Sandro Wagner hat manchmal etwas von einem Krieger, der sich immun gegen Schmerzen in jeden Kampf wirft. So auch, als er mehr Gehalt für Profi-Fußballer forderte. Dem Stürmer von Darmstadt 98 muss bewusst gewesen sein, dass die Öffentlichkeit ihn dafür geißeln würde. Egal, Wagner forderte furchtlos. Das Hessen-Derby gegen Eintracht Frankfurt kam für ihn gerade recht. Beim Stand von 1:0 hatte der 28-Jährige die Chance, den Frankfurtern per Strafstoß vorzeitig die Hoffnungen zu nehmen (Frankfurts Vorstandschef Heribert Bruchhagen: "Mir hätte jede Fantasie gefehlt, wie wir das noch drehen wollen, wenn er das 2:0 gemacht hätte").
Doch den Elfmeter schoss Wagner, wie ein Krieger, der die falschen Waffen eingepackt hat. Er brachte ein Messer zu einer Schießerei, schoss mit Wattebäuschen auf Spatzen, sein Kullerbällchen landete in den Armen von Frankfurts Torhüter Lukas Hradecky. Dieser vergebene Strafstoß dürfte sogar Wagner wehgetan haben, Darmstadt verlor 1:2.
(tbr)