Bundesliga: Elf des Spieltags:Starnberg, Moskau, Löschpapier

Nicht nur Jens Lehmann, Kevin Kuranyi und Oliver Neuville verabschieden sich aus der Bundesliga, sondern auch ein trauriger Rekord. Eine Elf des Abschieds

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Nicht nur Jens Lehmann, Kevin Kuranyi und Oliver Neuville verabschieden sich aus der Bundesliga, sondern auch ein trauriger Rekord.

Bevor wir nun also sentimental werden und uns von Heroen verabschieden, die die Bundesliga in den vergangenen Jahren geprägt haben, sagen wir auch leise Servus zu einem Rekord, der immer wieder gerne zitiert wurde: Tasmania Berlin hatte in der Saison 1865/66 zumindest das erste und das letzte Heimspiel gewonnen - Hertha BSC Berlin blieb in 16 Spielen im Olympiastadion nacheinander ohne Sieg. Aus diesem Grund verabschieden wir nicht nur den Tasmania-Rekord, sondern begrüßen den neuen traurigen Rekord von Hertha BSC Berlin.

Foto: dpa Texte: Jürgen Schmieder und Jonas Beckenkamp

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Jens Lehmann startete seine Karriere in der zweiten Bundesliga - 74 Spiele absolvierte er für Schalke 04, ehe der Verein in die Bundesliga aufstieg. Er absolvierte fünf Spiele in der Serie A für den AC Mailand, 147 Mal agierte er für den FC Arsenal in der Premier League - und 394 Mal stand er in der Bundesliga auf dem Platz. Dabei schoss er zwei Tore, einen Elfmeter gegen 1860 München und ein Feldtor gegen Borussia Dortmund. Nun beendet Lehmann seine Karriere und wird offiziell das, was er inoffiziell schon seit seiner Geburt ist: Experte.

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Erinnern Sie sich noch? 14. Juni 2006? Pass Schneider, Flanke Odonkor - Tor Oliver Neuville. Der Treffer gegen Polen bei der WM 2006 war der Beginn einer innigen Freundschaft der deutschen Nationalelf mit dem Publikum. "Noch heute sprechen mich die Leute auf diesen Treffer an", sagt Neuville. In seiner Karriere absolvierte er 334 Spiele in der Bundesliga und schoss 91 Tore. Für Teneriffa spielte er auch in der Primera Division.

Seine Zukunft lässt er bewusst offen. Vielleicht wird er Jugendtrainer bei der Borussia Mönchengladbach, vielleicht zeigt aber auch ein Zweit- oder Drittligist Interesse am Torriecher des Routiniers. Noch hat er die Suche jedenfalls nicht aufgegeben. "Findet sich so ein Verein nicht, dann war es das. Irgendwann ist eben immer mal Schluss."

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Kaum haben die Fans von Schalke 04 Kevin Kuranyi ins Herz geschlossen - da verlässt der Stürmer den Verein. Singend und tanzend warf der 28-Jährige bis auf die Unterhose alle Kleidungsstücke in den Schalker Block. Nach der besten Bundesliga-Saison seiner Karriere mit 18 Toren wechselt er nach Russland, wo er in drei Jahren 18 Millionen Euro verdienen wird.

"Ich bin mir durchaus bewusst, dass einige von euch jetzt bestimmt ungläubig den Kopf schütteln und denken: Was um aller Welt will er in Moskau? Ich habe immer gesagt, dass am Ende das Gesamtpaket stimmen muss. Das Gefühl habe ich bei Dynamo. Ein Aspekt ist sicher das Finanzielle. Alles andere zu behaupten wäre heuchlerisch", schrieb Kuranyi auf seiner Homepage.

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Um das Finanzielle dürfte es Bayerns zu Saisonbeginn degradiertem Ersatzkeeper Michael Rensing (re.) bei seinem neuen Arbeitgeber nur am Rande gehen. Der 25-Jährige will endlich spielen, und das wird ihm in München bei den Planungen der Bayern-Häuptlinge nicht mehr gelingen. Rensings Abschied ist beschlossene Sache - nur wohin es geht, steht noch nicht fest.

Vakante Stellen gibt es in der Bundesliga aber nicht unbedingt viele: Hoffenheim holte unlängst Duisburgs Tom Starke als Hildebrand-Nachfolger und in Stuttgart scheinen sie auf Sven Ullreich als Lehmann-Erben zu setzen. Bliebe als Zufluchtsort noch Salzburg, wo Ex-HSV-Manager Dietmar Beiersdorfer aber angeblich auch mit Frank Rost anbandelt. Verzwickte Lage für einen, der einst als künftiger Nationaltorhüter gehandelt wurde.

