hervorragendes Konzept, das die organisatorischen und medizinischen Aspekte umfassend berücksichtigt".

Borussia Dortmunds Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke nutzte die Ankündigung der Wiederaufnahme des Spielbetriebs gleich zu einer Kampfansage. "Die Meisterschaft ist noch nicht entschieden. Am 34. Spieltag schauen wir dann, wer die Schale hochhalten kann."

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