FC Bayern in der Einzelkritik:Sandro Wagner sendet Signale nach Stuttgart

Der Stürmer schickt zwei Grüße an Mario Gomez, David Alaba trifft traumhaft mit dem rechten Fuß (!) und Sebastian Rudy spielt: solide. Der FC Bayern in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Christopher Gerards

Sven Ulreich

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(Foto: Michael Dalder/Reuters)

Prüfte nach zwei, drei Minuten die Reflexe seiner Abwehr, indem er einen sehr, sehr, sehr kurzen Pass spielte. Die Reflexe passten. Sah sonst fast keinen Ball außer den geschlenzten Schuss von Josip Drmic - der flog ins Tor. Danach mit ein paar Rückpässen bedacht. Sonst: joa. Bundesliga-Alltag halt.

Joshua Kimmich

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(Foto: Sebastian Widmann/Getty Images)

Ist so motiviert, dass er laut Trainer Jupp Heynckes "einfangen" werden muss. Musste gegen Gladbach erst mal nicht eingefangen werden, war eher damit befasst, Thorgan Hazard einzufangen, was okay gelang. Zeigte sich später dann auch mal in der Hälfte des Gegners, wobei seine auffälligste Aktion darin bestand, im Strafraum auf den Ball zu treten und dabei zu stolpern. Sekunden später stand's trotzdem 2:1. Bereitete dann noch das 5:1 von Robert Lewandowski vor, weil ihn die Gladbacher nicht einfingen.

Niklas Süle

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(Foto: Sebastian Widmann/Getty Images)

Könnte laut Jupp Heynckes bald der begehrteste Innenverteidiger Europas werden. Erreichte den Status am Samstag zunächst nicht. Geriet beim Duell mit Drmic derart aus dem Gleichgewicht, dass der das 1:0 schießen konnte. Sammelte danach viele Ballkontakte. Gern gewählte Passrichtung: links über zu Mats Hummels. Wechselte später die Passrichtung, spielte steil auf Müller, was sogleich zum Ausgleich führte. Übrigens mit dem Außenrist. Am Ende des Abends wieder ein bisschen begehrter, womöglich.

Mats Hummels

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(Foto: Martin Rose/Getty Images)

Sein Abend begann damit, dass Thorgan Hazard ihn tunnelte. Der Abend ging damit weiter, dass Drmic beim Laufduell vor dem 0:1 ein, zwei Km/h mehr drauf hatte. Wurde dann aber stärker. War oft am Ball (siehe Süle) und gewann im Grunde jeden Zweikampf, der auf ihn wartete.

David Alaba

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(Foto: Martin Rose/Getty Images)

Nach Rückenproblemen wieder dabei. Erlebte einen Tag, wie ihn Arbeitnehmer oft erleben, die zuletzt gefehlt haben: Brauchte ein bisschen, um sich zurechtzufinden. Seine Flanken endeten oft bei Yann Sommer, der blöderweise beim Gegner im Tor stand. Brachte dann einen halbwegs gefährlichen Freistoß an, später eine Vorlage für Thiago. Und hatte sich dann wieder komplett am Arbeitsplatz eingerichtet: Bolzte mit rechts (!11!1) und als stellvertretender Stellvertreter-Kapitän das 4:1. Danach vom Publikum besungen.

Corentin Tolisso

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(Foto: Matthias Balk/dpa)

Wurde nicht besungen, wobei das sein Name womöglich auch nicht richtig hergibt. Brauchte auch eine Weile, um sich zurecht zu finden, wobei er zuletzt nicht verletzt gefehlt hatte (nur mal im Kader). Machte nach einer halben Stunde erstmals auf sich aufmerksam, als er volley drauf schoss. Durfte sich dann feiern lassen für die Quasi-Vorlage bei Thiagos 3:1.

