Bundesliga:Farfan und Jones ballern Schalke aus dem Mittelmaß

FC Schalke 04 - VfB Stuttgart

Jefferson Farfan jubelt mit Julian Draxler über seinen Treffer zum 2:0.

(Foto: dpa)

Mit einem souveränen Heimsieg gegen Stuttgart springt Schalke 04 auf Rang fünf - und hält den Anschluss an die Champions-League-Plätze. Leverkusen festigt den zweiten Tabellenplatz durch einen deutlichen Erfolg gegen Nürnberg. Hertha und Augsburg gelingen keine Tore. Dafür fallen umso mehr in Sinsheim.

  • Schalke schlägt Stuttgart 3:0

Dank Jefferson Farfán hat Schalke 04 den Abstand zu Gladbach auf dem Qualifikationsplatz für die Champions League verringert. Der Peruaner führte die Köngisblauen im Samstagabendspiel der Fußball-Bundesliga mit zwei Toren zu einem 3:0 (1:0) gegen den VfB Stuttgart. Den dritten Treffer erzielte Jermaine Jones (79.). Die Gelsenkirchener kletterten damit vom sechsten auf den fünften Rang - vorerst nur noch einen Punkt hinter dem Vierten Borussia Mönchengladbach, der allerdings am Sonntag gegen den SC Freiburg seinen Vorsprung wieder ausbauen kann.

Vier Tage nach dem enttäuschenden 0:0 in der Champions League bei Steaua Bukarest zeigte die Mannschaft des wieder in die Kritik geratenen Trainers Jens Keller eine deutliche Leistungssteigerung. Vor allem dank der in die Startelf zurückgekehrten Offensivakteure Kevin-Prince Boateng und Julian Draxler war das Schalker Spiel deutlich zielstrebiger und torgefährlicher.

Spieler des Abends aber war Farfán: Zunächst erzielte der 29-Jährige nach Draxler-Zuspiel die Führung (34.), dann erhöhte er per Foulelfmeter auf 2:0 (47.). Jones' knallharter Schuss aus 25 Metern war der Schlusspunkt. Schalke-Trainer Keller sagte nach dem Spiel: "Ich möchte einen Spieler hervorheben: Jermaine Jones. Er hat oft einen auf den Deckel bekommen, auch von mir. Er hat heute ein überragendes Spiel gemacht."

Den Gastgebern war das Bemühen deutlich anzusehen, ihren Fans wieder besseren Fußball zu bieten. Schon in der Anfangsphase kamen sie auch zu einigen hochkarätigen Torchancen. Zunächst traf Joel Matip mit einem Kopfball die Latte (12.). Dann scheiterte Adam Szalai völlig frei vor dem Stuttgarter Torhüter Sven Ulreich (16.).

Nach gut 20 Minuten ließ der Schwung aber schon wieder nach, die Schwaben bekamen das Spiel besser in den Griff. Sie hatten folgerichtig auch die Möglichkeit zur Führung: Nach einer Unaufmerksamkeit in der Schalker Abwehr lief Timo Werner allein aufs Tor zu, verfehlte das Ziel aber knapp (31.). "Wir sind hier gut aufgetreten", sagte Stuttgarts Trainer Thomas Schneider. "Das ist Wahnsinn, dass man das nach einem 0:3 sagen kann. Wir waren ebenbürtig, der Knackpunkt war das zweite Tor."

Son und Kießling festigen Rang zwei für Bayer

Bayer 04 Leverkusen's Kiessling celebrates his goal against FC Nuremberg with team mate Son during their German first division Bundesliga soccer match in Leverkusen

Zweimal Son, einmal Kießling: Leverkusen gewinnt souverän gegen Nürnberg.

(Foto: REUTERS)
  • Bayer Leverkusen siegt gegen Nürnberg 3:0

Bayer Leverkusen hat das peinliche 0:5 in der Champions League gegen Manchester United gut verkraftet und den zweiten Tabellenrang in der Bundesliga erfolgreich verteidigt. Dem Team von Trainer Sami Hyypiä gelang beim 3:0 (1:0) über den 1. FC Nürnberg die versprochene Wiedergutmachung. Vor 27.395 Zuschauern in der BayArena sorgten Heung Min Son (36./77. Minute) und Stefan Kießling (47.) für den verdienten Erfolg. "Es war wichtig, heute zu gewinnen", sagte Hyypiä. "Die Vorbereitung war nach dem Spiel gegen ManU nicht so einfach. Wir haben nach der Enttäuschung Charakter gezeigt."

Dagegen geht bei den Gästen das Warten auf den ersten Saisonsieg weiter. Auch im fünften Spiel unter der Regie des neuen Trainers Gertjan Verbeek blieb der erhoffte Erfolg aus. Ohne die Anwesenheit von Sportdirektor Rudi Völler, der vor der Partie über Nierenprobleme geklagt hatte und deshalb in einem Krankenhaus behandelt werden musste, waren die Leverkusener sichtlich um Wiedergutmachung bemüht.

Doch der Weg zurück zur Leichtigkeit vergangener Tage fiel zunächst schwer. Zwar erarbeitete sich die im Vergleich zum Manchester-Spiel auf zwei Positionen veränderte Mannschaft ein Plus beim Ballbesitz, tat sich aber beim Herausspielen von Torchancen zunächst schwer. Nur Son (10.) und Jens Hegeler (17.) brachten die dicht gestaffelte Abwehr der Nürnberger in Verlegenheit. Dem frühen 1:0 näher waren die Gäste.

