Bundesliga:Plädoyer für den Torrichter

Ein reguläres Tor von Miroslav Klose wurde nicht gegeben, bei Bremens Sanogo konnten nicht einmal die Fernsehbilder aufklären. Nun fordern Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge erneut den Fernsehbeweis.

Jürgen Schmieder

Uli Hoeneß schimpfte trotz des Sieges bei Bayer Leverkusen wie ein Rohrspatz: "Ich bin zwar für technische Hilfsmittel, aber das muss der Linienrichter trotzdem sehen!" Gemeint war die zwölfte Spielminute, als Miroslav Klose auf das Tor von René Adler schoss. Der Ball prallte an die Latte, tupfte auf den Boden, touchierte noch einmal die Latte und sprang dann ins Feld zurück.

Miroslav Klose musste ohne Tor vom Feld - obwohl er ein reguläres erzielt hatte. (Foto: Foto: dpa)

Die Zeitlupe bewies: Der Ball hatte die Torlinie deutlich überschritten. "Der Schiedsrichter hat Glück gehabt, dass wir dennoch gewonnen haben", sagte Ottmar Hitzfeld nach dem Spiel.

Beim Spiel Bremen gegen Leverkusen gab es eine ähnliche Szene: Boubacar Sanogo köpfte aufs Tor, Rüdiger Kauf wehrte den Ball ab. Die Frage lautete: Vor oder hinter der Linie? Nicht einmal die Fernsehbilder konnten Aufklärung bieten - weil die Kameras schräg zur Torlinie standen.

Karl-Heinz Rummenigge plädierte für die Einführung eines Torrichters: "Wir brauchen Torrichter, die dem Schiedsrichter signalisieren, ob es Tor war oder nicht."

Bereits am vergangenen Wochenende kam die Diskussion auf, als reguläre Tore von Roberto Hilbert beim Stuttgarter 1:4 bei Werder Bremen und von Gerald Asamoah beim Schalker 3:0 gegen Bielefeld nicht anerkannt worden waren. Die Beteiligten plädierten für eine Torkamera. "Der Nachteil von Torkameras wäre, dass das Spiel unterbrochen werden müsste. Torrichter sind praktikabler", sagte Rummenigge.

© sueddeutsche.de - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite
Jetzt entdecken

Gutscheine: