Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Ingolstadt gelingt die perfekte Woche

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Der FC Ingolstadt hat nach einer Neun-Punkte-Woche wieder eine echte Chance auf den Klassenerhalt. Mit einem Doppelschlag von Almog Cohen (68. Minute) und Markus Suttner (72. Minute) kämpfte der Tabellenvorletzte am Sonntag Schlusslicht Darmstadt nach einem 1:2-Pausenstand mit 3:2 nieder. Mit dem Vereinsrekord von drei Bundesligasiegen am Stück rückten die Oberbayern mit 28 Zählern bis auf einen Punkt an den Relegationsplatz 16 und den direkt rettenden Rang 15 heran.

Darmstadts Mittelfeldspieler Mario Vrancic hatte die Ingolstädter mit seinem Doppelschlag (34./39./Foulelfmeter) in der ersten Spielhälfte geschockt, nachdem Pascal Groß in der 13. Minute das 1:0 für den insgesamt dominanten FCI erzielt hatte. Kurz vor Schluss sahen nach einem Zweikampf noch Ingolstadts Romain Bregerie die rote und Darmstadts Antonio-Mirko Colak die gelb-rote Karte (87.). Die auswärts in dieser Saison sieglosen Darmstädter müssen nach dem 28. Spieltag die Zweiliga-Planungen endgültig vorantreiben.

Der FCI griff von Beginn an beherzt an, etliche feine Angriffskombinationen gelangen. Sonny Kittel wurde nach einem Pass in die Spitze in höchster Not von 98-Verteidiger Markus Steinhöfer am Schuss gehindert (13.). FCI-Trainer Maik Walpurgis hatte damit überrascht, Offensivspieler Mathew Leckie für den gesperrten Florent Hadagjonaj als rechten Verteidiger aufzubieten. Zahlreiche Ingolstädter Offensivaktionen liefen im Mittelfeld über den agilen Groß, der auch den schönsten Spielzug über Dario Lezcano und Cohen zum 1:0 abschloss.

Plötzlich kippt das Spiel

Eine halbe Stunde lang lief alles nach Plan für die Gastgeber. Bis die Partie urplötzlich kippte. Den ersten gelungenen Angriff der Darmstädter schloss Vrancic nach einer Ablage von Felix Platte mit einem platzierten Schuss erfolgreich ab. Und das Team von Trainer Torsten Frings legte nach. Schiedsrichter Manuel Gräfe zeigte nach einem leichten Kontakt im Zweikampf von FCI-Verteidiger Marcel Tisserand gegen Colak auf den Punkt. Vrancic verwandelte den umstrittenen Foulelfmeter abgeklärt.

Ingolstadt drückte nach der Pause, aber viele Angriffsaktionen waren überhastet. Darmstadt verteidigte willensstark, Immanuel Höhn klärte auf der Torlinie (63.). Der FCI bewies Moral und belohnte sich spät: Cohen erzielte im Nachsetzen sein schon siebtes Saisontor. Und dann zirkelte der Österreicher Suttner den Ball vom rechten Strafraumeck aus ins Netz - sein viertes Freistoßtor in dieser Saison.

Hertha BSC hat in im Kampf um die Europa-League-Plätze Boden gutgemacht. Die Berliner setzten sich nach solider Vorstellung mit 2:0 (2:0) gegen einen harmlosen FC Augsburg durch und feierten nach drei Niederlagen wieder einen Sieg. John Brooks (12.) und Valentin Stocker (37.) trafen für die Alte Dame, die mit 43 Punkten auf Platz fünf kletterte. Der FC Augsburg befindet sich dagegen weiter in großer Abstiegsnot, der Druck auf Trainer Manuel Baum dürfte in den nächsten Tagen zunehmen.

Die Schwaben blieben im sechsten Spiel in Folge ohne Sieg und stehen mit 29 Punkten weiter auf dem Relegationsplatz.Vor 43.451 Zuschauern hatte Augsburg schon vor Spielbeginn Pech. Top-Stürmer Raul Bobadilla verletzte sich beim Aufwärmen an der Wade und musste durch Alfred Finnbogason ersetzt werden. Ohne Bobadilla war vom Angriffsspiel der Gäste nicht viel zu sehen, in der ersten Halbzeit hatten die Fuggerstädter nicht eine Torchance.Hertha agierte zwingender, benötigte aber für den ersten Treffer Glück. Nach einem missglückten Distanzschuss von Stocker hielt Brooks den Kopf rein und erzielte das 1:0. Beim 2:0 profitierte Stocker von einem gelungenen Zusammenspiel zwischen Vedad Ibisevic und Salomon Kalou - der Schweizer (37.) brauchte nur ins leere Tor einzuschieben.

Augsburgs in der Kritik stehender Coach Baum gestikulierte an der Seitenlinie zwar wild umher, doch seiner Mannschaft fiel nicht viel ein. Das Spiel nach vorne war viel zu einseitig, ging immer über die Außen, die die Hertha geschickt zustellte.Auch per Standardsituationen verbreiteten die Gäste kaum Gefahr. Augsburgs Keeper Marwin Hitz musste immer wieder eingreifen, um einen höheren Rückstand zu verhindern. Gegen Ibisevic rettete Hitz gleich mehrmals.

In der zweiten Halbzeit entwickelten die Gäste zunächst etwas mehr Angriffsdruck und konnten sich auf den Außen hin und wieder durchsetzen. Doch echte Chancen sprangen dabei nicht heraus. Hertha tat in der Folge nur noch das Nötigste und verwaltete die Führung.Der aufgerückte Peter Pekarik hätte im 153. Bundesligaspiel fast sein zweites Tor geschossen, vergab aber vom Strafraumeck. Marvin Plattenhardt (58.) zwang Hitz mit einem erneuten Freistoß zu einer Großtat.

In der 63. Minute kamen die Gäste zu ihrer ersten echten Chance. Finnbogason zog vom Fünfmeterraum knapp vorbei. Auch in der Folgezeit blieben die Berliner überlegen und waren dem nächsten Treffer deutlich näher als Augsburg.Bei den Berliner stachen Torschütze Brooks und der fleißige Per Skjelbred heraus, bei den Gästen gehörten Keeper Hitz und Abwehrspieler Kevin Danso zu den besseren Akteuren.

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