Bundesliga:Dämpfer für Köln - Frankfurt gewinnt in Freiburg

FSV Mainz 05 - 1. FC Köln

Verletzt vom Platz: Kölns Anthony Modeste.

(Foto: dpa)

Köln rettet zwar ein Unentschieden in Mainz, verliert aber Stürmer Anthony Modeste. Die Eintracht schafft einen wichtigen Auswärtssieg,

Einen Punkt gerettet, aber die Lebensversicherung verloren: Beim 1. FC Köln ist die Anfangseuphorie in der Fußball-Bundesliga allmählich verflogen. Die Mannschaft von Trainer Steffen Baumgart kam beim FSV Mainz 05 nicht über ein 1:1 (0:1) hinaus, wartet seit fünf Ligaspielen auf einen Sieg - und muss zudem den Ausfall von Torjäger Anthony Modeste verdauen.

Salih Özcan (47.) traf für den FC, der einen guten Eindruck hinterließ, insgesamt aber deutlich zu viele Chancen vergab. Die Mainzer dagegen blieben zwar im fünften Pflichtspiel nacheinander ungeschlagen, verpassten aber trotz eines Treffers des erneut auffälligen U21-Europameisters Jonathan Burkardt (41.) den Sprung auf einen Europacup-Platz.

Vor 25.500 Fans entwickelte sich von Beginn an das erwartet intensive Spiel ohne Verschnaufpausen. Beide Teams attackierten, suchten blitzschnell den Weg nach vorne und kamen schon zu Beginn immer wieder zu gefährlichen Situationen. Je länger der erste Durchgang dauerte, desto stärker wurde der FC: Ondrej Duda (20.), FSV-Leihgabe Luca Kilian (30.) und der unauffällige Modeste (35.) scheiterten aber. Baumgart, bei einstelligen Temperaturen diesmal mit einer ärmellosen Weste über dem Poloshirt, konnte durchaus zufrieden sein, die Kölner ließen aber zu viel liegen - und wurden dafür eiskalt von den Mainzern bestraft. Der seit Wochen starke Burkardt nutzte seine Schnelligkeit und schob den Ball abgefälscht von Kilian ins Tor.

Zu allem Überfluss für die Kölner humpelte Modeste nur kurz darauf nach einem Zweikampf mit Stefan Bell verletzt in die Kabine. Baumgart und Co. forderten für das Foulspiel an ihrem Angreifer die Rote Karte wegen einer Notbremse, Schiedsrichter Deniz Aytekin beließ es aber bei Gelb für den Mainzer Abwehrchef. Baumgart fand in der Halbzeit jedoch offenbar die richtigen Worte. Die Kölner knüpften da an, wo sie nach dem Rückstand aufgehört hatten - mit Erfolg. Özcan sorgte für die schnelle Antwort und köpfte nach einem Freistoß von Mark Uth ein. Der Ausgleich verlieh den Kölner weiteren Schwung. Mainz fand dagegen kaum noch den Weg vor das Tor.

In der Schlussphase blieb die Partie intensiv mit vielen Zweikämpfen im Mittelfeld - und Emotionen an der Seitenlinie. Nach einem Duell im Mainzer Strafraum geriet Svensson mit dem Kölner Co-Trainer Kevin McKenna aneinander, auch Baumgart war in das Wortgefecht involviert.

Sport-Club Freiburg v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Tor für Frankfurt, Freiburgs Torwart Mark Flekken schaut nur hinterher.

(Foto: Getty Images)

Frankfurt gewinnt verdient in Freiburg

Eintracht Frankfurt hat dagegen den dritten Pflichtspielsieg in Serie gefeiert und den Vorsprung auf die Abstiegszone der Fußball-Bundesliga dadurch weiter vergrößert. Die Hessen gewannen beim SC Freiburg am Sonntag mit 2:0 (2:0) und liegen nun schon fünf Punkte vor dem Relegationsrang. Jesper Lindström (34. Minute) und Filip Kostic (43.) erzielten vor 32 500 Zuschauern im Europa-Park Stadion die Tore für die Gäste. Die Freiburger kassierten zwei Wochen nach dem 1:2 beim FC Bayern München ihre zweite Saisonniederlage. In der Tabelle bleiben sie Dritter, liegen nun aber fünf Zähler hinter dem Zweitplatzierten Borussia Dortmund.

Beide Teams begannen flott und störten den Gegner früh in dessen Hälfte. Ein übler Fehlpass von Freiburgs Woo-yeong Jeong blieb ohne Folgen (10.), kurz später prüfte der emsige Lindström SC-Keeper Mark Flekken aus spitzem Winkel (11.). Die Gastgeber brauchten eine gute Viertelstunde, ehe sie richtige Torgefahr erzeugten - dann aber zweimal in wenigen Minuten. Erst war Frankfurts Torhüter Kevin Trapp bei einem Flachschuss von Lucas Höler gefordert (19.), dann bei einer Flanke von Vincenzo Grifo, die länger und länger geworden war (25.).

Die Eintracht brauchte durchaus etwas Glück, um in der bis dahin ausgeglichenen Partie in Führung zu gehen. Vor dem 1:0 durch Lindström, dem ersten Pflichtspieltor des Neuzugangs im Trikot der Hessen, spitzelte Gegenspieler Lukas Kübler dem Dänen den Ball unfreiwillig in den Lauf. Beim 2:0 durch Kostic flog ein Freistoß des Serben aus dem rechten Halbfeld über alle Spieler im Strafraum hinweg, prallte auf dem Boden auf und dann vom linken Innenpfosten ins Netz.

Zur zweiten Halbzeit stellte Freiburgs Trainer Christian Streich sein System und hinten von Dreier- auf Viererkette um. U21-Nationalstürmer Kevin Schade kam für Verteidiger Nico Schlotterbeck, dessen Einsatz wegen muskulärer Probleme im Vorfeld fraglich gewesen war. Und Schade war direkt in der Partie: Erst holte der 19-Jährige zwei Freistöße heraus, von denen Nicolas Höfler einen an den Pfosten köpfte (51.). Dann vergab er selbst eine gute Chance zum Anschlusstreffer (55.).

Es ging flott weiter. Ein Schuss von Grifo wurde von den Frankfurtern gerade noch von der Linie gekratzt (56.), für die Eintracht ließen Lindström (57.) und Daichi Kamada (58.) gute Gelegenheiten aus. Die Freiburger zeigten auch in der Schlussphase große Moral, verpassten durch die Niederlage letztlich aber die Einstellung eines neun Jahre alten Vereinsrekords: Zehn Bundesliga-Heimspiele ohne Niederlage in Serie haben sie bislang nur 2012 geschafft.

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