Bundesliga:Hoffenheim gewinnt 2:0 gegen Hertha

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Hoffenheims Sebastian Rudy (l) und Herthas Suat Serdar kämpfen um den Ball. (Foto: Uwe Anspach/dpa)

Das war es mit dem Hauptstadt-Hoch: Die TSG Hoffenheim stoppt jäh den jüngsten Berliner Aufwärtstrend. Die Treffer liefern Kramaric und Rudy.

Mit dem Aufschwung bei Hertha BSC ist es schon wieder vorbei. Die Mannschaft von Trainer Pal Dardai unterlag am Freitagabend bei der TSG 1899 Hoffenheim ziemlich wehrlos mit 0:2 (0:2). Damit verpassten die Berliner den dritten Sieg in der Fußball-Bundesliga nacheinander. Vor nur 8127 Zuschauern in Sinsheim erzielte der kroatische WM-Zweite Kramaric seinen zweiten Saisontreffer (19. Minute), Sebastian Rudy erhöhte auf 2:0 (36.).

Die Kraichgauer überholten nach einer spielstarken Vorstellung in der Tabelle Hertha (11.) und verbesserten sich zumindest vorläufig auf Rang sieben. Mit ihrer enttäuschenden Darbietung verdarb die Hertha auch ihrem Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic, der am Samstag seinen 50. Geburtstag feiert, die Stimmung und Vorfreude.

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Das 200. Pflichtspiel von Hertha-Trainer Pal Dardai begann schwungvoll. Hoffenheims Angelo Stiller schoss knapp daneben (5.), zwei Minuten später rettete auf der Gegenseite TSG-Torwart Oliver Baumann stark gegen Marco Richter (7.). Der Kapitän der Hoffenheimer hatte unter der Woche sogar ein Sonderlob von seinem Trainer Sebastian Hoeneß bekommen. "Seit ich hier bin, ist Olli eine absolute Konstante, sowohl auf als auch neben dem Platz. Höchstes Bundesliga-Niveau!", hatte Hoeneß über seinen Torwart gesagt.

Dass er auch im Angriff über konstante Kräfte verfügt, unterstrich Kramaric. Ein Zuspiel von Robert Skov ließ Ihlas Bebou durch für den Kroaten, der aus kurzer Distanz den Führungstreffer erzielte. Das Tor verlieh den Gastgebern Sicherheit und verunsicherte die Berliner.

Kramaric (28.) und Skov (31.) hätten schon erhöhen können, doch es war Rudy, der völlig verdient auf 2:0 erhöhte. Der starke Däne Skov schoss an den Pfosten, Rudy verwertete den zurückprallenden Ball souverän und unhaltbar für den Berliner Keeper Alexander Schwolow. Skov vertrat den Nationalspieler David Raum, der wegen Problemen am Knöchel passen musste. Von der Tribüne blickte Bobic wenige Stunden vor seinem Geburtstag konsterniert auf die Szenerie auf dem Rasen.

Der Abend wurde noch übler für die Hertha

Nach dem Sieg im DFB-Pokal beim Viertligisten Preußen Münster fanden die Berliner kaum Mittel in der Offensive. Einen Freistoß von Richter parierte Baumann (44.). Dardai reagierte zur Pause auf die schwache Darbietung seiner Elf in den ersten 45 Minuten. Stevan Jovetic kam für Deyovaisio Zeefuik, Myziane Maolida für Vladimir Darida. Das Bild aber änderte sich zunächst nicht. Die Berliner taten sich schwer, die Kraichgauer spielten weiter munter nach vorne. Bebou zögerte im Strafraum zu lange und wurde schließlich abgeblockt (49.).

Auch die Einwechslung von Ishak Belfodil (61.) brachte nicht die erhofften Impulse. Der Ex-Hoffenheimer wurde mit Pfiffen begrüßt. Im Gegenteil: Der Abend wurde noch übler für die Hertha. Maolidas vermeintlicher Anschlusstreffer zählte korrekterweise wegen Abseits nicht (72.). Eine Minute später trat Hertha-Kapitän Dedryck Boyata mit der Sohle auf den Knöchel Stillers. Nach Videobeweis entschied Schiedsrichter Sven Jablonski (Bremen) auf Rot. Stiller musste vom Platz, für ihn kam der Österreicher Christoph Baumgartner nach überstandener Corona-Erkrankung. Bei den Berlinern musste der eingewechselte Maolida aus taktischen Gründen wieder raus (77.).

In Überzahl ließen sich die Gastgeber nicht mehr verunsichern. Skov verpasste mit einem feinen Schuss aus der Distanz das 3:0 (87.), der Sieg aber geriet an diesem Abend zu keinem Zeitpunkt in Gefahr.

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