Nach einem sehenswerten Konter über die linke Seite traf Makoto Hasebe (19.) mit einem Schuss von der Strafraumgrenze nur den Pfosten. Nur mit Glück blieb dem Gastgeber ein ähnlicher Fehlstart wie am Mittwoch erspart. Doch die Führung durch Son löste die Spannung. Ein überlegtes Zuspiel von Gonzalo Castro beförderte der Angreifer in sehenswerter Manier aus 14 Metern ins obere Toreck.

Nur der Reaktionsschnelligkeit von Gäste-Schlussmann Raphael Schäfer war es zu verdanken, dass Leverkusen bei Schüssen von Son (38.) und Castro (40.) nicht schon vorentscheidend davonzog. Wenige Sekunden vor dem Pausenpfiff traf Kießling per Kopf nur den Pfosten. Ein sehenswertes Zusammenspiel von Hegeler und Kießling leitete den zweiten Treffer ein. Der von Hegeler per Hackentrick freigespielte Kießling ließ sich die Chance zu seinem 9. Saisontor nicht nehmen.

Obwohl sich die Nürnberger nicht aufgaben und durch Daniel Ginczek (60.) und Markus Feulner (62.) zu Chancen kamen, war die Partie entschieden. Letzte Zweifel räumte Son mit seinem Flachschuss aus 14 Metern zum 3:0 aus. Damit bleiben die seit nunmehr 14. Saisonspielen sieglosen Franken als Vorletzter weiterhin in der Abstiegszone.

Keine Siege für Hoffenheim und Berlin

  • Hoffenheim und Bremen trennen sich 4:4

Werder Bremen hat in einem kuriosen Spiel mit drei Elfmetern und acht Toren den Sturz in die Krise abgewendet. Bei 1899 Hoffenheim kamen die Hanseaten nach einem 0:2 und 2:4 zurück - sie erkämpften sich durch das erste Bundesligator von Philipp Bargfrede (90.+1) am Ende ein 4:4 (2:2). Bremen vermied damit seine dritte Niederlage in Serie, Hoffenheim hat nur eines der vergangenen neun Spiele gewonnen.

Sejad Salihovic (12. und 18.) traf zweimal per Foulelfmeter für die Hoffenheimer. Außerdem waren Kevin Volland (49.) und Kai Herdling (53.) erfolgreich. Auf der anderen Seite verwandelte Aaron Hunt (45.) einen Handelfmeter, zudem trafen Eljero Elia (45.+1), Nils Petersen (58.) - und in der Nachspielzeit Bargfrede.

Die Gastgeber bestimmten zunächst das Geschehen. Nach einem Foul an Volland im Strafraum verwandelte der Bosnier Salihovic den fälligen Strafstoß sicher. Es war das fünfte Saisontor des Außenverteidigers. Im Gegenzug hätten die Bremer ausgleichen können. Aaron Hunt konnte Hoffenheims Torwart Koen Casteels aber nicht überwinden (13.).

Kurz darauf bekamen die Hoffenheimer den nächsten Elfmeter von Schiedsrichter Wolfgang Stark zugesprochen. Cedric Makiadi hatte Eugen Polanski zu Fall gebracht. Salihovic verwandelte frech per Lupfer. Im Anschluss vergaben die Gastgeber mehrere gute Möglichkeiten. Das rächte sich. Zunächst nahm der in der Mauer stehende Schipplock bei der Abwehr eines Hunt-Freistoßes die Hand zu Hilfe. Wieder zeigte Stark auf den Punkt, Hunt traf.

Nur wenige Sekunden später leistete sich Casteels einen groben Fehler, den Elia nutzte. Allerdings stand Hunt bei der Vorbereitung des Treffers wohl knapp im Abseits. Zu Beginn des zweiten Durchgangs war Bremen eigentlich besser, das Tor erzielten aber die Hoffenheimer. Nach Vorarbeit von Salihovic war Volland per Kopf zur Stelle. Es war das sechste Saisontor des früheren Münchners. Kurz darauf traf Herdling mit einem sehenswerten Distanzschuss. Es dauerte nur wenige Minuten, dann war der eingewechselte Petersen erfolgreich.

"Wenn wir die ganze Saison normale Spielen machen würden, könnte man ja sagen, dass so ein Spiel mal geil wäre. Aber bei uns ist das jede Woche so, das wird langsam nervig", sagte Hoffenheims Trainer Markus Gisdol.

  • 0:0 zwischen Hertha BSC und Augsburg

Hertha BSC musste sich mit einem 0:0 im Heimspiel gegen Augsburg begnügen. Die Berliner verpassten es, noch näher an die Europa-League-Plätze heranzurücken. Die Augsburger hingegen durften sich nach zuletzt vier Auswärtsniederlagen über einen schwer erkämpften Punkt freuen. Die Schwaben rangieren mit 17 Zählern auf Position neun. "Wir nehmen diesen Punkt gerne mit", sagte Augsburgs Trainer Markus Weinzierl. "Es war wichtig, dass wir auswärts mal wieder was geholt haben."

In einer schwachen Begegnung konzentrierten sich die Augsburger fast nur auf die Defensive. Wenn die meist einfallslos angreifenden Gastgeber doch zu Chancen kamen, war FCA-Keeper Marwin Hitz zur Stelle. Vom flotten Angriffsfußball, den das Team von Trainer Jos Luhukay noch zu Beginn der Saison gezeigt hatte, war gegen seinen Ex-Club nicht viel zu sehen. "In der Defensive haben wir ein starkes Spiel gemacht und ohne Fehler agiert. In der Offensive fehlten uns in der zweiten Halbzeit die Lösungen", fasste Luhukay die Partie zusammen.

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