Bundesliga-Sonntagsspiel:Erst ist das Tor zu hoch, dann fallen vier Tore

Bundesliga-Sonntagsspiel: Frankfurts Torwart Kevin Trapp hängt vor dem Spiel am Tor, um es wieder in die Verankerung zu drücken.

Frankfurts Torwart Kevin Trapp hängt vor dem Spiel am Tor, um es wieder in die Verankerung zu drücken.

(Foto: Swen Pförtner/dpa)

Für Eintracht Frankfurt reicht es beim VfL Wolfsburg nur zu einem 2:2 - eine kuriose Szene ereignet sich kurz nach dem Anpfiff.

Eintracht Frankfurt hat die große Chance verpasst, wieder bis auf einen Punkt an die Champions-League-Plätze der Fußball-Bundesliga heranzurücken. Der Tabellensechste spielte am Sonntagabend nur 2:2 (2:2) beim VfL Wolfsburg und hat nun von den vergangenen fünf Pflichtspielen lediglich eines gewonnen. Die Punktverluste von RB Leipzig und des SC Freiburg an diesem Wochenende ließ die Eintracht somit ungenutzt.

Ausgerechnet der von den Frankfurtern umworbene Omar Marmoush brachte den VfL in der 10. Minute in Führung. Wolfsburg war vor 27 853 Zuschauern die bessere Mannschaft, schenkte diesen Vorsprung aber durch eklatante Konzentrationsmängel in der Abwehr innerhalb von nur vier Minuten wieder her. Beim 1:1 durch Randal Kolo Muani (22.) standen gleich zwei VfL-Verteidiger schlecht. Dem Traumtor von Evan Ndicka (26.) gingen ein Fehlpass von Micky van de Ven sowie eine missglückte Kopfballabwehr von Paulo Otavio voraus. Die Wolfsburger schüttelten diese beiden Gegentore aber schnell wieder ab und verdienten sich noch vor der Pause den Ausgleich durch Yannick Gerhardt (43.).

Für beide Trainer war dieses rasante Spiel jeweils ein Wiedersehen mit ihrem Ex-Klub. Wolfsburgs Niko Kovac gewann 2018 mit der Eintracht den DFB-Pokal. Frankfurts Oliver Glasner führte den VfL 2021 in die Champions League. Beide freuten sich derart über die ungewöhnliche Konstellation, dass sie sich am Spielfeldrand noch über eine TV-Kamera hinweg unterhielten, als die Partie schon angepfiffen war. Gelegenheiten, dieses Gespräch fortzusetzen, hätte es noch reichlich gegeben. Denn nach zwei Minuten musste das Spiel zum ersten Mal kurz unterbrochen werden, weil ein Torpfosten offenbar nicht fest genug verankert war - er war deutlich zu hoch. Eintracht-Torwart Kevin Trapp hängte sich also an die Latte und drückte diese so in die Verankerung; eine kuriose Szene gleich zu Beginn.

Die beiden Patzer vor dem 1:1 und 1:2 passten nicht zum ansonsten aufmerksamen und zweikampfstarken Auftritt des VfL. Die Wolfsburger waren zumindest eine Halbzeit lang etwas griffiger und entschlossener als die Eintracht. Marmoush (37.) und Jakub Kaminski (38.) hatten schon vor dem 2:2 gute Chancen zum Ausgleich. In der Nachspielzeit der ersten Halbzeit verhinderte nur das beherzte Eingreifen des Brasilianers Tuta die nächste Großchance für den nach dieser Saison ablösefreien Marmoush.

Der zweite Durchgang hatte längst nicht mehr die Intensität und den Chancenreichtum der ersten Hälfte zu bieten. Vor allem aber kontrollierte jetzt Frankfurt das Geschehen. Der lange unauffällig agierende Mario Götze nahm nun deutlich mehr Einfluss auf das Spielgeschehen und stellte die Platzherren mehrfach vor Probleme. Und Frankfurt hatte auch den besten Spieler des Abends auf dem Platz: Stürmer Kolo Muani. Der 24 Jahre alte Franzose vereint Tempo, Technik und eine physische Wucht, die ihn für jeden Gegner nur schwer kontrollierbar macht. In der 72. Minute bereitete er mit einem schönen Solo ein Tor von Jesper Lindström vor, das allerdings nicht zählte, denn Kolo Muani stand bei seiner sehenswerten Aktion im Abseits. Mehr Chancen spielte sich die Eintracht nicht heraus.

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