Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Thielmann trifft in der Nachspielzeit zum Sieg

Im Abstiegsduell ist der FC Schalke 04 gegen Köln über weite Strecken die bessere Mannschaft - doch in der Nachspielzeit gelingt Jan Thielmann das 2:1. Klaas-Jan Huntelaar sieht es von der Tribüne aus.

Klaas-Jan Huntelaar litt auf der Tribüne mit, als Schalke 04 den nächsten Schritt Richtung 2. Liga machte. Ohne den Rückkehrer, der im Abstiegskampf mit seinen Toren helfen soll, verloren die Königsblauen das Kellerduell gegen den 1. FC Köln 1:2 (0:1) und schlossen die Hinrunde erstmals seit 27 Jahren als Tabellenletzter ab - mit nur sieben Punkten. Jan Thielmann (90.+3) erzielte in der Nachspielzeit das Siegtor für die Kölner, die sich acht Zähler von den Schalkern absetzten. Zuvor hatte Rafael Czichos (31.) für den FC getroffen, der Amerikaner Matthew Hoppe glich mit seinem fünften Tor in den letzten drei Bundesligaspielen aus (57.).

Hoffnungsträger Huntelaar, der am Dienstag einen Vertrag bis zum Saisonende unterschrieben hatte, musste noch wegen Wadenproblemen passen - und sah als Zuschauer, dass der vierte Abstieg in der Vereinsgeschichte immer realistischer wird. Der 4:0-Sieg gegen die TSG Hoffenheim, der die Horrorserie von 30 erfolglosen Bundesligaspielen vor anderthalb Wochen beendet hatte, war noch nicht die erhoffte Trendwende.

"Er ist nicht 100-prozentig belastbar, das Risiko ist mir zu groß", sagte Trainer Christian Gross vor dem Spiel bei Sky über Huntelaar. Der 37-jährige Niederländer, der zwischen 2010 und 2017 in 240 Pflichtspielen 126 Tore für die Gelsenkirchener erzielte, sei "heiß, er fühlt sich so, als wenn er nie weg gewesen wäre".

Huntelaar war im Mannschaftsbus zur Arena gefahren und saß gleich hinter der Trainerbank auf der Tribüne. "Ich habe ihm gesagt, er soll sich als Coach fühlen", sagte Gross. Huntelaar sah einen aggressiven Start seiner Mannschaft, die die Spielkontrolle sofort in die Hand nahm. Ein Distanzschuss von Suat Serdar zwang Kölns Keeper Timo Horn früh zu einer starken Parade (4.). Die Gäste verlegten sich zunächst völlig auf die Defensive, im Vorwärtsgang verloren sie regelmäßig sehr schnell den Ball.

Schalke machte allerdings zu wenig aus seiner Überlegenheit, auch Amine Harit scheiterte mit einem Fernschuss an Horn (26.), Mark Uth schoss aus acht Metern knapp über die Latte (27.). Die Kölner Führung fiel dennoch nicht aus heiterem Himmel, denn eine Serie von vier Eckbällen innerhalb weniger Minuten führte zu Chaos in der Schalker Abwehr. Nachdem Torhüter Ralf Fährmann eine Ecke zu kurz abgewehrt hatte, landete ein verunglückter Schuss von Dominick Drexler auf Czichos' Kopf.

Nach dem Seitenwechsel hatte Fährmann zunächst Glück, als sein Verteidiger Ozan Kabak den Ball an den Pfosten lenkte (54.). Dann verstärkte Schalke seine Angriffsbemühungen - und Hoppe traf erneut. Auf der Tribüne sprang Huntelaar jubelnd auf. Die Gastgeber drängten nun auf einen weiteren Treffer, Köln musste in der Defensive viel arbeiten, um das 1:1 zu verteidigen. Und schlugen dann eiskalt zu.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.5181131
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/sid/schm
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.