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Bundesliga-Elf des Spieltags:Thomas Tuchel
Quelle: dpa
Hamburgs Torwart René Adler haut einem Freiburger mit dem Ellenbogen auf die Nase und hat dafür eine seltsame Entschuldigung. Bayern-Boss Uli Hoeneß knöpft sich Theo Zwanziger vor, David Alaba macht einen auf Toni Polster - und Aron Hunt muss damit leben, dass es nun Nacktbilder von ihm gibt.
Die Elf des Bundesliga-Spieltags.
Thomas Tuchel: Wenn Thomas Tuchel tüchtig fuchtelt, wird es wild an der Seitenlinie. Der Kalorienverbrauch des Mainzer Trainers dürfte dem seiner Spieler während einer Bundesligapartie nur marginal unterlegen sein, so emotional wirbelt er auf und ab. Das ist nicht neu, wohl aber das Ausmaß seines Grolls: Obwohl Mainz gegen Nürnberg 2:1 gewann, stürmte Tuchel nach Abpfiff mit erhobenem Finger auf den vierten Offiziellen zu und versprach ihm die Protagonistenrolle in einer selbst verfassten Beschwerde. "Ich bin in arroganter und abfälliger Art in der Coaching-Zone an meiner Arbeit gehindert worden, das werde ich nicht mehr hinnehmen", sagte Tuchel später gegenüber Sky. Manager Christian Heidel wurde präziser: "Er war fast die ganze Zeit in unserer Coaching-Zone. Diejenigen, die rechts saßen, konnten gar nichts mehr sehen. Ich musste ihn darauf hinweisen, wo sein Arbeitsplatz ist." Jeder, der im Kino schon mal an der freien Sicht gehindert wurde, weiß ja, wie sehr das nerven kann.
(ska)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Klaus Allofs
Quelle: dapd
Klaus Allofs: Tja, wie sagt man nun nichts in diese Richtung, wenn man "17 Interviews in dieselbe Richtung" geben muss? Klaus Allofs dürfte wenig erfreut gewesen sein, als vergangene Woche seine offensichtlichen Gespräche mit dem VfL Wolfsburg bzw VW bekannt wurden. Er wusste, was in Schalke auf ihn zukommen würde. Denn nun wussten alle, dass es nach 13 Jahren Werder Bremen seine letzte Begegnung sein könnte als Geschäftsführer Sport. Und so gab Klaus Allofs alles: "Man braucht da jetzt keine Behauptung aufzustellen, die man hinterher irgendwie dementieren muss." - "Das Dumme an Prognosen ist immer, dass sie sich auf die Zukunft beziehen." - "Ich kann Ihnen jetzt nichts sagen." Der Stürmer Klaus Allofs hatte mal in einem Länderspiel gegen die Niederlande drei Tore erzielt - das dürfte ihm leichter gefallen sein, als in Gelsenkirchen den Kampf gegen die Wörter zu gewinnen.
(hum)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Diego
Quelle: Bongarts/Getty Images
Diego: Es musste ja so kommen. Kaum ist Felix Magath aus Wolfsburg weg, blüht der sensible Brasilianer beim VfL wieder auf. Schon in den ersten Spielen unter Lorenz-Günther Köstner wirkte Diego wie ein munteres Pflänzchen im Frühling, er zeigte bereits gegen Düsseldorf seine Klasse und rannte selbst bei der Pleite in Nürnberg über zwölf Kilometer. An diesem Spieltag folgte gegen Leverkusen nun eine echte Glanzleistung: Wo Diego war, herrschte Inspiration, Tempo und Spiellust. Dass es nebenbei auch noch zu zwei feinen Treffern reichte, kam als Garnitur dazu. Als es fast vorbei war, erwies sein neuer Coach Diego noch eine besondere Ehre: Er wechselte seinen Besten aus - und wohl zum ersten Mal gab es in Wolfsburg stehende Ovationen für den kleinen Spielmacher. "Wenn ich Lehrer wäre", sagte später Teamkollege Marcel Schäfer beeindruckt, "würde ich ihm eine Eins mit Sternchen geben".
