Bundesliga-Statistiken:Warum der FC Bayern Zweiter geworden ist

Der FC Bayern traf häufig in letzter Minute, machte damit jedoch keine Punkte, der SC Freiburg ist der Meister der verspielten Führungen, Köln musste die meisten heftigen Schlappen hinnehmen - und Kaiserslautern führt in beinahe jeder negativen Kategorie. Statistische Auffälligkeiten der Bundesliga-Saison.

Jürgen Schmieder

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Der FC Bayern traf häufig in letzter Minute, machte damit jedoch keine Punkte, der SC Freiburg ist der Meister der verspielten Führungen, Köln musste die meisten heftigen Schlappen hinnehmen - und Kaiserslautern führt in beinahe jeder negativen Kategorie. Statistische Auffälligkeiten der Bundesliga-Saison.

95 Prozent aller Fußballjournalisten haben in dieser Spielzeit mindestens ein Mal gesagt oder geschrieben: "Der FC Bayern kann nicht gewinnen, wenn die Elf zurückgelegen hatte." Der Satz ist natürlich falsch - zumindest seit dem 11. Dezember 2011, denn an diesem Tag gewannen die Münchner in Stuttgart trotz eines frühen Rückstands. Am 32. Spieltag dann siegten die Münchner auch noch in Bremen. Auffällig ist jedoch: Der FC Bayern lag zehn Mal zurück - und holte dann gerade einmal sieben Punkte. Zum Vergleich: Dortmund schaffte bei sieben Rückständen 14 Punkte.

1. FC Nuernberg - Hamburger SV

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Rückstand-Verlierer sind neben dem FC Bayern vor allem Hertha BSC Berlin und der 1. FC Nürnberg: Die beiden Vereine konnten nach einem 0:1 kein einziges Spiel mehr gewinnen. Aber kein Fußballjournalist beklagte die mangelnden Aufholjagd-Qualitäten dieser Klubs.

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Perfektion kann man dem FC Bayern dagegen bei Führungen nachweisen: 21 Mal stand es 1:0 für die Münchner, am Ende gab es ausschließlich Siege. Das schaffte kein anderer Verein - Hannover 96 ist der einzige Verein neben München, der nach Führung nicht mehr verlor. Die TSG Hoffenheim und der FC Augsburg dagegen gehören zu den besten Vereinen in der Kategorie "Führungen verspielen". Beide Mannschaften gingen in dieser Saison 17 Mal mit 1:0 in Führung, beide spielten noch acht Mal Unentschieden.

1. FSV Mainz 05 - Borussia Moenchengladbach

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Überlegener Meister in der Führung-Verspielen-Kategorie wurde allerdings Mainz 05: Die Elf von Thomas Tuchel schaffte 18 Mal ein 1:0 - und holte am Ende in diesen Spielen gerade einmal 26 Punkte. Auch hier waren die Journalisten recht ruhig, deshalb sagte Tuchel: "Meine Mannschaft hat unkonzentriert und verantwortungslos gespielt. Diese Leistung macht mich nachdenklich. Bei mir sind umso mehr alle Sinne geschärft. Wir müssen uns in der nächsten Saison unbedingt positiv entwickeln."

1. FC Koeln - FC Bayern Muenchen

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Schalke 04 und der 1. FC Köln sind die einzigen beiden Vereine, die in dieser Saison nie 0:0 gespielt haben. Man darf allerdings nicht vergessen, dass Köln dafür 13 Mal mit drei oder mehr Toren verloren hat. Auf Platz zwei in dieser Kategorie: Hertha BSC Berlin mit sechs deftigen Niederlagen.

Hertha BSC - TSG 1899 Hoffenheim

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Apropos Hertha BSC Berlin: Der Verein hat es in dieser Saison geschafft, zehn Mal mit nur einem Tor Unterschied zu verlieren. Zwei Vereine (Kaiserslautern und Nürnberg) schafften acht knappe Niederlagen. Drei knappe Schlappen gab es für Dortmund - aber der Verein hat ja überhaupt nur drei Mal verloren.

