Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Ein Remis reicht Schalke zum Klassenerhalt

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Schalke 04 hat sich kurz vor dem Ende einer völlig verkorksten Saison zumindest den Klassenerhalt in der Bundesliga vorzeitig gesichert. Im vorletzten Heimspiel erkämpfte sich das Team von Huub Stevens gegen den FC Augsburg mit einem 0:0 den notwendigen Punkt, um auch rechnerisch nicht mehr auf den Relegationsplatz zurückfallen zu können. Sieben Punkte beträgt der Vorsprung von S04 (31 Punkte) auf den VfB Stuttgart (24 Punkte) vor den letzten beiden Spieltagen.

Somit hat Sportvorstand Jochen Schneider endgültig Planungssicherheit und kann die Vorbereitungen für die kommende Saison vorantreiben. Die dringendste Personalie ist dabei die des Trainers. Denn Stevens, der im März auf den entlassenen Domenico Tedesco gefolgt war, wird den Klub nach dem abgewendeten Abstieg wie angekündigt wieder verlassen.

Als heißester Kandidat auf die Nachfolge wird der ehemalige Huddersfield-Teammanager David Wagner gehandelt. Auch der Posten des Sportdirektors ist vakant, hier sollen sich die Schalker um Markus Krösche bemühen, der beim Zweitligisten SC Paderborn sehr erfolgreich arbeitet.

Acht Tage nach dem überraschenden Derbysieg beim Rivalen Borussia Dortmund zeigte sich aber einmal mehr, wieso der Vizemeister in dieser Saison so lange gegen den Abstieg gespielt hatte. S04 hatte große Probleme, klare Torchancen zu kreieren und leistete sich zu viele Ungenauigkeiten. Weil aber auch der FCA, der den Klassenerhalt seit Samstag aufgrund der 1:3-Niederlage des VfB Stuttgart bei Hertha BSC bereits sicher hatte, wenig investierte, entwickelte sich ein Spiel auf mäßigem Niveau.

Nur eine kleine Unsicherheit des Schalker Keepers Alexander Nübel nach einem Schuss von Konstantinos Stafylidis (29.) und ein aussichtsreicher Angriff von S04 über Suat Serdar und Breel Embolo (40.) sorgten für etwas Spannung auf dem Platz. Erst nach der Pause wurden beide Teams kurzzeitig etwas zielstrebiger. Serdar traf nach einem Doppelpass mit Embolo nur den Pfosten (52.), kurz darauf reagierte S04-Torhüter Nübel nach einem abgelenkten Schuss von Michael Gregoritsch stark und bewahrte sein Team vor dem Rückstand (56.).

Danach aber nahm die Intensität schnell wieder ab: Augsburg verteidigte und überließ Schalke meist den Ball. Dem Stevens-Team mangelte es nicht an Einsatz und Engagement - dafür aber weiterhin an spielerischer Leichtigkeit. So fiel S04 vor 59.841 Zuschauern in der nicht ausverkauften Arena auch bis in die Schlussphase wenig ein, der auffällige Serdar (90.) prüfte kurz vor dem Ende FCA-Schlussmann Gregor Kobel.

Vor dem Anpfiff hatten Schalker Fans mit einer Choreographie des im Februar verstorbenen Ex-Managers Rudi Assauer gedacht, der am 30. April 75 Jahre alt geworden wäre.

Der SC Freiburg hat trotz langer Zeit in Unterzahl seine Pleitenserie gestoppt - wartet aber seit sieben Partien auf einen Sieg. Nach vier Niederlagen in Folge holten zehn Freiburger am drittletzten Spieltag der Bundesliga ein 1:1 (1:1) gegen Aufsteiger Fortuna Düsseldorf.

Vincenzo Grifo traf per Foulelfmeter (9.) für Freiburg. Dawid Kownacki (31.) war für Düsseldorf erfolgreich. Jannik Haberer sah in der 47. Minute wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte. Der Liga-Verbleib des Sport-Clubs, der vor über sechs Jahren seinen einzigen Bundesligasieg gegen Düsseldorf feierte, stand aufgrund der Niederlage des VfB Stuttgart am Samstag bei Hertha BSC (1:3) bereits vor der Begegnung fest.

Die 24.000 Zuschauer in Freiburg sahen bereits in der vierten Minute die ersten brenzligen Szenen im SC-Strafraum. Erst hatte Torwart Alexander Schwolow große Mühe bei einem Freistoß von Kevin Stöger, dann flog der Keeper bei der anschließenden Ecke am Ball vorbei.

Kurz darauf wurde es auf der anderen Seite turbulent. Schiedsrichter Tobias Welz (Wiesbaden) erkannte nach einem Zweikampf zwischen Benito Raman und Grifo auf Strafstoß für die Gastgeber. Der Gefoulte ließ sich nicht zweimal bitten - und hatte Sekunden später sogar die Chance auf den zweiten Treffer.

Im Anschluss ließen es beide Mannschaften ruhig angehen. Tempo und Intensität ließen erkennen, dass es um nichts mehr ging. Erst in der 27. Minute war es erneut Grifo, der eine Chance nicht verwerten konnte. Insgesamt nahmen es die Düsseldorfer, die ohne Diego Contento, Jean Zimmer und Marcel Sobottka auskommen mussten, bei der Absicherung gegen Konter nicht ganz so genau. Die letzte Konsequenz in der Defensive fehlte.

Da die stark ersatzgeschwächten Freiburger, bei denen Luca Waldschmidt, Amir Abrashi, Manuel Gulde, Florian Kath, Tim Kleindienst, Philipp Lienhart und Lukas Kübler fehlten, ähnlich fahrlässig agierten, war der Ausgleich keine allzu große Überraschung. Kownackis Tor war allerdings äußerst sehenswert. Das 1:1 zur Pause war hochverdient für die Fortuna.

Nach dem Seitenwechsel kamen Emotionen in die Partie. Der umstrittene Platzverweis Haberers erregte die Gemüter. Es wurde zwischenzeitlich etwas ruppig. Die Gäste nutzten ihre Überzahl und drängten die Freiburger in die Defensive. Das zweite Tor für die Fortuna lag nach einer Stunde in der Luft. Die beste Möglichkeit in dieser Phase vergab Rouwen Hennings (66.).

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