Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:HSV gewinnt zum ersten Mal

Nach dem Sieg in Darmstadt verlässt der Hamburger SV den letzten Platz in der Bundesliga. Eintracht Frankfurt verpasst in Augsburg den Sprung auf Platz drei.

Die Sonntagsspiele der Bundesliga

Im Siegerkreis machte Matthias Ostrzolek nach seinem Premierentor den Einpeitscher. Trainer Markus Gisdol klatschte begeistert in die Hände. Der Hamburger SV hat am 13. Spieltag den ersten Saisonsieg in der Fußball-Bundesliga geschafft und feierte diesen ausgelassen mit seinen Fans. Michael Gregoritsch (30. Minute) und Ostrzolek (90.) schossen die Hanseaten am Sonntag zum 2:0 (1:0)-Erfolg beim SV Darmstadt 98.

"Es ist auf jeden Fall wichig, dass wir gewonnen haben. Wir haben alles dafür gegeben. Wir haben das Spiel angenommen mit Herz und Leidenschaft. Uns ist ein Felsen vom Herz gefallen. Das war ein Zeichen, dass wir leben", sagte Gregoritsch. "Wir haben lange genug auf den ersten Sieg gewartet", sagte Ostrzolek. "Die nächsten drei Spiele sind noch enorm wichtig", fügte er nach seinem ersten Bundesliga-Tor bei Sky an.

17 400 Zuschauer am Böllenfalltor sahen am 13. Spieltag eine hektische Begegnung auf niedrigem Niveau. Für die "Lilien" war es bereits die fünfte Niederlage hintereinander. Chefcoach Norbert Meier konnte den Kritikern wenig entgegensetzen. In der Tabelle sind die Hanseaten als 17. nun bis auf einen Punkt an die Südhessen herangekommen. "Wir sind nicht zu klaren Torchancen gekommen. Wir haben uns viel vorgenommen, zumindest den HSV auf Abstand zu halten. Jetzt ist es unten ganz, ganz eng", sagte Darmstadts Peter Niemeyer.

Bei Darmstadt fehlte Änis Ben-Hatira. Der Mittelfeldspieler ist nach Vereinsangaben angeschlagen, war zuletzt aber in die Schlagzeilen geraten, weil er sich für die hochumstrittene islamische Organisation "Ansaar International" engagierte. Beim HSV stand der Ex-Darmstädter Christian Mathenia in einem "megabesonderen Spiel" zwischen den Pfosten.

Etwas überraschend fiel die Führung der Gäste: Filip Kostic zog eine scharfe Flanke nach innen, Gregoritsch köpfte aus kurzer Entfernung ein. Besser wurde die Partie dadurch allerdings nicht. Viele nicklige Zweikämpfe sorgten immer wieder für Unterbrechungen. Pech hatten die "Lilien", als Schiedsrichter Guido Winkmann Flügelflitzer Marcel Heller bei einem Konter fälschlicherweise wegen Abseits zurückpfiff (31.). Ostrzolek nutzte eine späte Chance für den HSV zum Endstand. Erstliga-Tauglichkeit konnte aber keine von beiden Mannschaften nachweisen.

Eintracht Frankfurt hat aufgrund einer zu wechselhaften Leistung den vierten Sieg in Folge verpasst. Der bislang so überraschend starke Fußball-Bundesligist musste sich beim FC Augsburg mit einem 1:1 (1:1) begnügen, ist aber seit nunmehr acht Pflichtspielen ungeschlagen. Die Hessen bleiben Fünfter, während sich Augsburg weiter im unteren Mittelfeld befindet.

Stürmer Branimir Hrgota (11.) hatte die Mannschaft mit seinem ersten Bundesligator für die Eintracht in Führung gebracht. Wenig später, nach knapp 20 Minuten, sangen die Frankfurter Fans bereits: "Europacup im nächsten Jahr." Dann aber kam Dong-Won Ji (34.) und glich mit einem sehenswerten Distanzschuss aus - zu dem Zeitpunkt wie aus dem Nichts.

Variabel, passsicher, dazu gut organisiert und mit der nötigen Robustheit im Zweikampf: Die Eintracht zeigte in der ersten halben Stunde das Repertoire einer Spitzenmannschaft. Der Ausgleich des FCA brachte die Eintracht dann etwas aus dem Tritt, der Gastgeber bekam Oberwasser und war plötzlich viel präsenter.

Nach dem Wechsel wurde das Spiel offener, ja es kippte phasenweise sogar. Augsburg versuchte nun, schneller umzuschalten und damit für Überraschungsmomente zu sorgen. Die Eintracht-Defensive bekam zunehmend Probleme mit der immer mutiger agierenden Mannschaft von Trainer Dirk Schuster. Von den personellen Sorgen in der Offensive war nun kaum noch etwas zu erkennen.

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dpa/SID/SZ/hum
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