(jbe)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:René Adler
Quelle: dapd
René Adler: Er sagte, er habe den Freiburger Max Kruse zwar "getroffen". Aber: "Ich habe ihn nicht schlagen wollen. Da war keine böse Absicht dabei." René Adler wollte deshalb in die Freiburger Kabine gehen und sich bei dem mitten auf die Nase Getroffenen entschuldigen. Nun können sich Menschen mit handelsüblicher Körperbeherrschung kaum vorstellen, wie man mit Ellenbogen und etwas Wucht mitten ins Gesicht treffen kann, ohne dort treffen zu wollen. Freiburgs Trainer Christian Streich erklärte es gewohnt hintersinnig: "Ganz normal für René Adler. Der ist ein absoluter Ausnahme-Torwart." Adler hat mit großartigen Paraden den Hamburgern einen Punkt in Freiburg gerettet, doch dann gab er am Ende Kruse eine mitten auf die Zwölf. Er sah dafür nur Gelb statt Rot und dürfte sich nach Ansicht im gleichen Märchen wähnen wie nach seiner Nominierung zur Nationalelf für das Holland-Spiel.
(hum)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Roman Neustädter
Quelle: dpa
Roman Neustädter: Die Eckfahne als verkappten Lautsprecher hätte Schalkes neuer Organisationsboss im Mittelfeld eigentlich gar nicht mehr gebraucht, um auf sich aufmerksam zu machen. Roman Neustädter ist mittlerweile Kreisel, Kämpfer und Torschütze bei den Gelsenkirchenern - und er ist neuerdings auch Nationalspieler. Schon bevor er gegen Bremen sein drittes Saisontor erzielte, hatte Bundestrainer Löw den Mittelfeldmann für den Test gegen Holland nominiert. Und wie reagierte der Auserkorene? Mit Humor: "Horst Heldt hat mich noch vor Herrn Löw informiert. Ich hatte allerdings den ersten Anruf unseres Managers verpasst und als ich das auf dem Display gesehen habe, dachte ich nur: Oh Gott, habe ich etwa was angestellt?"
(jbe)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Stefan Aigner
Quelle: AFP
Stefan Aigner: Wenn ein "Blauer" gegen die "Roten" antritt, ist für gewöhnlich Brisanz angesagt. Nun mag diese Erkenntnis im Zusammenhang mit Stefan Aigner überraschen, schließlich spielt der blonde Mittelfeldmann (re.) seit einiger Zeit eben nicht mehr für 1860 München. Die Blauen gaben ihn nach Frankfurt ab, wie das so üblich ist beim TSV: Wer zu gut ist, darf den Verein verlassen. Im Trikot der Eintracht schien sich Aigner gegen die Bayern einiges vorgenommen zu haben, anders wäre sein wüstes Einsteigen gegen Philipp Lahm nach wenigen Minuten nicht zu erklären. Der herzensblaue Aigner (aufgewachsen in München-Giesing) haute gegen den Bayern-Kapitän (aufgewachsen in München-Gern) rabiat dazwischen und sah Gelb. Es dürfte eine der bisher dunkelgelbsten Verwarnungen der Saison gewesen sein - aber welcher Schiedsrichter zeigt schon gerne einem Blauen Rot?
(jbe)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:David Alaba
Quelle: Bongarts/Getty Images
David Alaba: Einen Streit mit Franck Ribéry? Lieber nicht. Den Franzosen will niemand provozieren, denn sonst spielt er ihn derart schummrig im Kopf, dass dieser nach dem Spiel einen Dujardin braucht. Allein David Alaba hat keine Angst. Erstens, weil er zusammen mit Ribéry spielen darf und das auch noch auf einer Spielfeldseite. Und zweitens, weil er ein Österreicher ist. Ob denn Ribéry so stark sei wie noch nie, wurde Alaba beim Doppelinterview im TV befragt? "Dass er stark ist, des wiss' ma glaub ich alle", sagte Alaba, blickte rüber zum Franzosen und sagte: "Schau ned so bläd." Er gab ihm sogar noch eine leise Watschn. Das alles erinnerte doch sehr stark an Alabas Austria-Vorgänger Toni Polster. Es war auch der letzte Beweis, dass der 20-Jährige beim FC Bayern schon zu den festen Kräften gehört. Zuvor hatte er bereits den Elfmeter zum 2:0 verwandelt. Elfmeter schoss im vergangenen Jahr noch Arjen Robben.