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Dass Zé Roberto die Bundesliga verlassen wird, gilt als sicher. Der Mann hat 84 Länderspiele für Brasilien bestritten, stand mit Leverkusen im Finale der Champions League, wurde vier Mal Deutscher Meister mit dem FC Bayern. Nun wechselt er aktuellen Gerüchten zu Folge zu einem Red-Bull-Verein. Salzburg gilt dabei als Außenseiter, den Brasilaner scheint es nach 305 Bundesliga-Spielen nach New York zu ziehen.

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Hallo? Ist ein zahlungskräftiger Verein anwesend? Aliaksandr Hleb verkündete bereits vor Wochen, dass die Chance auf einen Verbleib beim VfB Stuttgart "bei Null Prozent" liegen würde. 164 Bundesliga-Spiele machte er während seiner zwei Aufenthalte beim VfB Stuttgart. Nun stellt sich die Frage, welcher Verein einen offensiven Mittelfeldspieler einstellt, zu dessen Eigenschaft die Zurückhaltung sicher nicht zählt, der in der vergangenen Saison nicht ein Tor erzielte.Und der Ein Gehalt à la FC Barcelona beansprucht.

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Heute sagen viele, Bernd Schneider war der beste Mann damals in Yokohama. Als Bernd Schneider einem gewissen Roberto Carlos Knoten in dessen enorme Oberschenkel dribbelte und die Brasilianer ihn anschließend zum "weißen Brasilianer" umbenannten, die Deutschen kannten ihn spätestens seit diesem Tag nur noch als "Schnix". Doch auch wenn Bernd Schneider nun wirklich nichts dafür konnte, auch das WM-Endspiel verlor seine Mannschaft. Es war der vierte Wettbewerb im Jahr 2002, in dem Schneider Zweiter wurde.

Am Montagabend gibt der weiße Brasilianer nun sein Abschiedsspiel, weil er aufgrund von Rückenverletzungen nicht mehr Fußballspielen kann. Der Bild-Zeitung sagte der damalige Leverkusener Leidensgenosse Michael Ballack: "Beim Fußballer Bernd Schneider komme ich ins Schwärmen. Er war mein Fußball-Zwilling, er kannte mein Spiel in- und auswendig. Schneider ist ein Spieler mit überragender Technik" und als Typ "einfach zuverlässig, ehrlich, bodenständig, unaufgeregt und ein wahrer Freund."

Tschüs, Schnix.

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Er war einer der stillen Stars der Bundesliga: 217 Spiele absolvierte Diego Fernando Klimowicz für den VfL Wolfsburg, Borussia Dortmund und den VfL Bochum. 35 Jahre alt ist der Argentinier mittlerweile und beendet nun seine Karriere. Dass er seinen Abschied ausgerechnet mit dem Abstieg aus der Bundesliga "feiern" muss, passt ins Bild: In dieser Saison zählte der drahtige "Gaucho" immer seltener zur Stammelf des VfL, er absolvierte nur fünf Spiele über 90 Minuten und mit seinen anhaltenden Hüftbeschwerden erinnerte er nur noch wenig an seine früheren Wolfsburger Knipsertage.

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Zur Erinnerung: Stuttgarts Flügeltrickser Roberto Hilbert war mal Nationalspieler - immerhin achtmal durfte der 25-Jährige im Trikot mit dem Bundeadler auflaufen und es gab Zeiten, da galt er als hoffnungsvolle Alternative auf der rechten Seite. Unter Christian Gross schaffte es der gebürtige Franke aber kaum noch in die erste Elf und so überrascht es nicht, dass sich seine Einsatzbilanz liest wie ein Schweizer Käse: In seinen ersten 18 Saisonspielen wurde er entweder ein- oder ausgewechselt bis er am 30. Spieltag gegen Hertha endlich einmal 90-Minuten-Luft schnuppern durfte.

Nun geht es für Hilbert (li.) laut Sport-Bild zu Besiktas Istanbul, wo er in Fabian Ernst und dem früheren Frankfurter Michael Fink auf zwei ehemalige Bundesliga-Kollegen treffen könnte.

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Auch für Kölns portugiesischen Wandervogel Maniche scheint es nach nur einer Saison am Rhein an der Zeit, weiterzuziehen. "Ich bin mir zu 90 Prozent sicher, dass ich wechseln werde", sagte der meist enttäuschende Mittelfeldspieler dem Kicker und erklärte: "Meine Familie fühlt sich in Köln nicht wohl. Meinen Kindern gefällt es hier nicht in der Schule."

Wohin der 32-Jährige, der noch einen Vertrag bis 2011 hat, wechseln wird, ist noch offen. "Es gibt einige Interessenten", sagte er. Dazu zählt neben arabischen Klubs offenbar auch Sporting Lissabon. Köln war nach dem FC Porto, Dynamo Moskau, dem FC Chelsea, Atletico Madrid und Inter Mailand seit 2005 bereits sein sechster Klub im sechsten Land. Ob es den Kindern bei all diesen Stationen besser in der Schule gefallen hatte?

Foto: rtr

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