Robben bleibt bis 2015 bei Bayern

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Nun aber zu den deutlichen Siegen: Der FC Bayern siegte elf Mal mit drei oder mehr Toren Unterschied, Schalke und Dortmund schafften acht dieser schönen Erfolge. Keinen einzigen Kantersieg gab es in dieser Saison für den Hamburger SV und den 1. FC Kaiserslautern.

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Es war nun wirklich nicht die Spielzeit der Lauterer: Der Verein holte insgesamt exakt die Hälfte der Punkte der Vorsaison (23), lag in 22 Partien mit 0:1 zurück und muss als höchsten Sieg ein 3:1 gegen Mainz 05 verbuchen. Einsame Spitze waren die Lauterer in der Kategorie "kein Tor erzielt", das schafften sie an 16 Spieltagen. Auf Platz zwei: Nürnberg mit elf Begegnungen ohne eigenes Tor.

Cacau denkt an Abschied aus Stuttgart

Quelle: dapd

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Beim Thema Kaiserslautern muss auch ein anderer Klub erwähnt werden: Jeder Verein schaffte nämlich einen Treffer, wenn die Lauterer zu Gast waren - nur der VfB Stuttgart nicht. Weil die Stuttgarter aber auch keinen Treffer zuließen (Kaiserslautern blieb schließlich acht Mal in fremden Stadien ohne Tor), war es das einzige 0:0 in der Saison der Schwaben.

Werder Bremen -  FC Schalke 04

Quelle: dpa

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Es lohnt auch der Blick auf die Entwicklung mancher Vereine: Schalke und Gladbach holten jeweils 24 Punkte mehr als in der Vorsaison, weshalb sich Schalke um elf, Gladbach gar um zwölf Plätze nach vorne bewegte. Dortmund und der FC Bayern schafften jeweils sechs Punkte mehr, Mainz dagegen erreichte 19 Punkte weniger. Langweilig in dieser Kategorie: Werder Bremen mit einem Punkt mehr als in der Vorsaison.

Hannover 96 v 1. FC Kaiserslautern - Bundesliga

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Es gab auch Mannschaften, die so ihre Lieblingsergebnisse hatten - und wir meinen damit nicht die üblichen Verdächtigen 2:1 und 1:1. Und wir meinen auch nicht das 7:0 des FC Bayern, denn das gelang in der Bundesliga (gegen Freiburg) nur ein Mal. Wir meinen eher das 4:1, das Bayer Leverkusen drei Mal gelang - oder das 0:3, das Hannover 96 ebenfalls drei Mal unterlief.

Dortmund feiert die Meisterschaft

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Nun noch eine Hätte-Wenn-Aber-Statistik: Was wäre eigentlich passiert, wenn die Schiedsrichter die Bundesliga-Partien immer nach 87 Minuten abgepfiffen hätten? Grundsätzlich: Überhaupt nichts! Dortmund wäre auch dann Meister geworden (sogar mit 85 Punkten), Kaiserslautern und Köln wären abgestiegen und Hertha BSC müsste in die Relegation. Dennoch gibt es interessante Beobachtungen.

FC Bayern Muenchen - VfB Stuttgart

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Der FC Bayern erzielte in den letzten drei Minuten einer Partie acht Treffer, womit das Klischée der Last-Minute-Bayern bestätigt ist. Der Vorwurf der Dusel-Bayern indes ließ sich nicht bekräftigen, weil die Münchner damit nur einen einzigen Punkt mehr holten. Kaiserslautern ist übrigens der einzige Verein, der in den letzten Minuten weder ein Tor erzielte noch eins kassierte.

Training Hertha BSC

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Zum Abschluss noch ein Schmankerl: Kein einziger Verein holte auswärts genau so viele Punkte wie im eigenen Stadion, kein einziger Verein kassierte daheim so viele Tore wie beim Gegner - und nur ein Verein schaffte die gleiche Anzahl an erzielten Treffern: Hertha BSC Berlin schoss im Olympiastadion 19 Tore und in den anderen Arenen zusammen auch.

© SZ.de/ebc/afis
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