(hum)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Uli Hoeneß
Quelle: dapd
Uli Hoeneß: 60 Jahre ist Uli Hoeneß nun alt, in all seinen Lebensjahren hat er regelmäßig Konflikte ausgetragen. Ungefähr 100 Prozent dieser Konflikte gingen zu seinen Gunsten aus. Und das ist kein gutes Zeichen für all diejenigen, die nun öffentlich den Bayern-Präsidenten ans Schienbein treten: für den Ex-Bayern-Trainer Louis van Gaal und für den Ex-DFB-Präsidenten Theo Zwanziger. Van Gaal monierte, dass alle Macht beim FC Bayern nur bei Hoeneß liege und das keineswegs gut sei. Zwanziger nannte Hoeneß einen "Macho" und den FC Bayern einen "Zirkus" und einen "Verein mit den vielen Besserwissern". Da hat einer einen offenbar haushohen Frust abgebaut. Und Hoeneß? Bekommt dünne Lippen, holte nach dem 2:0-Sieg gegen Frankfurt zum verbalen Gegenschlag aus und wird im Hintergrund dafür sorgen, dass Zwanziger wie von ihm prophezeit in der Isolation landet. Einen Streit mit Uli Hoeneß? Da ist Ex-Bayern-Trainer Jürgen Klinsmann schon schlauer. Auf die Frage zum Verhältnis mit Hoeneß, sagte er: "Wir haben keines."
(hum)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Aaron Hunt
Quelle: Bongarts/Getty Images
Aaron Hunt: Dieser Mann hat in der Bundesliga eigentlich schon einiges erlebt. Aaron Hunt absolvierte bereits 167 Partien für seinen Klub, er war Nationalspieler und er ist neuerdings sogar Kapitän seiner Elf - und doch dürfte Hunt diesen Spieltag nachhaltig in Erinnerung behalten. Zunächst schoss der technisch begabte 26-Jährige ein schönes Tor zum 0:1, als er mit links Schalkes Keeper Unnerstall überlistete. Es hätte also ein positiver, freudiger Nachmittag werden können. Aber in der zweiten Halbzeit passierte dann Erstaunliches: Erst schlitterte Hunt mit blankem Hintern über den Rasen, nachdem er seine Hose verloren hatte. Und schließlich lieferte er sich mit Kollege Marko Arnautovic eine unfassbare Slapstick-Nummer beim Freistoß, als beide fast gleichzeitig gegen den Ball traten. Es war letztlich nicht wirklich Hunts Tag - Bremen verlor 1:2, darüberhinaus muss er sich ärgern, dass die Bildagenturen jetzt Nacktbilder von ihm verbreiten.
(jbe)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Hiroki Sakai
Quelle: Bongarts/Getty Images
Hiroki Sakai: Wie weit es mittlerweile mit dem Einfluss japanischer Gastfußballer in der Bundesliga gekommen ist, zeigt die Einwechslung dieses jungen Herren im Spiel Stuttgart gegen Hannover. Hiroki Sakais Einsatz wäre in dieser völlig irren Partie eigentlich nur ein Randaspekt - wenn da nicht auch beim VfB ein Herr namens Sakai gewesen wäre. Gotoku Sakai stand nämlich in der Anfangself der Schwaben und so ging die Begegnung auch mit dem Duelle Sakai gegen Sakai zu Ende. Verwandt oder verschwägert sind der Hannoveraner und der Stuttgarter übrigens nicht - aber vielleicht interessiert sich ja bald ein Bundesligist für einen Herr namens Noriyoshi Sakai. Das ist Gotokus Bruder und ebenfalls Profifußballer.
(jbe)
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Bundesliga-Elf des Spieltags:Mirko Slomka
Quelle: dpa
Mirko Slomka: Als wäre dieser Abend rein fußballerisch nicht schon verwirrend genug verlaufen für Hannover 96, setzte Trainer Mirko Slomka noch eins drauf. 4:2 hatten die Niedersachsen die Partie in Stuttgart gewonnen und um Mirko Slomka gab es Verwirrung. Im Gegensatz zu Manager Jörg Schmadtke rechnet der Coach offenbar nicht mit einer schnellen Verlängerung seines im Juni 2013 auslaufenden Vertrags. "Es liegt momentan kein unterschriftsreifes Angebot von Hannover 96 vor. Ich glaube auch nicht, dass es so schnell geht", sagte Slomka dem TV-Sender Sky. Noch sei nichts geklärt, es gehe um Details. Während der 45-Jährige also weiter pokert, betonte Schmadtke, dass man bei den Verhandlungen "relativ weit" sei. Ja, was denn nun? Sprechen die Verantwortlichen in Hannover nicht miteinander? Vielleicht wartet Slomka einfach nur ab. Mit Schalke oder den Bayern gäbe es für ihn zukünftig genügend interessante Arbeitgeber.
(jbe)