Bundesliga:Gladbach rutscht immer tiefer

Bundesliga: Zum Weggucken: Gladbach verliert auch gegen Frankfurt.

Zum Weggucken: Gladbach verliert auch gegen Frankfurt.

(Foto: Alex Grimm/Getty Images)

Die Borussia kassiert beim 2:3 gegen Frankfurt die vierte Bundesliga-Niederlage in Serie. Das Siegtor der Eintracht fällt auf kuriose Weise.

Adi Hütter stapfte nach dem Schlusspfiff mit hängenden Schultern über den Rasen, der Trainer tröstete seine auf dem Boden kauernden Spieler. Die Alarmglocken bei Borussia Mönchengladbach schrillen nach der bitteren 2:3 (1:1)-Niederlage gegen Eintracht Frankfurt lauter denn je - und die "Hütter-raus"-Rufe der Eintracht-Fans in Richtung ihres Ex-Trainers schmerzten zusätzlich.

Mittelfeldspieler Christoph Kramer sah zwar "einen Schritt in die richtige Richtung" in der ersten Halbzeit, stellt sich aber auf eine ungemütliche Weihnachtszeit inklusive Abstiegskampf ein. "Uns ist einfach die Selbstverständlichkeit abhanden gekommen. Diese Situation haben wir uns selber eingebrockt", sagte Kramer über sein Team, das die letzten vier Spiele verlor und dabei 17 Gegentore schlucken musste.

Rafael Borre (45.), Jesper Lindström (50.) und Daichi Kamada (55.) trafen die Fohlen mitten ins Herz, die nach der Gelb-Roten Karte gegen Frankfurts Tuta (70.) offensiv alles versuchten, aber glücklos blieben. "Der Treffer direkt nach der Pause führt in unserer Situation natürlich sofort zu Verunsicherung", sagte Nationalspieler Matthias Ginter. Insgesamt enttäuschten die Gladbacher nach der Führung durch Florian Neuhaus (6.) und dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Ramy Bensebaini (54., Foulelfmeter).

"Wir wollen zeigen, dass wir da unten nichts verloren haben", hatte Hütter kurz vor dem Anstoß gesagt. Das gelang vor 10.028 Zuschauern zunächst auch, weil nach nervösem Beginn gleich der erste gute Angriff saß. Eingeleitet von den 18-jährigen Luca Netz und Joe Scally kam Neuhaus am Strafraum frei zum Abschluss, sein Rechtsschuss aus 14 Metern schlug unhaltbar im linken Eck ein.

Adi Hütter enorm unter Druck in Mönchengladbach

Hütter, der drei Jahre lang als Trainer in Frankfurt tätig war und nun erstmals auf seinen Ex-Klub traf, musste sich zu Beginn des Spiels Pfiffe und Gesänge ("Hütter raus") der Eintracht-Fans gefallen lassen. Auf dem Rasen gab derweil weiter die Fohlenelf den Ton an, auch wenn die Verunsicherung aus zuvor drei Spielen mit 14 Gegentoren zu spüren war. Die Borussia mied aber das Risiko und wurde kurz vor der Pause nach einem unnötigen Ballverlust von Denis Zakaria bestraft.

Lindström bediente Borre, der am Fünfmeterraum unbedrängt zum 1:1-Pausenstand einschieben durfte. Einziger Trost für die Borussia: Beim vorherigen Heimspiel gegen Freiburg hatte es da schon 0:6 gestanden. Nach der Pause wurde es dann turbulent. Erst durfte Lindström ähnlich frei wie zuvor Borre aus kurzer Distanz zum 2:1 einschieben, ehe Danny da Costa fast im Gegenzug Kone zu Fall brachte und Bensebaini den fälligen Elfmeter zum Ausgleich verwandelte.

Wiederum nur eine Minute später schlief Borussias Abwehr erneut, Kamada traf mit links. Bei den Gladbachern war nun die Verunsicherung wieder voll da, Frankfurt hatte beinahe im Minutentakt Chancen, bei der besten traf Lindström den Außenpfosten (60.). Nach der Gelb-Roten Karte gegen Frankfurts Tuta entwickelte sich eine hitzige Schlussphase, inklusive Gladbacher Chancenwucher.

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