Süddeutsche Zeitung

Bundesliga:Hoffenheim nimmt Kurs auf die Champions League

1899 Hoffenheim hat sich zumindest für einen Tag Tabellenplatz drei gesichert. Niklas Süle in seinem 100. Fußball-Bundesligaspiel mit einem Traumtor aus mehr als 25 Metern und Andrej Kramaric mit einem Doppelpack sorgten für den 3:1 (1:1)-Sieg der TSG bei Hertha BSC. Mit 48 Punkten bauten die nun seit sechs Partien unbezwungenen Hoffenheimer ihren Vorsprung auf den Fünften Berlin (40) deutlich aus.

Peter Pekarik brachte Hertha mit seinem ersten Bundesligator in Führung (32. Minute). Mit einem verwandelten Handelfmeter glich Andrej Kamaric (39.) aus, ehe Süle (76.) die klare Überlegenheit der Gäste in drei Punkte verwandelte. Kramaric legte noch seinen zweiten Treffer nach (86.). Die Herthaner, die erstmals seit Dezember des Vorjahres zu Hause verloren, musste nach der Gelb-Roten Karte für Maximilian Mittelstädt (58.) mehr als eine halbe Stunde in Unterzahl spielen.

Der 20 Jahre alte Profi bekam in der umkämpften Partie eine ungewollte Hauptrolle. Nach einigen Wacklern zu Beginn stabilisierte sich Mittelstädt, klärte einmal sogar kurz vor der eigenen Torlinie (8.). Später unterlief ihm ein ungeschicktes Handspiel, das zum Elfmeter und zum Hoffenheimer Ausgleich führte. Und schließlich wurde sein Einsteigen gegen Nadiem Amiri von Schiedsrichter Benjamin Brand mit einer harten zweiten Gelben Karte bestraft - Platzverweis.

Einen Tag nachdem die Berliner bekanntgaben, im Jahr 2025 in einer eigenen, reinen Fußball-Arena spielen zu wollen, sahen 42 401 Zuschauer im Olympiastadion einen guten Auftakt der Gäste. Doch erst zögerte Jeremy Toljan zu lange, dann parierte Berlins Keeper Rune Jarstein einen Schuss von Kramaric. Und nach einem Kopfball von 1899-Verteidiger Benjamin Hübner klärte Mittelstädt.

Sandro Wagner lässt sich den linken Zeigefinger einrenken

Die heimstarken Herthaner brauchten einige Zeit, um den eigenen Rhythmus zu finden. Verteidiger John Anthony Brooks hatte einen Infekt gerade noch auskuriert. Und Salomon Kalou war nach Muskelfaserriss erst in letzter Minute noch in die Startelf gerückt. Der Ivorer hätte die Gastgeber dann auch in Führung schießen können, als er vom neu in die Anfangsformation gerückten Alexander Esswein freigespielt wurde. Doch Kalous Schuss geriet aus zehn Metern zu unpräzise, so dass Oliver Baumann abwehren konnte (17.).

Besser machte es Pekarik eine Viertelstunde später. Eher zufällig kam der Defensivmann halbrechts im Strafraum an den Ball und schoss wuchtig in die rechte, untere Ecke. Es war das erste Tor des 30-Jährigen im 151. Bundesligaspiel. Lange hielt die Hertha-Führung jedoch nicht: Nach einem Handspiel von Mittelstädt im Strafraum verwandelte Kramaric den fälligen Elfmeter sicher zum 1:1.

Hoffenheims bester Torschütze Sandro Wagner sah sich an alter Wirkungsstätte gegen seinen Ex-Club über weite Strecken mit aufmerksamer Bewachung konfrontiert. Nach einem Zusammenstoß mit Hertha-Torjäger Vedad Ibisevic musste sich der 29-Jährige vor der Pause den Zeigefinger der linken Hand wieder einrenken lassen. Er machte aber weiter und hatte nach dem Seitenwechsel die erste Hoffenheimer Chance. Sein Kopfball nach einer Ecke war jedoch zu unplatziert (51.). Kurz darauf war Jarstein bei einem Schuss von Kerem Demirbay zur Stelle.

Wenig später sah Mittelstädt Gelb-Rot und 1899 erhöhte den Druck. Hertha hatte Glück, dass Kramaric in der 66. Minute nur die Latte und Demirbay kurz darauf den Posten traf (68.). Dann war es soweit: Süle, der schon im Hinspiel das entscheidende Tor erzielt hatte, traf mit einem harten Distanzschuss in den Winkel. Kurz vor Schluss sorgte Kramaric dann für die endgültige Entscheidung.

Bestens informiert mit SZ Plus – 4 Wochen kostenlos zur Probe lesen. Jetzt bestellen unter: www.sz.de/szplus-testen

URL:
www.sz.de/1.3446487
Copyright:
Süddeutsche Zeitung Digitale Medien GmbH / Süddeutsche Zeitung GmbH
Quelle:
SZ.de/dpa/chge
Jegliche Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exklusiv über Süddeutsche Zeitung Content. Bitte senden Sie Ihre Nutzungsanfrage an syndication@sueddeutsche.de.