Bundesliga:"Sogar der Gegenspieler sagt, dass es kein Elfmeter war"

Lesezeit: 2 min

Frankfurts Sebastien Haller (oben) und Timo Horn: Diskussionswürdige Partie in der Bundesliga (Foto: Bongarts/Getty Images)
  • Der 1. FC Köln verliert 0:1 gegen Eintracht Frankfurt.
  • Mehrere umstrittene Entscheidungen sorgen dabei für Unmut und vergrößern die Probleme der Kölner.
  • Tabelle und Ergebnisse der Bundesliga finden Sie hier.

Bundesliga-Schlusslicht 1. FC Köln ist noch tiefer in die Krise gerutscht, die Fans wittern den nächsten "Skandal" um den Videobeweis. Drei Tage nach dem Aufreger von Dortmund unterlag die Mannschaft von Peter Stöger Eintracht Frankfurt mit 0:1 (0:1) und kassierte die fünfte Niederlage im fünften Spiel - Neuzugang Sébastien Haller (22.) nutzte einen höchst umstrittenen Foulelfmeter für die Gäste zum Siegtor.

"Es ist bitter, wie es zur Zeit für uns läuft. Sogar der Gegenspieler sagt, dass es kein Elfmeter war und rechnet mit dem Videobeweis. Aber in unserer Situation zeigt der Schiedsrichter einfach auf den Punkt", sagte Leonardo Bittencourt über die entscheidende Szene der Partie. Diesmal war es das fehlende Eingreifen des Video-Assistenten, das die Kölner erzürnte. Wenig später wurde den Gastgebern zudem ein möglicher Elfmeter verweigert. Erst am Sonntag beim 0:5 in Dortmund hatte der Mann am Bildschirm aus Sicht des FC zu Unrecht Einfluss genommen, der Klub plante zunächst einen Protest, verzichtete dann aber doch.

Kölner Medien hatten angesichts des schlechtesten Saisonstarts der Klubgeschichte zuletzt schon die "Woche der Wahrheit" ausgerufen, Stöger nahm nach dem Debakel in Dortmund vier Wechsel vor. In der Innenverteidigung kam auch Aufstiegsheld Dominic Maroh erstmals seit mehr als fünf Monaten wieder zum Einsatz. Doch vor 49.000 Zuschauern starteten die in der jüngeren Vergangenheit so heimstarken Kölner zaghaft wie lange nicht in ein Spiel vor eigenem Publikum.

Tumultartige Szenen auf dem Rasen

Viele einfache Fehler im Aufbauspiel zeigten, dass die jüngsten Ergebnisse auch in den Köpfen der Spieler Wirkung zeigen. Bei Frankfurt hatte Trainer Niko Kovac nach dem 1:2 gegen Augsburg drei frische Kräfte gebracht, und die Eintracht wirkte zu Beginn selbstbewusster.

Nach rund zehn Minuten und einem ersten Abschluss von Konstantin Rausch (9.) übernahm Köln zwar das Kommando gegen schwächere Gäste, in diese Phase fiel allerdings der Elfmeter: Ein eklatanter Fehlpass von Maroh brachte Mijat Gacinovic in Position, FC-Torwart Timo Horn spielte bei seiner Abwehr-Aktion erst Ball, dann Gegner - und Schiedsrichter Martin Petersen (Stuttgart) entschied in seinem ersten Bundesligaspiel ohne Hilfe des Video-Assistenten auf Strafstoß. Auf dem Rasen spielten sich tumultartige Szenen ab, Köln fühlte sich klar benachteiligt, Haller blieb vom Elfmeterpunkt aber völlig ruhig. Der FC setzte anschließend wütende Angriffe, Jhon Cordoba und Simon Zoller scheiterten jeweils aus kürzester Distanz (26.).

Wenig später forderte das Stadion durchaus nachvollziehbar einen Elfmeter, nachdem sich Simon Falette bei Bittencourt aufgestützt hatte (33.). Insgesamt fiel den Kölnern allerdings wenig ein, um sich den Ausgleich zu verdienen, da auch vielversprechende Situationen oft schlecht ausgespielt wurden. Frankfurt nutzte die offenen Räume zudem kaum, es war ein schwaches Bundesligaspiel.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: