Mit einem couragierten Auftritt und dem überragenden Mittelstürmer Tim Kleindienst hat Borussia Mönchengladbach den Anschluss an die Europapokalplätze hergestellt. Das Team von Trainer Gerardo Seoane gewann zum Abschluss des 9. Spieltags in der Fußball-Bundesliga 4:1 (3:0) gegen Bremen und fügte dem SV Werder die erste Auswärtsniederlage der Saison zu. Er sei „sehr, sehr glücklich“, sagte Nationalspieler Kleindienst, der an allen Gladbacher Treffern beteiligt war: „Das ist das, was auch unser Anspruch zu Hause sein sollte.“
Für die Gladbacher war es nach ihrem enttäuschenden Pokalauftritt in Frankfurt der dritte Heimsieg nacheinander. Sie überholten mit 13 Punkten die Bremer in der Tabelle. Vor 50 000 Zuschauern erzielten Alassane Plea (11. Minute), Marco Friedl (12./Eigentor), Franck Honorat (45.) und Kevin Stöger (67.) die Treffer. Die Bremer enttäuschten vor allem in der ersten Halbzeit und kamen durch Keke Topp (75.) zum einzigen Treffer. In der 82. Minute sah Mitchell Weiser zudem die Gelb-Rote Karte. „Wir haben es von vorne bis hinten katastrophal gemacht“, sagte Werder-Stürmer Marvin Ducksch.
Gladbachs Trainer Seoane hatte das Team auf drei Positionen verändert; seine Mannschaft erzielte mit einem frühen Doppelschlag die schnelle 2:0-Führung. Beide Male profitierte die Borussia von individuellen Fehlern im Bremer Team: Nach einem kapitalen Fehlpass von Senne Lynen reagierte Kleindienst am schnellsten, passte den Ball nach innen, und Pleas Torschuss wurde noch von Leonardo Bittencourt unhaltbar zum 1:0 abgefälscht. Mit der nächsten Angriffswelle, die mit einem Fehlpass von Werder-Keeper Michael Zetterer eingeleitet wurde, brachte Franck Honorat den Ball in den Strafraum. Im Zweikampf mit Kleindienst unterlief Verteidiger Friedl dann ein Eigentor.
Kleindienst hatte in der 20. und 29. Minute zwei weitere gute Chancen. Mit einem Sololauf und nach exzellentem Pass von ihm gelang Honorat das 3:0. Einen der Gladbacher Konter vollende der eingewechselte Stöger zum 4:0, ehe Bremen der Anschlusstreffer gelang.
Mainzer Bluff ohne Wirkung
Im zweiten Sonntagsspiel verpasste der SC Freiburg den Sprung auf Tabellenplatz Platz drei der Bundesliga: Das Team kam am Sonntag nicht über ein 0:0 gegen den FSV Mainz 05 hinaus und bleibt Sechster. Es war das erste Unentschieden für den Sport-Club unter der Leitung von Trainer Julian Schuster, die Mainzer hingegen bleiben auswärts weiter ungeschlagen. Beide Teams verstrickten sich in Zweikämpfe, Torchancen bekamen die 34 400 Zuschauer kaum zu sehen.
Trainer Bo Henriksen überraschte mit seiner Aufstellung. In der Pressekonferenz hatte er noch erklärt, dass Nationalangreifer Jonathan Burkardt wegen einer Muskelverletzung nicht zur Verfügung stehe, das Risiko eines längerfristigen Ausfalls sei zu groß. Offenbar ein Bluff, wie sich bei der Bekanntgabe der Startelf herausstellte. Burkardt stürmte und erzwang nach elf Minuten die erste Ecke für Mainz, die jedoch keine große Gefahr brachte.
Insgesamt waren die Freiburger das etwas zielstrebigere Team. Nach einer halben Stunde konterten sie im eigenen Stadion. Eren Dinkci legte den Ball auf Junior Adamu, der frei stehend an Torwart Zentner scheiterte – es war die beste Möglichkeit des Abends. Bei den Mainzern, die am Samstag Borussia Dortmund empfangen, blieb Burkardt dann in der Kabine. Für ihn stürmte nach dem Seitenwechsel Armindo Sieb. Freiburgs Mittelfeldspieler Patrick Osterhage lieferte die treffende Analyse: „Alles in allem: Das 0:0 passt zum Spiel.“