Alles hatte ziemlich komisch gewirkt: Der Bundesligist Fortuna Düsseldorf verschickt eine Mail mit der Betreffzeile "Fortuna bedauert Entscheidung von Friedhelm Funkel". Funkel wiederum weint, als die Fortuna entscheidet, dass man sich zum Saisonende trennt. Jetzt kommt heraus: Es hat sich - angeblich - bloß um verpropfte Verhandlungen zweier "Dickköpfe" gehandelt. Der Fußball-Bundesligist und die 65 Jahre alte Trainer-Ikone trennen sich womöglich doch nicht - jedenfalls noch nicht zwingend im kommenden Sommer.
In einer gemeinsamen Pressemitteilung erklärten Funkel und Fortunas Vorstandsvorsitzender Robert Schäfer am Samstag: "Wir haben uns noch einmal zusammengesetzt, um in Ruhe über alles zu reden, dabei ist uns bewusst geworden, dass zwei Dickköpfe zu sehr auf Ihren Positionen beharrt haben. Das war ein Fehler. Im Interesse von Fortuna Düsseldorf werden wir gemeinsam diesen Fehler korrigieren."

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In Düsseldorf waren die Wellen hochgeschlagen am Freitag. Fans starteten Petitionen, um den seit drei Jahren ziemlich erfolgreich bei der Fortuna arbeitenden Funkel zu halten, und aus dem Aufsichtsrat gab es früh erste vorsichtige Andeutungen, man könne ja über alles noch einmal reden. "Dass die Gespräche zwischen Trainer und Vorstand eine solche Dynamik bekommen haben, hat uns im Aufsichtsrat überrascht", sagte Aufsichtsratsboss Reinhold Ernst der Westdeutschen Zeitung, "daher regen wir an, dass wir untereinander noch einmal sprechen." Jetzt scheint plötzlich alles wieder ergebnisoffen zu sein, dabei hatten Medien berichtet, die Fortuna habe schon Kontakt zum Österreicher Damir Canadi aufgenommen, der den griechischen Erstliga-Dritten Atromitos Athen trainiert.
Am Sonntagmittag trifft die Fortuna auf den FC Bayern
An diesem Sonntag ist Fortuna Düsseldorf Gastgeber des "Telekom-Cups" und spielt am Mittag gegen Bayern München. Der Sieger dieses Spiels trifft im Finale auf den Sieger der Partie zwischen Borussia Mönchengladbach und Hertha BSC Berlin. Fortunas Boss Schäfer hatte mit Fan-Tiraden rechnen müssen und mit Pfiffen. Nun hat er erst einmal Dampf vom Kessel genommen. Sonderbar wäre es freilich, wenn man in einer Woche doch wieder eine Trennung verkündet.
Vor dem Rückrunden-Auftakt in Augsburg wolle man "eine einvernehmliche Lösung" präsentieren, heißt es. Weil Funkel aber unbedingt Düsseldorfs Trainer bleiben will, würde das ja bedeuten müssen, dass man miteinander verlängert - womöglich mit dem vertraglichen Kniff, dass die Zusammenarbeit nur weitergeht, wenn Funkel den Klassenerhalt schafft.
Funkel sagt: "Ich bin nicht nachtragend und will meine Verhandlungsposition auch nicht ausnutzen - mit so einer überregionalen Sympathiewelle hatte ich jedenfalls nicht gerechnet." Funkel ist mit 65 Lebensjahren und 474 Bundesligaspielen als Trainer der dienstälteste aktive Bundesliga-Trainer. Er hatte schon länger angekündigt, dass seine seit Anfang 2016 ausgeübte Tätigkeit bei Fortuna Düsseldorf seine letzte nach 30 Jahren Trainerlaufbahn sein solle. Insofern hatte er nach der zunächst verkündeten Trennung unter Tränen gesagt, vom Sommer an "Rentner" zu sein. Dieses Schicksal scheint er nun doch noch ein bisschen hinauszögern zu können.

