Ironische Worte und ein Zehn-Punkte-Robben in München, wunderbare Gefühle bei Michael Ballack und ein Torwart, der sich auf dem Spielfeld den Ringfinger einrenken lässt. Die Elf des Spieltags
Uli Hoeneß
Bisweilen ist es in diesem weichgespülten Fußball-Geschäft einfach schön, wenn einer einfach das sagt, was er denkt. Weil es beim FC Bayern unter anderem einen stolzen Präsident und einen stolzen Trainer gibt, ist der Verein trotz Fernglas-Entfernung auf Platz eins immer noch der schönste Unterhaltungs-Stadl der Republik. Diesmal verursachte Präsident Uli Hoeneß ein bisschen Wirbel, weil er in einem SZ-Interview diverse sportliche Defizite der Bayern in dieser Saison als schwer erklärbar bezeichnet und klar gefordert hatte, man müsse jetzt, da das Verletzungspech der Vorrunde als Alibi entfalle, einen Champions-League-Platz sichern - sollte dieses Minimalziel in Gefahr sein, werde es ungemütlich, auch für den Trainer. Jawollja! Selbst, wenn die Bayern-Spieler gegen Kaiserslautern einen 10:1-Sieg erspielt hätten, die Hoeneß-Worte hätten ihn überstrahlt.
Und mit seiner Antwort sicherte sich der Trainer Louis van Gaal sogleich einen Stammplatz in der Elf des Spieltags:
Text: Thomas Hummel