Bundesliga-Freitagsspiel:Freiburg klettert auf Platz zwei

Bundesliga-Freitagsspiel: Doch noch drin: Freiburgs Vincenzo Grifo (2.v.l.) trifft, nachdem er einen Elfmeter verschossen hat, im Nachsetzen.

Doch noch drin: Freiburgs Vincenzo Grifo (2.v.l.) trifft, nachdem er einen Elfmeter verschossen hat, im Nachsetzen.

(Foto: Tom Weller/dpa)

Der SC gewinnt eine Rutschpartie auf nassem Geläuf mit 1:0 gegen den Tabellenletzten Bochum. VfL-Torhüter Torhüter Manuel Riemann wird dabei zur tragischen Figur.

Der SC Freiburg ist im Dauerregen auf den zweiten Platz der Fußball-Bundesliga gestürmt. Der Europa-League-Teilnehmer holte beim 1:0 (0:0) gegen das noch punktlose Schlusslicht VfL Bochum am Freitagabend den dritten Sieg im vierten Spiel und ist mit neun Zählern zumindest bis Samstagnachmittag erster Verfolger von Spitzenreiter Bayern München. Das Siegtor erzielte Vincenzo Grifo in der 48. Minute. "Am Ende haben wir in zwei, drei Aktionen Glück. Aber das haben wir uns auch erarbeitet. Wir haben es verpasst, das Spiel vorher zu entscheiden. Es ist extrem wichtig in einer Saison, solche Spiele rumzubringen", betonte Freiburgs Kapitän Christian Günter bei DAZN, und Stürmer Nils Petersen sagte: "Es ist auch eine Qualität, am Ende zu Null zu gewinnen. Das ist auch das Glück des Tüchtigen."

Der VfL zeigte sich zwar im Vergleich zum 0:7 gegen die Bayern stark verbessert, wartet aber weiter auf ein Erfolgserlebnis. "Es ist sehr ärgerlich. Wir hätten einen Punkt verdient gehabt bei der Leistung. Wir haben ein gutes Spiel gemacht, aber was bringt das?", meinte Bochums Mitelfeldspieler Kevin Stöger: "Wenn man jetzt in die Kabine geht, sieht man leere Gesichter."

Schon in der ersten Halbzeit hätten die Freiburger in Führung gehen müssen. Allerdings scheiterten sie immer wieder an sich selbst oder an VfL-Torhüter Manuel Riemann. Beim entscheidenden Gegentor war der Schlussmann aber nicht schuldlos. Denn Riemann avancierte beim SC-Führungstor zur tragischen Figur. Der 33-Jährige verursachte zunächst einen Elfmeter, als er den Ball fallen ließ und anschließend Roland Sallai an der Hose zu Boden zog. Den Strafstoß von Grifo wehrte Riemann genauso wie dessen anschließenden Kopfball noch ab, beim dritten Versuch des Italieners war er aber machtlos.

Nur fünf Tage hatte Bochum-Coach Thomas Reis Zeit gehabt, den Auftritt gegen die Bayern aus den Köpfen seiner Spieler zu bekommen. Er schien in der kurzen Trainingswoche die richtigen Worte gefunden zu haben. Die Bochumer - auf vier Positionen verändert - starteten vor 32 800 Zuschauern deutlich aktiver. Von Verunsicherung war keine Spur. Der wieder von Beginn an aufgebotene Gerrit Holtmann kurbelte das Offensivspiel der Gäste an. Er prüfte SC-Schlussmann Mark Flekken (9.) und drei Minuten später scheiterte Takuma Asano am niederländischen Nationaltorwart. Der Schuss des Japaners war allerdings für einen längeren Zeitraum das letzte offensive Lebenszeichen der Bochumer.

Saubere Pässe waren wegen des Gewitters über dem Stadion beinahe unmöglich

Freiburg drehte ohne den am gebrochenen Handgelenk operierten Maximilian Eggestein nach einer Anfangsphase, in der sowohl die Anspielstationen als auch die Genauigkeit fehlten, auf. Kapitän Christian Günter stahl sich im Rücken der VfL-Abwehr davon, bekam den Ball aber nicht an Riemann vorbei (10.). Das Tempo nahm zu. Nachdem Cristian Gamboa trotz mehrerer Ermahnungen einen Einwurf falsch ausgeführt hatte, verpasste Ritsu Doan die Freiburger Führung (18.). Die VfL-Profis gerieten immer mehr unter Druck und konnten von Glück reden, dass die Freiburger auch eine Dreifach-Möglichkeit ausließen (22.).

Das Spiel entwickelte sich zu einer Rutschpartie. Saubere Pässe waren wegen des Gewitters über dem Europa-Park-Stadion beinahe unmöglich und so entschieden sich Sallai und Holtmann für Schüsse aus der Distanz, die aber nicht den gewünschten Erfolg brachten. Nur Sekunden nach Wiederbeginn meldete sich Videoschiedsrichter Guido Winkmann beim Unparteiischen Marco Fritz. Riemann hatte eine Flanke von Günter nicht festgehalten und brachte anschließend Sallai zu Fall. Bochum kämpfte tapfer weiter und hatte zweimal Pech, als Holtmann Pfosten (65.) und Latte (84.) traf. Dazu vergaben die Gäste weitere hochkarätige Möglichkeiten. Aber auch die Freiburger hatten die Chance zur Vorentscheidung. So trafen Michael Gregoritsch (72.) und Nils Petersen (81.) ebenfalls das Aluminium.

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