Bundesliga:Gladbach jubelt über einen späten Elfmeter

Borussia Moenchengladbach v Hannover 96 - Bundesliga

Gladbach jubelt über den späten Siegtreffer.

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Hannover 96 ist besiegt. Nach sechs Spielen ohne Niederlage seit der Rückkehr in die Fußball-Bundesliga verlor der Aufsteiger am Samstag 1:2 (0:0) bei Borussia Mönchengladbach. Zwölf Punkte aus sieben Spielen sind dennoch eine gute Ausbeute.Gladbach rückte dank Siegtorschütze Thorgan Hazard (90.+4/Foulelfmeter nach Videobeweis) bis auf einen Punkt an 96 heran. Matthias Ginter (67.) hatte die Borussia in Führung gebracht, Martin Harnik für die Gäste ausgeglichen (71.)

.Gladbachs Trainer Dieter Hecking hatte am Samstagnachmittag eine Sorge weniger: Stammtorhüter Yann Sommer kehrte nach überstandenen Kniebeschwerden für Ersatzmann Tobias Sippel zwischen die Pfosten zurück und war ein sicherer Rückhalt. Überraschend spielte zudem Mickael Cuisance auf der Doppelsechs neben Weltmeister Christoph Kramer erstmals in dieser Saison von Beginn an.

Sonderlich viel Schwung brachten die Gastgeber aber nicht ins Spiel. Hannover verteidigte mit einer Fünferreihe kompakt und hatte anfangs noch den etwas flüssigeren Aufbau, doch Torchancen ergaben sich auf beiden Seiten höchstens aus Einzelaktionen (Cuisance, 22.).Der Anpfiff hatte sich um zehn Minuten verzögert, weil der 96-Bus im Stau feststeckte.

Die 50.542 Zuschauer hätten nichts verpasst, wären sie eine weitere halbe Stunde später in den Borussia-Park gekommen: Die Gladbacher hatten erst nach der 30. Minute Ideen, 96 in Verlegenheit zu bringen. Fabian Johnson hätte nach einer Ecke aus dem Gewühl heraus treffen können (36.), kurz darauf jubelte Lars Stindl schon, doch der Ball war von der Stange hinterm Tor gegen das Netz geprallt (38.). Hannover dagegen brachte seine durchaus gefälligen Konter - zumeist über Harnik - nicht zu Ende. Somit stand es im siebten Ligaspiel der 96er nach dem Aufstieg zum siebten Mal zur Halbzeit 0:0.

Nach der Pause begann Hannover stärker, spielte sich auch gut in Richtung Gladbacher Grundlinie, aber weder Flanken noch Eckbälle kamen an. Nun konterte Gladbach über Thorgan Hazard, mit dessen Schuss 96-Torhüter Philipp Tschauner Probleme hatte (53.). Ansonsten blieb die Borussia erstaunlich bieder und ideenarm. Stindls Schuss nach vielversprechendem Angriff verkümmerte (63.). In turbulenten fünf Minuten schenkte Gladbach die Führung schnell wieder her und hatte später bei einem Lattentreffer von Harnik auch noch großes Glück.

Schmidt holt einen Punkt gegen Mainz

Martin Schmidt hat gegen seinen Ex-Verein den ersten Sieg als Trainer des VfL Wolfsburg verpasst. Der neue Coach des niedersächsischen Fußball-Bundesligisten erlebte am Samstag ein 1:1 (0:0) gegen den FSV Mainz 05. Der 50 Jahre alte Nachfolger von Andries Jonker bleibt damit nach drei Partien ungeschlagen, aber auch ohne Sieg. Die Wolfsburger kamen vor 24 352 Zuschauern dank des Tores von Josuha Guilavogui (55.) zu einem Zähler. Für Mainz traf Yoshinori Muto (74.) zum Ausgleich und sorgte für den ersten Auswärtspunkt der Saison.

Schmidt sah, wie sein vor zwei Wochen übernommenes Team weiterhin große Probleme offenbarte. Der VfL zeigte - wie der Gast - eine Partie auf schwachem Bundesliga-Niveau. Gegen Schmidts ehemalige Mannschaft konnten sich die Wolfsburger in der Offensive viel zu selten durchsetzen. Ärgern musste der Coach sich zudem über die Gelb-Rote Karte für Paul-Georges Ntep in der Nachspielzeit.Der Trainer war offensichtlich nicht zufrieden mit der Leistung. Er sprang öfter auf, lief gestikulierend durch die Coaching-Zone. Doch die Zeichen des Coaches konnten seinen Spieler nicht deuten oder nur unzureichend umsetzen.

Der an der Seitenlinie ebenfalls aktive Schmidt-Nachfolger Sandro Schwarz erlebte seine Mannschaft zumindest in der ersten Halbzeit etwas besser, ehe sie nach dem Wechsel abbaute. Bei der besten Mainzer Chance vor dem späten Ausgleich rettete VfL-Tormann Koen Casteels gegen Muto (25.), der nach feinem Pass von Fabian Frei allein vor dem Tor auftauchte.

Der ehemalige Mainzer Yunus Mali zeigte gegen seine ehemaligen Kollegen wie die meisten Wolfsburger eine enttäuschende Vorstellung. Als linker Mittelfeldspieler agierte der türkische Nationalspieler ohne Durchsetzungskraft und sorgte nur bei einem technischen schwierigen Schuss bei Wolfsburgs einziger Chance der ersten Halbzeit (39.) für etwas Gefahr.Das mangelnde Durchsetzungsvermögen galt allerdings für das gesamte VfL-Mittellfeld, in dem Jakub Blaszczykowski für den erkranktem Maximilian Arnold spielte. Daniel Didavi auf der Zehner-Position konnte das Spiel nicht gestalten und ging unter.

Dafür zirkelte Didavi zehn Minuten nach der Pause immerhin eine Ecke so in den Strafraum, dass Guilavogui den Ball per Kopf ins Netz befördern konnte. Die bis dahin sichere Mainzer Abwehr war unaufmerksam und wurde sofort bestraft.Die VfL-Defensive, von Schmidt von einer Dreier- auf Viererkette umgestellt, wirkte lange einigermaßen sicher. Doch gegen die mäßig gefährlichen Mainzer sah die Abwehr schlecht aus, als Muto eine Flanke von Levin Öztunali zum Ausgleich einköpfte. Es war der erste Mainzer Auswärtstreffer der Saison.

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