Die Kölner sind derzeit nicht zu beneiden, denn sie haben zwei Probleme - und keinen Karneval mehr, der sie davon ablenken könnte. Da ist zum einen der löchrige U-Bahn-Tunnel direkt unterhalb der Altstadt, in den nun Wasser eingeleitet werden sollte, damit nach dem Stadtarchiv nicht noch weitere Gebäude im Erdboden verschwinden. "Fluten bedeutet Sicherheit", haben sie den Anwohnern eingebläut, was richtig sein mag, aber eben sehr nach dieser speziellen Logik klingt, die sie in Köln pflegen.
Das zweite Problem ist von noch existentiellerer Bedeutung, es trägt den Namen Lukas Podolski und ist seit 1393 Spielminuten ohne Torerfolg, was die Kölner auch deshalb zur Verweiflung bringt, weil der Mann stolze zehn Millionen Euro gekostet hat - wohl nur unwesentlich mehr, als beim Bau der Kölner U-Bahn veruntreut wurde. Im Rhein-Derby gegen Leverkusen verlegte sich Podolski nun ganz auf die Defensive, er gab einen passablen linken Außenverteidiger und trug somit seinen Teil dazu bei, das sein Team beim Tabellenführer ein 0:0 erreichte. Der Stürmer freute sich, kam aber dennoch nicht umhin, auf seine Durststrecke angesprochen zu werden. Podolski reagierte tapfer: "Irgendwann geht der Ball auch wieder rein." Für die Fertigstellung der U-Bahn gilt angeblich ein ähnliches Zeitfenster.
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