SC Freiburg schlägt Wolfsburg 2:0:Emotionaler Abschied

SC Freiburg schlägt Wolfsburg 2:0: Freiburgs Trainer Christian Streich (links) und Freiburgs Nils Petersen umarmen sich nach dem Spiel.

Freiburgs Trainer Christian Streich (links) und Freiburgs Nils Petersen umarmen sich nach dem Spiel.

(Foto: Tom Weller/dpa)

Nils Petersen trifft in seinem letzten Heimspiel als Fußballprofi. Die Freiburger halten ihren Traum von der Champions League am Leben.

Nils Petersen stand mit Tränen in den Augen auf dem Rasen, die Fans verneigten sich vor dem Torschützen in seinem letzten Heimspiel als Fußballprofi. Nach der Führung durch den 39 Sekunden zuvor erst eingewechselten Kapitän Christian Günter (71. Minute) erzielte nur vier Minuten später Petersen ein weiteres seiner gefürchteten Joker-Tore. "Danke Nils. Niemand ist größer als der Verein - aber du warst verdammt nah dran", stand auf einem Banner der Freiburger Fans in riesigen Lettern.

Petersen hielt mit seinem Tor den Traum der Breisgauer vom erstmaligen Einzug in die Champions League endgültig am Leben, der VfL Wolfsburg musste sich am Freitagabend zum Auftakt des vorletzten Spieltags in der Fußball-Bundesliga mit 0:2 (0:0) den Freiburgern geschlagen geben. Und Petersen genoss die Party mitten unter den feiernden Fans nach dem Schlusspfiff auch mit einem Schluck Bier. Nur ein bisschen trübte die Rote Karte von Nicolas Höfler (90+3.) nach grobem Foulspiel in der Nachspielzeit das Freiburger Fußballfest.

RB Leipzig als Dritter in der Bundesliga mit einem Punkt mehr als der SC und der punktgleiche 1. FC Union Berlin als Vierter sind nun am Wochenende gefordert.

Wolfsburg droht ein Sturz aus den internationalen Rängen

Das Freiburger Team von Trainer Christian Streich darf auf jeden Fall nach dem Sieg vor 33 300 Zuschauern weiter auf eine Premiere in der Königsklasse hoffen. Zum Start des 33. Spieltags brachten die beiden Einwechselspieler den Schwung, der in der höhepunktarmen Partie lange gefehlt hatte. Wolfsburg muss einen Sturz aus den internationalen Rängen kurz vor dem Saisonende fürchten.

Einen ersten Knalleffekt gab es schon eine Stunde vor Beginn, als unweit des Stadions ein Feuerwerk zur Eröffnung der Freiburger "Frühjahrsmess" gezündet wurde. Auch der Sportclub setzte vor Anpfiff ein Highlight: Freiburg verabschiedete nicht nur Petersen, sondern auch Defensivspieler Jonathan Schmid und Stadionsprecher Claus Köhn. Es waren drei Identifikationsfiguren der vergangenen Jahre. Ex-Trainer Volker Finke und der frühere Bundestrainer Joachim Löw schalteten sich per Videobotschaft in die Zeremonie dazu.

Auf dem Rasen zählte für beide Klubs nur eins: ein Sieg. Für den Sportclub, um eine letzte Königsklassen-Chance zu wahren. Für die Gäste, um Rang sechs und damit eine internationale Teilnahme zu festigen. Viel zu sehen war davon aber zunächst nicht. Wolfsburg wartete ab und richtete sich in der Defensive ein. Die Breisgauer, bei denen Günter erstmals seit April 2017 in einem Bundesliga-Spiel ohne Sperre auf der Bank saß, waren die aktivere Mannschaft. Das 0:0 zur Halbzeit entsprach trotz aktiveren Freiburgern dem Spielverlauf. Nach der Pause erhöhte Freiburg den Druck. Erst verpasste es Nationalspieler Matthias Ginter (54.) noch, nach einem scharfen Freistoß für die Führung zu sorgen. Das erledigten dann erst die Einwechselspieler, die Streich 20 Minuten vor Spielende brachte. Ein Gewaltschuss von Günter wurde glücklich abgefälscht und läutete das Freiburger Fest ein.

Dass Petersen nach weiterer Vorlage des überragenden Roland Sallai zum Endstand einschoss, passte ins Bild. Petersen traf danach sogar ein zweites Mal, doch der Videoassistent erkannte das 3:0 ab. Doch auch Streich hatte da schon Tränen an einem emotionalen Abend in den Augen.

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