Bundesliga:Für Hannover und den VfB wird's noch brenzliger

Hannover 96 - FC Schalke 04

Hannover 96 hat nun sechs Bundesliga-Spiele in Serie verloren.

(Foto: dpa)
  • Hannover 96 verliert im Bundesliga-Heimspiel 0:1 gegen Schalke 04.
  • Das Team von Trainer Thomas Doll ist Tabellenletzter und hat die jüngsten sechs Spiele verloren.
  • Eintracht Frankfurt steuert mit einem 3:0 gegen Stuttgart auf die Champions League zu.

Mit seinem 100. Sieg als Trainer von Schalke 04 hat Huub Stevens die Krise der Gelsenkirchener vorerst gestoppt. Nach nur einem Punkt aus den letzten sieben Spielen gelang Schalke im zweiten Spiel unter Stevens ein wichtiger 1:0 (1:0)-Sieg Hannover 96. Für die Niedersachsen rückt der Abstieg nach der sechsten Niederlage in Serie immer näher. Sie sind nun Letzter, mit 14 Punkten. Der VfB Stuttgart, der auf dem Relegationsplatz liegt, hat sechs Punkte mehr und spielt am Sonntagabend gegen Eintracht Frankfurt.

In einer über weite Strecken zerfahrenen Begegnung gelang Suat Serdar in der 39. Minute der Treffer des Tages. Der Mittelfeldspieler nutzte ein Abstimmungsproblem in der 96-Defensive und war mit einem Flachschuss erfolgreich. Dank des ersten Dreiers seit dem 2:1 gegen den VfL Wolfsburg am 20. Januar verbesserten sich die Gäste in der Tabelle vom 15. auf den 14. Platz.

Beiden Mannschaften merkte man von der ersten Minute die Verunsicherung durch die Misserfolge der vergangenen Wochen an. Strukturierte Aktionen waren selten, meistens ergaben sich Torchancen zufällig. So vergab bei Schalke Matija Nastasic (12.) eine gute Kopfballmöglichkeit, in der 35. Minute endete ein Alleingang von Kapitän Benjamin Stambouli mit einer starken Aktion von 96-Torhüter Michael Esser. Dessen Gegenüber Alexander Nübel zeichnete sich bei einem strammen Schuss von Hendrik Weydandt (19.) aus, acht Minuten später verzog Genki Haraguchi für Hannover knapp. Ansonsten beherrschten die Abwehrspieler das Geschehen auf dem Spielfeld und ließen wenig zu.

Hannovers Trainer Thomas Doll musste auf den angeschlagenen brasilianischen Stoßstürmer Jonathas verzichten, zumindest in den ersten 45 Minuten eine klare Schwächung seines Teams. Den Gastgebern fehlte es an Durchschlagskraft, bei sich anbahnenden Abschlüssen war Hannover viel zu hektisch. Der Coach erkannte diese Defizite und ersetzte in der Halbzeitpause Oliver Sorg durch den offensiver ausgerichteten Florent Muslija.

Eine Maßnahme, die zumindest kurzzeitig Wirkung zeigte, Hannover wirkte mutiger, strahlten aber weiterhin zu wenig Torgefahr aus. In der 75. Minute allerdings hatte Muslija Pech, als er mit einem Distanzschuss nur das Lattenkreuz traf. Wenig später parierte Nübel stark gegen Nicolai Müller. Die Gäste verwalteten in dieser Phase nur das Ergebnis, was Stevens überhaupt nicht gefiel. Der Niederländer scheuchte seine oft sehr tief stehenden Akteure mit unmissverständlicher Gestik ein ums andere Mal in die gegnerische Hälfte.

Stuttgarts Quälgeist ist ein ehemaliger VfB-Profi

Eintracht Frankfurt hat seine Ambitionen auf die erstmalige Champions-League-Teilnahme dank Doppeltorschütze Filip Kostic untermauert und die Abstiegssorgen des VfB Stuttgart weiter vergrößert. Der deutsche Fußball-Pokalsieger schaffte mit einem 3:0 (1:0) zum Abschluss des 27. Bundesliga-Spieltags den Sprung auf Tabellenplatz vier. Für die Schwaben, die nach nur einem Sieg aus den vergangenen zwölf Liga-Spielen weiter auf dem Relegationsplatz 16 stehen, wird die Situation immer brenzliger.

Matchwinner für die Eintracht war Kostic, der die ersten beiden Tore in einer selten hochklassigen Partie (45./64. Minute) erzielte. Torjäger Luka Jovic setzte mit seinem 16. Saisontor vor 51 500 Zuschauern im ausverkauften Frankfurter Stadion den Schlusspunkt. Für Stuttgart steht damit in der kommenden Woche ein wegweisendes Heimspiel gegen den 1. FC Nürnberg an. Die lange Zeit abgeschlagenen Franken könnten nach dem 3:0 gegen Augsburg mit einem weiteren Dreier im direkten Abstiegsduell bis auf einen Punkt an den VfB heranrücken. Die 2019 noch immer ungeschlagene Eintracht darf hingegen nicht nur von der Königsklasse träumen, sondern hat nach dem nächsten Sieg bereits sieben Zähler Vorsprung auf Rang sieben.

Nach der Niederlage des Tabellen-Rivalen Borussia Mönchengladbach (1:3 bei Fortuna Düsseldorf) setzte Frankfurts Trainer Adi Hütter mit der Aufstellung ein deutliches Zeichen für eine offensive Ausrichtung. Der Österreicher bot erstmals seit Ende Februar wieder das Sturmtrio Sebastien Haller (14 Tore), Jovic und Ante Rebic (8) auf. Tatsächlich hatte der letzte deutsche Europa-Starter gleich die erste Chance: Nach einer Balleroberung ging es ganz schnell, Jovic tauchte nach einem starken Dribbling frei vor Ron-Robert Zieler auf, verzog aber knapp (3.).

Doch das Team von Trainer Markus Weinzierl sah nicht aus wie ein Abstiegskandidat, sondern beackerte die Eintracht in der ersten halben Stunde auf Augenhöhe. Mit etwas Glück hätte der VfB sogar selbst früh in Führung gehen können. Verteidiger Marc Oliver Kempf (7.) köpfte nach einer Ecke mit Wucht an die Latte, kurze Zeit später scheiterte Steven Zuber mit einem zu laschen Abschluss am deutschen WM-Teilnehmer Kevin Trapp.

Die Eintracht hatte gegen die mutig und offensiv auftretenden Gäste zwar ihre Räume, konnte diese aber lange nicht richtig nutzen. Mehrere Male vertändelten Haller, Jovic und Kostic aussichtsreiche Konterchancen mit unkonzentrierten und fahrigen Zuspielen. Dann schlug das serbische Duo zu: Ein Schuss von Jovic wurde abgeblockt, doch den zweiten Versuch verwandelte Kostic aus spitzem Winkel mit Wucht ins Tor. Zieler sah dabei nicht glücklich aus.

Nach der Pause bot sich ein ähnliches Bild. Stuttgart agierte kämpferisch und wehrte sich gegen die drohende Niederlage, Frankfurt konnte die sich bietenden Räume zunächst nicht nutzen. Bis Rebic sehenswert auf Kostic spielte und dieser mit seinem fünften Saisontor alles klar machte. Kurz vor Schluss kam auch noch Jovic zu seinem Tor.

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