Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Marco Reus: "Monster" mit neuem Model

  • Marco Reus findet nach einer komplizierten Leistenverletzung allmählich zu alter Form zurück.
  • Dortmunds Trainer Thomas Tuchel schwärmt nach dem Pokalspiel in Stuttgart, dass Reus gespielt habe "wie ein Monster, das er sein kann."
  • Ob das mit seiner neuen Liebe zu tun hat?
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Von Matthias Schmid

Erst vor wenigen Wochen hat Marco Reus Kisten gepackt. Er ist umgezogen, innerhalb Dortmunds natürlich. Er wohnt jetzt nicht mehr in einem Penthouse im edlen Viertel am Phoenix-See, sondern am Stadtrand. Nun spekulieren Boulevardmedien, ob Scarlett Gartmann ihre Kisten im neuen Heim des Nationalspielers von Borussia Dortmund ausgepackt hat.

Der Bild-Zeitung hat Reus nun die Gerüchte bestätigt, die sich in der Mannschaft schon länger hartnäckig halten; er hat seine Liebe zum Model aus Hagen offenbart. "Ja, Scarlett und ich sind zusammen", bekannte der 26-Jährige also.

Auf der Straße war die 22-jährige Gartmann vor sechs Jahren von einem indischen Öko-Designer ("Ich habe an ihren Augen gesehen, dass sie etwas Natürliches hat") entdeckt worden. Ob Reus sie auch auf der Straße kennengelernt hat, ist nicht überliefert. Vorstellbar ist alles, denn nachdem die Polizei ihm den gefälschten Führerschein weggenommen hat, bleiben Reus derzeit im Grunde nur zwei Optionen: ein Chauffeur oder eben per pedes.

Wie der Offensivspieler täglich zum Training gelangt, dürfte BVB-Trainer Thomas Tuchel egal sein. Auch hat er noch nicht verraten, ob er ebenso am Privatleben seiner Profis interessiert ist wie sein Münchner Kollege Pep Guardiola. In jedem Fall interessiert sich Tuchel aber für die sportliche Form seiner Spieler. Und die stimmt bei Marco Reus, wie Tuchel findet. Nach dem 3:1-Sieg im Pokal zuletzt beim VfB Stuttgart geriet der Coach ins Schwärmen, als er über den hinreißend aufspielenden Reus reden sollte.

Der gebürtige Dortmunder hatte den ersten Treffer nach Vorlage von Pierre-Emerick Aubameyang selbst erzielt und das 2:1 des Gabuners mit einem Zauberpass perfekt vorbereitet. "Es ist außerordentlich, wie fokussiert Marco ist, wie klar und wie selbstbewusst", lobte Tuchel.

Er hatte Reus ja vorher leiden sehen, immer wieder musste er wegen einer komplizierten Leisten-Adduktoren-Problematik im Training pausieren, fehlte in wichtigen Spielen. Auch die Ärzte fanden keinen plausiblen Ansatz für die wiederkehrenden Schmerzen. Tuchel hatte sich schon damit abgefunden, dass sie Reus "durch die Saison bekommen müssten", wie er sagte. Irgendwie halt.

Reus war den unvorhersehbaren Zwangspausen zumindest nach außen hin stets unaufgeregt begegnet, auf dem Platz ließ er sich seine Sorgen nicht anmerken. Aber sein Trainer ahnt vor dem Spiel an diesem Samstag gegen Hannover 96 (im SZ-Liveticker), wie es in ihm aussieht. "Marco ist ein sensibler, kreativer Spieler, er braucht das Gefühl der Freiheit, nicht über seinen Körper nachdenken zu müssen."

Das Spiel in Stuttgart muss daher wie eine Befreiung für Reus gewesen sein. Er war der prägende Spieler auf dem Rasen, der mit seiner Fantasie und seinen Ideen die Mitspieler auf ein höheres Niveau gehoben hat. "Wir wollen ihn wieder zu einem Monster auf dem Platz machen", sagte Tuchel.

Seine Liebe auf dem Rasen gilt Aubameyang

Auf dem Rasen bildet Reus dem Kollegen Aubameyang ein Duo, das viele Gegner kaum aufhalten können. Technik, Geschwindigkeit, Instinkt - diese Kombination braucht der BVB. Doch in den vergangenen Wochen war die Koproduktion der beiden ein bisschen eingeschlafen, weil bei Reus immer wieder die Leiste gezwickt hatte.

Die gedeihlichen Kombinationen der beiden in Stuttgart waren die ersten seit Oktober des vergangenen Jahres. "Auba weiß, dass er, wenn er die Chance bekommt, sie auf jeden Fall reinmacht", lobte Reus seinen Mitspieler: "Für uns ist das extrem wichtig."

Reus' Stellenwert in der Mannschaft ist trotz der vielen Zuschauphasen nicht geringer geworden. Wenig überraschend, dass auch Tuchel sich über die Rückkehr "des Monsters, das er sein kann", freut. "Marco strahlt gerade eine wahnsinnige Energie aus", schwärmt sein Chef.

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