Sebastian Rudy

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(Foto: Michael Dalder/Reuters)

Hat die seltene Fähigkeit, ohne größere Volatilität zu spielen. Spielt irgendwie immer gleich: solide. Und er wenn er mal einen ganz, ganz schlechten Rudy-Tag hat, spielt er eher unterdurchschnittlich. Musste sich anfangs auch erstmal sortieren, lief dann aber mit der Mannschaft dem hohen Sieg entgegen. Spielte solide.

Thiago

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(Foto: Sebastian Widmann/Getty Images)

Konnte sich lange nicht entscheiden, ob er ein gutes oder ein schlechtes Spiel machen sollte. Die Anfangsphase geriet arg zäh, in seine Pässe mischte er komische Ungenauigkeiten. Entschied sich dann aber für ein gutes Spiel, entwickelte sich zum auffälligsten Spieler im Mittelfeld-Dreigestirn. Lupfte einmal derart ästhetisch auf Müller, dass diese Vorlage eigentlich ein Tor verdient gehabt hätte (Müller traf nicht). Ließ vor dem Ausgleich den Ball klug passieren. Schoss das 3:1 selbst.

Thomas Müller

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(Foto: Christof Stache/AFP)

Fungierte als Robben-Ersatz auf rechts außen, wirkte aber im Grunde als Ersatz-Mittelstürmer. Bei Thiagos Vorlage war er richtig gelaufen, schoss aber vorbei. Köpfelte ein paar Mal erfolglos, bereitete dann aber beide Tore vor (wobei er vor dem 2:1 so wahllos in die Mitte flankte, dass man nicht unbedingt Absicht unterstellen muss). Bekam zur Halbzeit Feierabend.

Juan Bernat

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(Foto: Martin Rose/Getty Images)

Laut der spanischen Sportzeitung AS hat Atlético Madrid Interesse an ihm. Der Klub dürfte dabei aber nicht an den Außenstürmer Bernat denken, der am Samstag links als Ribéry-Ersatz spielte. Zeigte zwar, dass er den Übersteiger wirklich sehr formvollendet beherrscht. Kam damit allerdings sehr selten am Gegner vorbei. In der routinierten Bayern-Elf derjenige, der am wenigsten für sich werben konnte.

Sandro Wagner

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(Foto: Sebastian Widmann/Getty Images)

Erlebte einen Abend, der so zäh begann wie eine Radfahrt durch den Englischen Garten am Wochenende. Ständig stand wer im Weg, kam nur mühsam voran. Radelte dann aber aus dem Englischen Garten raus und hatte mehr Platz, zum Beispiel beim Ausgleich aus gut zwei Metern Distanz. Köpfelte dann noch das 2:1 mit einem Versuch, der auch nicht immer reingeht. Hat - gewollt oder nicht - auch ein kleines Signal nach Stuttgart geschickt: Dort gelang Mario Gomez (Konkurrent um einen WM-Platz, d. Red.) kein Tor, nicht mal ein reingewurschteltes. Sendete fast noch ein weiteres Signal nach Stuttgart, Sommer blockte seinen Versuch nach der Pause aber (Thiago traf dann). Auf dem Weg in den Feierabend freundlich beklatscht.

Einwechselspieler: James Rodriguez

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(Foto: Michael Dalder/Reuters)

Kam zur Halbzeit für Thomas Müller und leitete gleich mal das Tor von Thiago ein. Setzte kurz darauf noch einen Schuss an den Pfosten. Mindestens so solide wie Sebastian Rudy, manchmal so feinfüßig wie Thiago.

Robert Lewandowski

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(Foto: Matthias Balk/dpa)

Trug aus dem Spiel gegen Sevilla eine Beule davon, die mittlerweile eine blau-schwarze Farbe angenommen hat. Durfte gegen Gladbach noch für einige Minuten mitmachen, traf dann auch zum 5:1. Sammelte keine weitere Beule.

Rafinha

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(Foto: Sebastian Widmann/Getty Images)

Freute sich derart auf seine Einwechslung, dass er auf dem Weg zur Bayern-Bank eine große Abkürzung nahm. Kickte dann noch ein paar Minuten mit.

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