Bundesliga:15 000 Euro Strafe für Spahics Stinkefinger

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Generelles Heimrecht für unterklassige Vereine? Der DFB erwägt eine Reform des Pokalwettbewerbs. (Foto: REUTERS)

Das Sportgericht des DFB verhängt eine Geldstrafe gegen Emir Spahic von Bayer Leverkusen. Hannover 96 muss wegen Fehlverhaltens seiner Fans insgesamt 100 000 Euro Strafe zahlen. Die deutschen Curler sind bei der WM in Peking so gut wie ausgeschieden.

Bundesliga, Geldstrafe: Leverkusens Fußball-Profi Emir Spahic muss für seinen Stinkefinger 15 000 Euro Geldstrafe bezahlen. Dazu hat ihn das Sportgericht des Deutschen Fußball-Bundes verurteilt, wegen "krass sportwidrigen Verhaltens". Spahic hatte in der 89. Minute der Bundesliga-Begegnung Leverkusen - Eintracht Braunschweig (1:1) am Samstag den gestreckten rechten Mittelfinger in Richtung zweier Eintracht-Spieler gezeigt. Die Braunschweiger hatten den Bayer-Verteidiger zuvor kritisiert, weil er den Ball nicht ins Aus gespielt hatte, obwohl einer ihrer Akteure verletzt am Boden lag. Schiedsrichter Guido Winkmann (Kerken) hatte die Geste auf dem Spielfeld nicht gesehen, der DFB-Kontrollauschuss wurde deshalb der Fernsehbilder tätig. Spahic hat dem Urteil zugestimmt, es ist somit rechtskräftig.

Bundesliga, Hannover 96: Das DFB-Sportgericht hat Hannover 96 wegen unsportlichen Verhaltens seiner Anhänger mit einer Gesamtstrafe in Höhe von 100.000 Euro belegt, wie der Klub am Mittwoch mitteilte. Es handele sich um unsportliches Verhalten im Rahmen des Bundesligaspiels gegen Eintracht Braunschweig am 8. November 2014 und um einen weiteren Falles eines unsportlichen Verhaltens eines Anhängers. Neben der Geldstrafe in Höhe von 50 000 Euro muss der Klub weitere 50 000 Euro für Projekte und Maßnahmen zur Gewaltprävention investieren. Dazu gehören laut Mitteilung auch Sicherheitsvorkehrungen für das Niedersachsen-Derby am kommenden Sonntag bei Eintracht Braunschweig. 96-Präsident Martin Kind kündigte zivilrechtliche Schritte an, um die Strafe von den Verursachern wieder einzuklagen: "Wir prüfen juristisch, inwieweit wir die Strafe zu Teilen oder gesamt an die Verursacher weitergeben können."

FC Bayern in der Einzelkritik
:Gemütlich wie beim Schlendern an der Isar

Verteidiger Dante wandelt zwischen Spazierengehen und Brotzeitpause, Thiago verletzt sich so schwer am Knie, dass er für den Rest der Saison ausfällt und Bastian Schweinsteiger versprüht mit kahlem Kopf einen Hauch von George Clooney. Die Bayern beim 3:3 gegen Hoffenheim in der Einzelkritik.

Aus dem Stadion von Johannes Knuth

Curling, WM: Die deutschen Curler haben am fünften Wettkampftag der Weltmeisterschaften in Peking ihre zweite Begegnung des Tages verloren. Wenige Stunden nach dem 4:8 gegen Tschechien unterlag das Team um Skip John Jahr am Nachmittag Japan 7:8. Nach der fünften Niederlage im neunten Spiel hat Deutschland nur noch minimale theoretische Chancen auf das Weiterkommen. In einem von vielen Fehlern geprägten Duell gelang es Deutschland, ein zwischenzeitliches 4:6 in einen 7:6-Vorsprung nach dem neunten und vorletzten End zu drehen. Im abschließenden zehnten Durchgang entschieden die Asiaten das Spiel dann mit dem letzten Stein.

