Das Bild war schon eine Weile erwartet worden, am Montagmorgen war es dann zu sehen: Matthijs de Ligt am Flughafen in München, mit dem Ziel Manchester. Am Montag stand für den Niederländer der obligatorische Medizincheck bei Manchester United an, genauso wie für seinen Mannschaftskollegen Noussair Mazraoui. Rund 70 Millionen Euro inklusive Boni soll der FC Bayern für beide Profis im Paket kassieren – Geld, das zumindest zum Teil wieder investiert werden soll.
Mit dem Doppelwechsel löst sich der Transferstau bei den Münchnern immerhin etwas auf, allerdings ist noch keineswegs klar, wofür Teile dieser Einnahmen auf dem Transfermarkt verwendet werden können. Offenbar hat der Flügelspieler Désiré Doué von Stade Rennes, ein Wunschkandidat von Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund, den Bayern inzwischen abgesagt und sich für das Angebot von Paris Saint-Germain entschieden. Der 19-Jährige war als Verstärkung für die Münchner Offensive vorgesehen, die im Gegenzug Kingsley Coman verlassen sollte – was nun wieder fraglich ist.
Ebenso fraglich wie die Zukunft des Nationalverteidigers Jonathan Tah: Der Kicker berichtete am Montag erneut, dass der Transfer des Leverkuseners nach München aller Voraussicht nach nicht zustande kommen werde. Grund: In der Münchner Klubspitze seien nicht alle von Tah überzeugt. Mindestens 25 Millionen plus fünf Millionen Boni stellen sich die Leverkusener Verantwortlichen für Tah vor, eher mehr – eine Summe, die den Vorstellungen des Münchner Aufsichtsrats offenbar widerspricht.
So ist derzeit auch nicht ausgeschlossen, dass sich die Bayern trotz der Abschiede der Abwehrspieler de Ligt und Mazraoui keinen neuen Verteidiger mehr leisten werden. Die Innenverteidigung gilt mit Dayot Upamecano, Min-jae Kim, Eric Dier sowie dem derzeit verletzten Hiroki Ito als durchaus ausreichend besetzt – zumal auch Rückkehrer Josip Stanisic dort verwendet werden könnte.