Bundesliga:Bielefeld siegt in Unterzahl bei Leipzig

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Janni Serra feiert das 1:0 gegen Leipzig. (Foto: Getty Images)

Der Arminia gelingt ein überraschender Sieg, Frankfurt entscheidet ein intensives Spiel für sich, Union beendet sein herausragendes Jahr angemessen. Das Wichtigste zum Spieltag.

Von Tim Brack, Barbara Klimke und Martin Schneider

Eintracht Frankfurt - FSV Mainz 05 1:0 (1:0), Tor: 1:0 Lindström (35.)

"Viele Tore", prophezeite Oliver Glasner vor dem Spiel, und der Eintracht-Trainer hätte am Ende Recht behalten, wenn er einfach nur ein gutes Spiel vorhergesagt hätte. Denn das war das Match zwischen zwei der gerade formstärksten Bundesliga-Teams. Frankfurt übernahm die Initiative, Mainz hielt gewohnt stark dagegen und es war dann ein wunderschöner Konter, der das Spiel Richtung Frankfurt kippen ließ. Makoto Hasebe, bald 38 Jahre alt, fing den Ball ab, spielte schnell auf Sebastian Rode, der spielte wieder schnell steil und am Ende schob Jesper Lindström ein - Mainz verlor beide Zweikämpfe auf dem Weg zum Tor.

Das Match bot auch danach manchen Höhepunkt, etwa einen Zirkelschuss von Ajdin Hrustić über Robin Zentner hinweg an die Latte, dazu gute Mainzer Chancen, die meist an einem guten Kevin Trapp scheiterten. Unterm Strich ist das Ergebnis ein deutliches Zeichen für die positive Entwicklung, die die SGE unter Glasner in den vergangenen Wochen genommen hat.

RB Leipzig - Arminia Bielefeld 0:2 (0:0), Tore: 0:1 Serra (57.), 0:2 Okugawa (75.)

Natürlich hat Domenico Tedesco sich das anders vorgestellt. Komplett anders. Es begann damit, dass der Leipziger Trainer nach sieben Minuten Emil Forsberg auswechseln musste - der defensivere Tyler Adams kam ins Spiel. RB probierte dann, die Bielefelder Abwehr mit gepflegtem Ballbesitz auseinander zu kombinieren, was nicht gelang.

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Nach einer sehr zähen ersten Halbzeit überschlugen sich dann die Ereignisse: Erst vollendete Janni Serra einen Bielefelder Konter zur Führung, dann flog Arminia-Stürmer Fabian Klos vom Platz, weil er Willi Orban mit offener Sohle auf das Bein gestiegen war- und in Überzahl verdaddelte RB bei einem zu ambitionierten Spielaufbau von der eigenen Eckfahne aus den Ball und kassierte das 0:2 durch Masaya Okugawa.

Für Arminia ein wichtiger wie unerwarteter Sieg im Abstiegskampf, für Tedesco der erste echte Dämpfer. "Wir hätten dieses Spiel gewinnen müssen, in unserer Situation ist es natürlich extrem enttäuschend", sagte RB-Torwart Peter Gulacsi nach dem Spiel.

SpVgg Greuther Fürth - FC Augsburg 0:0 (0:0)

Die Aufgabe war doppelt schwer. Denn die SpVgg Greuther Fürth sah sich wieder einmal zwei Kontrahenten gegenüber. Zum einen stand da der sehr reale FC Augsburg auf dem Rasen, zum anderen das Gespenst aus der Bundesliga-Vergangenheit: Eine weitere Niederlage, und Fürth würde einen unrühmlichen Rekord von Tasmania einstellen; nur ein Sieg und ein Remis bei 15 Niederlagen hatten die Berliner in der Hinrunde 1965/66 bewerkstelligen können.

Für Zahlen interessiert sich Fürths Coach Stefan Leitl allerdings herzlich wenig - sieht man mal von der Formation ab. Er holte Hrgota und Nielsen in die Startelf zurück und ließ zumindest zu Beginn ein erfrischend angriffslustiges 4-3-3 spielen. Und tatsächlich hatte Fürth bis zur Halbzeitpause auch nur wenige brenzlige Situation zu überstehen, etwa als Augsburgs Reece Oxford nach einer Ecke (17.) in der Mitte knapp am Kasten vorbeizog. Fünf Minuten später kam Fürths Offensivkraft Timothy Tillmann aus acht Metern frei zum Schuss, aber Augsburgs Niklas Dorsch hielt rettend den Fuß dazwischen.

Warum im Augsburger Tornetz zur Halbzeitpause ein Loch klaffte, das geflickt werden musste, erschloss sich nicht sofort - war ja kein Bällchen reingegangen. Womöglich war das Gespenst verantwortlich dafür. Augsburg erhöhte nun die Taktzahl, mit Chancen für Andre Hahn nach einer Flanke von Jago in den Fünfmeterraum, was Keeper Burchert zu einem tollen Reflex zwang (48.), später durch den eingewechselten Ruben Vargas (67.). Aber Fürth fand trotz aller Offensivbemühungen keinen Weg in den Kasten, so blieb es beim 0:0. Ein heroischer Doppelerfolg für die geplagten Fürther: Augsburg einen Punkt abgetrotzt. Und das Tasmania-Gespenst geschlagen.

VfL Bochum - 1. FC Union Berlin 0:1 (0:1), Tor: 0:1 Kruse (16.)

Janni Serra mit dem 1:0. (Foto: Ronny Hartmann/AFP)

Es kommt im Fußball ja nicht so oft vor, dass beide Teams zufrieden sein können. Aber Union Berlin komplettierte die sehr gute Hinrunde mit einem Sieg beim VfL Bochum, die ebenfalls eine sehr gute Hinrunde feiern können. Wie der Sieg zustande kam? Max Kruse hatte früh im Spiel einen seiner Max-Kruse-Momente, als er nach einer Kopfballablage per Dropkick das 1:0 traumhaft mit der ersten Chance erzielte.

Danach musste Union nichts mehr für das Spiel machen, verschleppte manchen Angriff gar aktiv, Bochum hatte mit der eisernen Vereidigung große Probleme - und so lief sich das Spiel lange Zeit tot. Konstantinos Stafylidis probierte es dann mal unorthodox für den VfL mit einem Fernschuss, kurz darauf tat es ihm Elvis Rexhbecaj aus kürzerer Distanz nach und die beiden größten Chance auf den Ausgleich hatte dann Milos Pantovic, der nach Rexhbecajs Versuch den Nachschuss eigentlich treffen muss und in der 80. Minute den Ball an die Unterkante der Querlatte jagte. Aber wie gesagt: Beide Teams können sehr zufrieden mit sich sein.

Max Kruse erzielt das 1:0 für Union. (Foto: Lars Baron/Getty)
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