Basketball, NBA: Dirk Nowitzki hat trotz einer starken Leistung die nächste bittere Niederlage kassiert und ist mit seinen Dallas Mavericks wieder aus den Playoff-Rängen gerutscht. Zum Abschluss einer Serie von acht Heimspielen musste sich der NBA-Champion von 2011 mit seinem Team den Golden State Warriors mit 120:122 nach Verlängerung geschlagen geben. Dallas hat in dieser Saison zu Hause vier von fünf Spielen nach Verlängerung verloren und damit einen Negativrekord (1984/85) egalisiert. Mit der Bilanz von 44 Siegen und 31 Niederlagen fielen die Mavs in der Western Conference wieder auf Platz neun hinter die Memphis Grizzlies und die Phoenix Suns (beide 44:30) zurück, die spielfrei hatten. Den Texanern bleiben noch sieben Spiele, um einen Platz unter den ersten Acht zu erreichen. Ansonsten fehlen Nowitzki und Co. wie im Vorjahr in der Meisterrunde.

Volleyball, Lizenzen: Die deutsche Volleyball-Liga (DVL) hat nach dem Lizenzverzicht des Frauen-Bundesligisten VolleyStars Thüringen die Vorwürfe des Suhler Clubs zurückgewiesen. "Wir haben dem Verein mitgeteilt, dass sich der Vorstand in seiner regulären Sitzung am 4. April mit den Anträgen befassen wird. Wir haben jedoch nicht entschieden, wie der Verein in seiner Pressemitteilung ausführt, für die Saison 2014/15 keine Ausnahmegenehmigung mehr zu erteilen", sagte DVL-Geschäftsführer Klaus-Peter Jung am Mittwoch. Der Pokalfinalist hatte zuvor mitgeteilt, wegen der auslaufenden Ausnahmegenehmigung für die Spielhalle keine Lizenz zu beantragen.

DFB-Pokal: Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) plant offenbar eine sanfte Reform des DFB-Pokals, aus der vor allem die Zweitligisten gestärkt hervorgehen würden. Wie Sport Bild in einer Vorabmeldung berichtet, beschäftigt sich die für den Spielbetrieb zuständige Abteilung von DFB-Direktor Ulf Schott mit dem Vorschlag, im DFB-Pokal den Zweitligisten wie den Amateurvereinen ein grundsätzliches Heimrecht gegen Erstligisten einzuräumen. Ein derartige Reform wird seit Jahren wiederholt diskutiert.

Zuletzt hatte Stefan Kuntz, Vorstandsvorsitzender des Zweitligisten 1. FC Kaiserslautern, für diese Modusänderung plädiert, nachdem der Klub im Halbfinale am 16. April als krasser Außenseiter bei Bayern München antreten muss. Weiterhin erwägt der DFB angeblich, ab dem Viertelfinale die vier stärksten Teams bei der Auslosung zu setzen, um direkte Duelle der Top-Vereine in der Runde der letzten Acht zu verhindern. So solle der DFB-Pokal für Fans, TV-Sender und Sponsoren attraktiver gemacht und ein stark besetztes Endspiel garantiert werden.

Auch die Liga erwartet Änderungen nach Auslauf der TV-Verträge 2016. "Die international tätigen Klubs haben bei uns ihre große Sorge hinterlegt, was das Thema Regenerationszeit für die Spieler gerade nach einer WM oder EM betrifft. Darüber sind wir mit dem DFB im Gespräch", sagte DFL-Geschäftsführer Andreas Rettig: "Diese Sorge wird möglicherweise durch die neu geschaffene Nations League noch verschärft." Vorstellbar sei demnach, den sechs Europacup-Teilnehmern in der ersten Pokalrunde vor dem Bundesliga-Start ein Freilos zu erteilen. Dieser Modus wurde bereits in der Saison 1999/2000 praktiziert, aber aufgrund harscher Kritik der Amateurvereine nach einem Jahr bereits wieder rückgängig gemacht. Auch stellt die Liga die Frage, warum das DFB-Pokalfinale und nicht der 34. Bundesliga-Spieltag den Saisonabschluss bildet.

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